«Wir haben euch nicht vergessen»
Martin Schönenberger, Stephan Häuselmann, die erste Fussballnacht wurde 2012 noch auf der «Sonnenkönigin» durchgeführt, dann wurde 2014 in die Olmahalle 9.1. gewechselt. Eine virtuelle Fussballnacht aber gabs noch nie. Was war das Besondere an der Fussballnacht 2021?MS: Am Mittwoch, 24. November, wurden zwar wie gewohnt unsere sechs Awards verliehen – eingebettet in ein attraktives Rahmenprogramm mit Gastauftritten von Fussballgrössen und anderen Persönlichkeiten. Einfach nicht vor Publikum, dafür vor vielen Kameras. Und seit Freitag, 26. November, kann die virtuelle Fussballnacht auf fussballnacht.ch genossen werden.
SH: Anwesend waren bei der Aufzeichnung im NEP-Studio in Volketswil u. a. die Trainer und Sportchefs des FC St.Gallen 1879 und des FC Wil 1900 – Peter Zeidler, Alain Sutter, Alex Frei und Jan Breitenmoser –, verschiedene Spieler der beiden Clubs, alle Awardgewinner sowie die Sponsoren, die der Fussballnacht verdankenswerterweise auch 2021 die Treue halten: Berit-Klinik, Fortimo, Rolf Schubiger Küchen, Otto Keller – die Klimamacher, Work24, Brauerei Schützengarten, PwC, Weber+Partner, Acrevis, BVS, Mahrberg und HRS.
Warum wurde die Fussballnacht 2021 nicht live durchgeführt?
SH: Eigentlich hätte am 23. Oktober 2021 die 9. Ausgabe der Fussballnacht in der Olma-Halle 9.1 gefeiert werden sollen. Das Coronavirus hat ihr – nach 2020 – auch dieses Jahr wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das war besonders enttäuschend, weil die Fussballnacht 2019 mit über 1000 Gästen ein absolutes Rekordjahr feiern konnte.
MS: Deshalb haben wir uns umso mehr auf den 24. November gefreut. Auch wenn wir heuer die Fussballnacht nicht live durchführen konnten – zu unsicher waren die Prognosen, als wir im Mai mit der Planung beginnen mussten, zu viele Gäste hatten in einer Umfrage ihre Teilnahme an einem echten Event infrage gestellt –, wollten wir unsere Gäste, Freunde und Partner mit einer virtuellen Ausgabe begeistern. Und ich glaube, das ist uns ganz gut gelungen.
Die Jurierung, also die Bestimmung der Award-Gewinner, lief aber wie sonst auch ab?
SH: Absolut! Hier wurden wiederum die besten Spieler und Spielerinnen, Schiedsrichter, Mannschaften, Vereine und Funktionäre durch eine Jury aus OFV und FCO ausgelobt.
Das OK der Fussballnacht hat, wenn man das so sagen darf, wenig Erfahrung mit Online-Events. Wie liefen die Vorbereitungen?
MS: Das stimmt, aber wir hatten 2012 ja auch keine Erfahrung mit Live-Events und trotzdem die erste Fussballnacht auf die Beine gestellt (lacht). Wir haben zwar im OK Leute, die sich mit Events aller Art auskennen, und jeder hat schon mitgeholfen, die «normale» Fussballnacht zu organisieren. Zusätzlich haben wir uns 2021 aber mit der ehemaligen SRF-Produzentin und heutigen KMU-Beraterin Monika Waldburger eine erfahrene Organisatorin ins Boot geholt, die uns bei der Umsetzung sehr geholfen hat.
Und die TV-Profis von NEP Switzerland in Volketswil, wo der Stream produziert wurde, unter der Regie von Stefan Lässer haben uns in allen Belangen vorbildlich unterstützt.
SH: Dazu ist auch zu sagen, dass alle OK-Mitglieder ehrenamtlich arbeiten und ihre grosse Expertise aus ihrem Berufsleben mit einbringen. Dafür sei ihnen allen auch an dieser Stellen einmal mehr gedankt. Es ist nicht selbstverständlich, dass sich gestandene Berufsleute für eine ehrenamtliche Tätigkeit so viel Zeit nehmen. Aber sie vereint alle die Liebe zum Fussball und das Engagement für unseren fussballerischen Nachwuchs.
Dem Vernehmen nach wurde erst geplant, einen Livestream zu erstellen, dann hat man sich aber zu einem Stream entschlossen. Warum?MS: Stimmt. Die eine Hälfte des OKs war für einen Livestream, die andere für eine Aufzeichnung. Wir haben uns dann – demokratisch – für die Aufzeichnung entschlossen. Wir haben wie gesagt ja keine grosse Erfahrung mit TV-Formaten, und darum war es uns nicht zuletzt aus Qualitätsgründen wichtig, hier einen «grossen Wurf» hinzukriegen. Unser «Stamm-Moderator» Lukas Studer hat uns auch bei diesem Format wieder unglaublich unterstützt; wir sind sehr froh, dass wir immer auf ihn zählen können.
Wie sind Sie mit dem Resultat zufrieden?
SH: Sehr. Ich glaube, es ist uns gelungen, etwas von der bekannten Fussballnacht-Stimmung auch virtuell zu transportieren. Und wir konnten unsere Awards verleihen, was für die Sportler und Funktionäre eine schöne Motivation ist. Dies ist, gerade in Zeiten wie dieser, doch auch sehr wichtig. Selbstverständlich war es uns vom OK auch wichtig, ein Zeichen zu setzen im Sinne von: Seht her, uns gibt es noch, wir haben euch nicht vergessen!
Und wie konnten Sie die Sponsoren mit einbinden?
SH: Zuerst möchten wir uns bei allen bedanken, die uns auch dieses Jahr wieder die Treue gehalten haben! Es ist bei Weitem nicht selbstverständlich, dass so viele wieder mitgemacht haben. Ich glaube, es spricht für den Fussballnacht-Spirit, dass praktisch alle auch in diesem speziellen Jahr dabei waren.
MS: Dem Dank kann ich mich nur anschliessen! Und wir wissen schon heute, wer 2022 wieder dabei sein wird. Das ist ein unglaubliches Commitment, das es in dieser Stärke wohl nur selten bei Veranstaltungen gibt. Darum haben wir auch alles versucht, sie in den Stream mit einzubinden – indem sie beispielsweise die Awards persönlich überreichen konnten.
Zum Schluss: Werden Sie nächstes Jahr wieder 1000 Gäste haben, wie es im Rekordjahr 2019 der Fall war?
MS: Davon gehen wir aus! Wenn uns das Virus nicht auch 2022 einen Strich durch die Rechnung macht, werden wir die Olmahalle 9.1 am 29. Oktober 2022 mit Sicherheit wieder vollkriegen – ist es doch unsere Jubiläumsveranstaltung «Zehn Jahre Fussballnacht», bei der «Hecht» als Stargäste dabei sein werden. Die Jungs der Schweizer Rockpopband sind übrigens auch im Stream zu sehen.