300 Besucher an der ersten Digital Conference Ostschweiz
Das Rechenzentrum Ostschweiz, der Verein <IT>rockt! und das Ostschweizer Unternehmermagazin LEADER feiern alle in diesem Jahr ein Jubiläum: Das Rechenzentrum Ostschweiz sein fünfjähriges, <IT>rockt! das zehnjährige – und der LEADER feiert seinen 20 Geburtstag. Das war für die Verantwortlichen der Unternehmen Grund genug, gemeinsam mit der St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) am 15. Juni 2023 zur ersten Digital Conference Ostschweiz beim Rechenzentrum Ostschweiz in Gais einzuladen.
«Die Suche nach Partnern und Sponsoren für diesen Anlass lieft gut», zeigt sich Christian Lüthi, Product & Business Development Manager beim Rechenzentrum Ostschweiz, erfreut. «Für die Planung, Koordination und das Design haben wir in den vergangenen acht Monaten in der ersten Phase rund ein bis zwei Stunden pro Woche investiert, in der Schlussphase waren es dann bis zu sieben Stunden», so Lüthi weiter. Ausser mit der Parkplatzorganisation, die von den Besuchern offenbar zu wenig wahrgenommen wurde, zeigt sich der Rechenzentrum-Ostschweiz-Verantwortliche rückblickend sehr zufrieden mit dem Verlauf des Anlasses.
Gemütlicher Start und aktuelle Digitalthemen
In den Tag gestartet wurde an der ersten Digital Conference Ostschweiz mit einem grossen Frühstücksbuffet mit lokalen Gaumenfreuden. Nach dem Frühstück und der offiziellen Begrüssung durch den Ausserrhoder Regierungsrat Dölf Biasotto, der, wie er Conference-Moderator Christoph Lanter verriet, noch mit Lochkarten aufgewachsen ist, referierten hochkarätige Expertinnen und Experten über aktuelle Digitalthemen. Christina Kistler, CCO von GObugfree und Bug Bounty Hunter Mauro Mattia Sbicego führten den Gästen zu Beginn in einem Live Hack vor Augen, wie einfach es für Cyberkriminelle heutzutage sein kann, in fremde Systeme einzudringen und Schaden anzurichten.
Was angegriffene Unternehmen tun können, verriet im Anschluss an den Live Hack die Wiler Krisenexpertin Bettina Zimmermann. «Cybercrime ist nicht nur mehr monetär, sondern auch Krieg», erklärte Zimmermann in Bezug auf die jüngsten Cyberangriffe auf staatliche Websites in der Schweiz. Sie riet den anwesenden Gästen am Ende ihres Referats, immer an die «Schwarzen Schwäne» zu denken – also an Ereignisse, die
Die Zukunft der künstlichen Intelligenz
Zukunftsforscher Stephan Sigrist (Gründer Think-Tank W.I.R.E.) warf unter dem Motto: «ChatGPT ist nur der Anfang» einen Blick in die Zukunft der künstlichen Intelligenz. Die Dynamik der Veränderungen in diesem Bereich sei aktuell sehr gross, erklärte er, und deshalb gelte es, den Gesamtzusammenhang nicht aus den Augen zu verlieren. Denn ohne gesellschaftlichen Mehrwert würden die technischen Neuerungen nichts bringen. Deshalb müsse man sich bei der Entwicklung immer die Frage stellen, was die Gesellschaft brauche.
Was die Gesellschaft im Digitalbereich beispielsweise während Corona gebraucht hat, erklärte Prof. Marcel Salathé, Leiter digitale Epidemiologie der ETH Lausanne. Er zeigte auf, was digitale Zwillinge sind, wie sie funktionieren und wie sie die Medizin unterstützen können. Nach seinen Ausführungen wurde das Thema «Digitale Zwillinge» von Marcel Salathé, Philipp Inderbitzin, Bereichsleiter Energy Solutions bei SAK, und Prof. Andrea Back, HSG-Forscherin im Bereich Digital Strategy & Digital Transformation in einem Podiumsgespräch, moderiert von Isabel Schorer von Farner, noch aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet.
Wahl des Digital Shaper Ostschweiz 2023
Als letzter offizieller Programmpunkt stand an der Digital Conference Ostschweiz die Wahl des «Digital Shaper Ostschweiz 2023» an. Der Titel, der vom Ostschweizer Digitalhub east#digital vergeben wurde, ging an den St.Galler Stadtpolizisten Roger Spirig, der sich in den vergangenen Wochen in einer öffentlichen Abstimmung gegen 54 weitere Ostschweizer Persönlichkeiten aus dem Digitalbereich durchsetzen konnte. Spirig nimmt seine Follower auf Facebook und Instagram seit 2019 mit zu Einsätzen, gewährt Einblicke in die tägliche Polizeiarbeit und hat stets ein offenes Ohr für die Bevölkerung. Mittlerweile folgen ihm auf Facebook und Instagram knapp 7000 Personen.
Die Besucher hatten während der DCO auch Gelegenheit, die direkt neben dem Rechenzentrum Ostschweiz gelegene Berg-Käserei Gais zu besichtigen, welche die Abwärme des RZO für die Käseherstellung nutzt. Demzufolge fanden sich im am Schluss an die Teilnehmer überreichten Goody Bag denn auch verschiedene Käsespezialitäten aus dem Appenzellerland.
Text: Patrick Stämpfli
Bild: Thomas Hary