Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft

Energetische Gebäudesanierungen spielen eine zentrale Rolle bei der Reduktion von CO2-Emissionen und der Verbesserung der Energieeffizienz. «Eine umfassende Sanierung spart Energiekosten, reduziert den CO2-Ausstoss und steigert den Wohnkomfort», betont Dunja Dux. In der Schweiz wird jährlich nur etwa ein Prozent des Gebäudebestandes saniert. Um die Klimaziele zu erreichen, muss diese Quote erhöht werden. In Wil liegt der Fokus insbesondere auf der Dämmung von Dächern und Fassaden sowie der Erneuerung von Fenstern, da diese Massnahmen erhebliche Einsparpotenziale bieten und die Gebäude besser gegen Hitze im Sommer schützen.

Förderung und Beratung als Erfolgsfaktoren

Um die Sanierungsrate zu steigern, setzt die Stadt Wil auf eine gezielte Kombination aus Information, Beratung und finanzieller Unterstützung. Hauseigentümer und Verwaltungen werden sensibilisiert und erhalten praxisnahe Beratung. «Über den Energiefonds der Stadt bieten wir drei Stunden kostenlose Beratung an, die weit über die Impulsberatung ‹erneuerbar heizen› hinausgeht», erklärt Dux. Diese Beratungsangebote werden durch die TBW für ihre Wärmekundinnen und -kunden über das Stadtgebiet hinaus ergänzt. Sie leisten durch ihre Expertise in Energiefragen wertvolle Unterstützung.

Besonders die sogenannte GEAK-Energieberatung hat sich als effektives Instrument etabliert, um den energetischen Zustand eines Gebäudes zu beurteilen und konkrete Sanierungsvorschläge zu erarbeiten. «Eine fundierte Beratung hilft, die Sanierungskosten zu kalkulieren und Prioritäten zu setzen», fügt Dux hinzu. Im Rahmen dieser Beratungen wird auch der Einsatz erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen gefördert, um von fossilen Brennstoffen wegzukommen.

Finanzielle Anreize durch Förderprogramme

Wesentlich für den Erfolg der Sanierungsmassnahmen sind die finanziellen Anreize, die durch Förderprogramme des Kantons St.Gallen und der Stadt Wil geboten werden. Diese unterstützen unter anderem die Dämmung der Gebäudehülle, den Einbau von Wärmepumpen und die Anwendung des Minergie-P-Standards bei Neubauten. Christoph Strassmann unterstreicht die Bedeutung dieser Förderungen: «Die Beiträge helfen, die Gesamtkosten der Sanierung zu senken und geben oft den entscheidenden Anstoss, Projekte zeitnah umzusetzen.» Ohne diese Unterstützung blieben viele sinnvolle Sanierungsmassnahmen möglicherweise unrealisiert.

Nachhaltige Mobilitätskonzepte

Neben den Gebäudesanierungen engagieren sich die TBW auch im Bereich Mobilitätsmanagement. Die Stadt Wil gehört zu den wenigen Städten in der Schweiz, die am MONAMO-Programm von Energie­Schweiz teilnehmen, das nachhaltige Mobilität fördert. «Wir setzen uns für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ein und fördern smarte Technologien», erläutert Dux. Elektromobilität stellt eine vielversprechende Option dar, um den CO2-Ausstoss im Verkehrssektor zu reduzieren, und die TBW sind aktiv daran beteiligt, die notwendigen Infrastrukturen dafür zu schaffen.

Herausforderungen bestehen insbesondere in der Erschliessung bestehender Wohnüberbauungen und Tiefgaragen, die oft im Besitz von Stockwerkeigentümern sind. «Die Installation von Ladeinfrastruktur erfordert oft Gemeinschaftsentscheide und eine gerechte Kostenaufteilung», erklärt Dux. Hier bieten die TBW Beratungsleistungen an, um Lösungen zu finden, die allen Beteiligten gerecht werden und gleichzeitig den Weg für eine klimafreundliche Mobilität ebnen.

Impulsberatung für Unternehmen und Wohnüberbauungen

Zur Unterstützung von nachhaltigem Mobilitätsmanagement bietet die Stadt Wil zusammen mit den TBW eine Mobilitätsimpulsberatung an. Diese Initiative richtet sich an Unternehmen und Wohnüberbauungen, die ohne grossen Aufwand individuelle und schnell umsetzbare Lösungen für eine klimafreundlichere Mobilität entwickeln möchten. «Die Beratung stösst auf positive Resonanz, da sie praktische Tipps liefert, wie man den Klimaschutz im Alltag integrieren kann», sagt Dux. Erste Projekte wurden bereits erfolgreich umgesetzt, was zeigt, dass das Interesse an nachhaltigen Mobilitätslösungen stetig wächst.

Junge Menschen für den Klimaschutz motivieren

Ein besonderes Highlight der TBW-Initiativen ist die Company Challenge, die in Zusammenarbeit mit myclimate durchgeführt wird. Lernende aus Wiler Unternehmen entwickeln dabei eigene Klimaschutzprojekte, die von Expertinnen und Experten begleitet werden. «Es ist inspirierend, zu sehen, wie engagiert sich die jungen Erwachsenen beteiligen und innovative Ideen einbringen», lobt Dux. Die besten Projekte werden im Rahmen des Rock am Weier ausgezeichnet, was nicht nur den Jugendlichen Anerkennung verschafft, sondern auch die Öffentlichkeit für Klimaschutzthemen sensibilisiert. «Solche Aktionen sind wichtig, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu stärken und weitere Unternehmen zu motivieren, aktiv zu werden», betont Dux.

Der Blick nach vorn

Die Technischen Betriebe Wil und die Stadt Wil setzen auch in Zukunft auf eine enge Zusammenarbeit, um ihre Klimaziele zu erreichen. Mit einem klaren Fokus auf Gebäudesanierungen, nachhaltige Mobilität und die Förderung junger Talente legen sie den Grundstein für eine klimafreundliche und nachhaltige Entwicklung der Region. «Unser Engagement zeigt, dass Klimaschutz möglich und sinnvoll ist», fasst Dux zusammen. Die Kombination aus Information, Beratung und finanzieller Förderung bildet die Grundlage für den Erfolg.

Christoph Strassmann ergänzt: «Die Vernetzung und der Austausch von Wissen sind entscheidend, um innovative Lösungen zu finden und umzusetzen.» Auch in den kommenden Jahren werden die TBW ihre Vorreiterrolle im Klimaschutz weiter ausbauen. Die nächsten 150 Jahre sollen ebenso im Zeichen von Innovation und Nachhaltigkeit stehen wie die bisherigen.

Mit ihrem umfassenden Engagement zeigen die Technischen Betriebe Wil, wie lokale Unternehmen und Städte einen signifikanten Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten können. Das Jubiläum ist nicht nur ein Anlass zum Feiern, sondern auch ein Aufruf, den eingeschlagenen Weg entschlossen weiterzugehen. Nur durch gemeinsames Handeln können die grossen Herausforderungen unserer Zeit bewältigt werden.