«Starkes Bekenntnis zum Thurgau»
Markus Nagel, Sonja Lanthaler, könnten Sie uns eine Einführung in Konzeption und architektonische Besonderheiten des Forster Campus geben?
Markus Nagel: Der Forster Campus wurde als Vorzeigeprojekt konzipiert, das die architektonische Exzellenz und technologische Innovation unserer Firma widerspiegelt. Es vereint modernste Architektur mit unseren hochleistungsfähigen Fassadensystemen und bietet ein optimales Arbeitsumfeld. Die Integration von grossen Glasflächen und thermisch getrennten Profilen sorgt für ein lichtdurchflutetes, energieeffizientes Gebäude. Besondere architektonische Highlights sind die weitläufigen Innenräume und die ästhetisch ansprechende Aussenfassade, die sowohl funktional als auch repräsentativ ist.
Welche Produkte aus Ihrem Sortiment wurden im neuen Gebäude verwendet?
Sonja Lanthaler: Wir haben eine Vielzahl unserer Produkte eingesetzt, darunter das Fassadensystem forster thermfix vario und das Brandschutzsystem forster fuego light. Für die Aussenhaut des Gebäudes kamen die thermisch getrennten Profile forster unico bei Türen und Schiebetüren zum Einsatz, während im Innenbereich forster presto xs verwendet wurde. Diese Produkte wurden ausgewählt, um Energieeffizienz und Sicherheit des Gebäudes zu maximieren sowie unsere Innovationskraft und Produktvielfalt zu demonstrieren.
Auch bei der Nachhaltigkeit wollen Sie ein Zeichen setzen. Wie wurde sie bei Planung und Ausführung des Forster Campus berücksichtigt?
Markus Nagel: Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt unserer Planungs- und Bauprozesse. Unser Ziel war es, den LEED-Gold-Standard zu erreichen, was uns auch gelungen ist – wir konnten ihn sogar übertreffen. Unsere nachhaltigen Systeme haben massgeblich dazu beigetragen, diese Richtschnur zu toppen. Die thermisch getrennten Systeme für die Aussenhaut etwa bestehen zu 100 Prozent aus Stahl, der vollständig recycelbar ist.
Sonja Lanthaler: Zudem nutzen wir Grauwasser, nachhaltige Beleuchtungs-, Heizungs- und Kühlsysteme sowie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Besonders hervorzuheben sind unsere zwei Photovoltaikanlagen mit insgesamt 3441 Modulen, die sich auf der Produktionshalle und dem Gebäude des Technikums befinden. Die Anlagen bedecken eine Fläche von etwa 1,5 Fussballfeldern und tragen wesentlich zur Energieeffizienz des Gebäudes bei. Die hervorragende Ökobilanz unserer Systeme spiegelt sich auch in LEED Gold wider.
Welche Rolle spielte die Forschungs- und Entwicklungsabteilung bei der Auswahl und Konzeption der verwendeten Produkte?
Sonja Lanthaler: Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung war massgeblich an der Auswahl und Konzeption der im neuen Forster Campus verwendeten Produkte beteiligt. Zahlreiche innovative Produkte wurden speziell für dieses Projekt entwickelt und später in unser Standardsortiment aufgenommen. Zu den Entwicklungen zählen die thermisch getrennte Schiebetür forster unico im Eingangsbereich und die besonders schlanken Schiebetüren forster presto xs für den Innenbereich.
Markus Nagel: Zudem haben wir eine über fünf Meter hohe Brandschutztür eigens für den Showroom entwickelt und zugelassen. Diese Tür stellte eine besondere Herausforderung dar, da sie innerhalb kurzer Zeit entwickelt, geprüft und zertifiziert werden musste. Dies unterstreicht unsere Fähigkeit, schnell auf die Anforderungen unserer Kunden einzugehen und massgeschneiderte Lösungen für Bauprojekte termin- und anforderungsgerecht zu liefern. Durch diese enge Zusammenarbeit unserer F&E-Abteilung mit dem Architekten konnten wir sicherstellen, dass modernste Technologien und Materialien zum Einsatz kamen, die sowohl funktionale als auch ästhetische Anforderungen erfüllen.
Also wird der Forster Campus eine grosse Rolle in der strategischen Ausrichtung und Zukunftsvision von Forster spielen?
Markus Nagel: Ja. Der Forster Campus stellt ein starkes Bekenntnis zu unserem Standort in der Schweiz und zur Region Thurgau dar. Es schafft optimale Rahmenbedingungen für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Produktion, insbesondere durch die Unterstützung unserer hochqualifizierten Mitarbeiter, die das Rückgrat unseres Unternehmens bilden. Gleichzeitig manifestiert er das langfristige Engagement unserer Muttergesellschaft Reynaers, die Forster Profilsysteme weiter zu fördern und als strategische Säule in der gesamten Gruppe auszubauen. Die unübertroffene Schweizer Qualität wird somit auch in Zukunft ein Markenzeichen von Forster sein.
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Bei Neubauten gibt es strenge Richtlinien zu Sicherheitsmerkmalen. Welche stechen beim Forster Campus heraus?
Sonja Lanthaler: Es wurden zahlreiche Sicherheitsmerkmale in unseren Fassaden-, Fenster- und Türsystemen implementiert. Dazu gehören hochleistungsfähige Brandschutzsysteme wie forster fuego light mit Feuerwiderstandsklassen bis EI30 und EI90, die den höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Unsere Systeme bieten zudem hervorragende Einbruchhemmung, erreichen Klassen wie RC3 für die neu entwickelte forster unico-Schiebetür und sind nach den neuesten Sicherheitsstandards zertifiziert.
Welche langfristigen Auswirkungen erwarten Sie von der Investition in den Forster Campus auf Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit?
Markus Nagel: Der neue Forster Campus stärkt unsere Position als attraktiver Arbeitgeber und zeigt unser Engagement für unsere Mitarbeiter. Gleichzeitig demonstrieren wir unseren Kunden vor Ort die Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit unserer Produkte, mit denen unsere Gebäude den LEED-Gold-Standard erreichen. Die Integration von Industrie-4.0-Konzepten und modernsten Technologien in der Schulungswerkstatt und im Prüfzentrum wird definitiv zu einem Nachfrageanstieg nach unseren Produkten und Dienstleistungen führen. Auch das wird unsere Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit langfristig steigern.
Sie haben in einen grosszügigen Showroom investiert. Warum?
Markus Nagel: Der Showroom soll die nachhaltige Denkweise von Forster und die Produktvielfalt für hohe Designansprüche, gepaart mit vielen Sicherheitsanwendungen, widerspiegeln. Insbesondere die Vorteile von Stahl als Grundwerkstoff werden durch äusserst filigrane Konstruktionen in Kombination mit eindrucksvollen Abmessungen aufgezeigt. So wird ein umfassendes Bild der Leistungsfähigkeit und Ästhetik der Forster-Produkte vermittelt.
Welche Botschaft wollen Sie damit vermitteln?
Sonja Lanthaler: Die Botschaft des Showrooms ist, dass Forster innovative und ästhetisch anspruchsvolle Produkte entwickelt, die gleichzeitig höchsten Sicherheitsstandards entsprechen. Der Showroom zeigt, dass Stahl als Hauptwerkstoff vielseitig einsetzbar ist und sowohl funktionale als auch designorientierte Lösungen bietet. Dabei werden beim Showroom möglichst wenig unterschiedliche Materialien eingesetzt, und wir nutzen hauptsächlich unseren Hauptwerkstoff Stahl, gemäss unserem Leitsatz «Steel is our nature».
Wenn praktisch nur Stahl gezeigt wird: Was für Produkte dürfen wir erwarten?
Markus Nagel: Im Showroom werden verschiedene Türen und Fenster der Marke Forster präsentiert, darunter die forster presto xs-Wendetür, die forster fuego light-Teleskopschiebetür, die forster unico xs-Fenstertür, die forster unico xs-Tür, die forster unico-Faltwand, das forster omnia-Fenster und die forster omnia-Tür. Zusätzlich werden Informationen zur Nachhaltigkeit der Forster-Systeme bereitgestellt und technische Sonderthemen vorgestellt. Digitale Services und Dienstleistungen finden ebenfalls Platz im Showroom. Von der Inspiration für Kunden und Architekten bis zur Planung und Ausführung wird also die ganze Forster-Bandbreite gezeigt.
Text: Fabian Alexander Meyer
Bild: Thomas Hary