«Edle Marken verdienen ansprechende Schaufenster»
Text: Patrick Stämpfli
Die Verlagerung im Mai 2019 von der Marktgasse an die Neugasse war unter anderem auf die Aufnahme von Patek Philippe zurückzuführen. Romano Prader kämpfte fast zwanzig Jahre lang um diese begehrte Uhrenmarke. «Wir sind stolz, diese begehrte Uhrenmarke führen zu dürfen», sagt er. Neben herausragendem handwerklichem Können zeichnet Patek Philippe sich durch eine Tradition der Innovation aus, die mittlerweile von über hundert Patenten gekrönt wird. Viele Uhrenerfindungen stammen aus den Patek-Philippe-Ateliers.
«Ein echter Glücksfall»
Die Erweiterung um Wellendorff, die 1893 gegründete Schmuckmarke, hebt Labhart St.Gallen mit einem einzigartigen Sortiment hervor. «Edle Marken brauchen schöne Schaufenster», sagt der gelernte Uhrmacher-Rhabilleur Romano Prader. Der Standort im Pilgerhof macht das Geschäft von der Multergasse, sowie schon von weit unten in der Neugasse und auch vom Oberen Graben aus sehr gut sichtbar.
Auch das Innere begeistert: Im Hauptgeschäft, in der ersten Etage befindet sich eine grosszügige Lounge mit Cheminée und Bar. Samstags verzaubert ein Pianist die Besucher mit seinen Klängen. Wenn dann noch selbst gemachte Amuse-Bouches aus der Labhart-Küche serviert werden, ist der persönliche Besuch perfekt.
Romano Prader könnte sich auf seinem erfolgreichen Geschäft ausruhen, aber das passt nicht zum 60-Jährigen. Im Frühling 2022 wurden zwei Liegenschaften direkt neben dem Hauptgebäude frei. «Das war ein grosser Zugewinn und ein echter Glücksfall», sagt der Inhaber, der das Traditionsunternehmen gemeinsam mit seiner Frau Pia Prader führt. Die Ladenerweiterung ist rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft eröffnet worden. «In der Galerie Surprise erwartet unsere Kunden – wie der Name schon sagt – immer wieder eine Überraschung.»
Bar, Lounges und Meetingbereich
Die neue Ladenfläche bleibt dem Konzept und dem edlen Design von Labhart Chronometrie & Goldschmiede treu. «Der Kunde soll sich wie in einer Galerie fühlen, mit wechselnden Ausstellungen in Zusammenarbeit mit unseren Partnerfirmen.» Das neue Ambiente wird mit einer Bar, zwei Lounges, einem Meetingbereich und der Möglichkeit, Räume für diskrete Käufe und Gespräche zu trennen, bereichert.
Romano Prader bietet seinen Kunden auch «Shopping Privé» an. «Wir sehen, dass eine grosse Nachfrage dafür besteht, und nun können wir dieser im sehr gepflegten Rahmen nachgehen. Es ist schon ein besonderes Erlebnis, wenn man den ganzen Laden für sich hat. Auch opulente Ausstellungen, die wir sonst auswärts abgehalten haben, können wir jetzt im Labhart-Ambiente durchführen. Das wird sehr geschätzt», sagt er.
Emotionen und Erlebnisse
Ist es nicht mutig, in Zeiten, in denen Online-Shopping boomt, Läden schliessen und Uhren mit wenigen Klicks bestellt werden können, den Laden zu erweitern, statt die Online-Präsenz auszubauen? «Es mag paradox klingen, aber ein Erlebnis können Sie nicht online kaufen. Wir stehen dafür ein, unseren Kunden besondere Einkaufserlebnisse zu bieten. Das Anlegen einer Uhr oder eines Schmuckstücks ist wie ein Event, der in einem besonderen Ambiente zelebriert werden soll. Dennoch vernachlässigen wir das Online-Geschäft nicht», erklärt der Inhaber.
Beratung und Begeisterung
Deshalb lege man grossen Wert darauf, dass sich die Kunden wohlfühlen und immer einen Ansprechpartner haben, so der Uhrenmaestro, der auch Veränderungen im Kundenverhalten spürt. «Heute kommen viele mit spezifischen Vorstellungen in den Laden. Das ist sicher der Digitalisierung geschuldet. Wir gehen gerne auf die Wünsche ein, freuen uns aber, wenn sich der Kunde auch einfach beraten lässt. Wir stecken gerne mit unserer Begeisterung an, vermitteln Uhren- und Schmuckwissen und freuen uns, wenn Kunden für sich oder für eine geliebte Person etwas einzigartig Schönes für Handgelenk, Finger oder Dekolleté aussuchen.»
Labhart Chronometrie gilt als ältestes Fachgeschäft in St.Gallen. Seit 1886 werden hochwertige Uhren bis ins High-End-Luxussegment verkauft. Zur Veranschaulichung, wie anders die Zeiten damals waren, steht mitten im Geschäft eine Originalkutsche von 1890. «Dieses historische Fahrzeug soll das Kopfkino aktivieren. Es ist reizvoll, sich vorzustellen, wie bereits vor über 130 Jahren Ostschweizer in ihrem Sonntagsstaat gekleidet bei uns mit der Kutsche vorfuhren und sich ein besonderes Erinnerungsstück kauften.» Seitdem hat sich viel getan. Dabei hat das Traditionsgeschäft die alten Werte, wie einen hohen Qualitäts- und Beratungsstandard, keineswegs aus den Augen verloren - und wagt trotzdem immer wieder Neues.
«Mit der grosszügigen Erweiterung unserer Ladenfläche auf nunmehr 500 Quadratmeter und einer beeindruckenden Schaufensterfront von 30 Laufmetern schreiben wir ein neues, aufregendes Kapitel in unserer Firmengeschichte», schwärmt Romano Prader begeistert. «Es ist wirklich einzigartig.» Im vergangenen Jahr konnte Labhart Chronometrie in der «Galerie Surprise» bereits fünf Ausstellungen realisieren, die auf grosse Resonanz stiessen und für das Unternehmen bedeutende Erfolge darstellten. «Dank dieser Expansion bieten wir unseren Kunden nun ein noch inspirierenderes Einkaufserlebnis und setzen weiterhin auf kreative Exzellenz in Kunst und Design.»