Zubringer Güterbahnhof: Der Abstimmungscountdown läuft
Walter Locher, das Projekt der St.Galler Engpassbeseitigung mit der dritten Röhe, dem Anschluss Güterbahnhof und dem Tunnel zur Liebegg kommt in eine entscheidende Phase, im Herbst soll darüber abgestimmt werden. Wie ist die Stimmung derzeit bei der IG Engpassbeseitigung?
Wir gehen davon aus, dass die Abstimmung über die STEP-Projekte, d.h. über die sechs Nationalstrassenabschnitte im Raume Basel, Schaffhausen, Bern, Nyon und St.Gallen, im November stattfinden wird. Die Stimmung bei der IG Engpassbeseitigung ist sehr positiv.
Die Gegner des Zubringers befürchten mehr Verkehr in der Stadt St.Gallen. Warum liegen sie falsch?
Das Gegenteil ist der Fall: Mit der dritten Röhre Rosenbergtunnel, dem Anschluss Güterbahnhof und dem Anschluss Liebegg wird der zunehmende Verkehr in der Stadt St.Gallen zielgerichtet und unterirdisch direkt aus dem Verkehrsnetz der Stadt genommen und abgeführt. Ohne Engpassbeseitigung wird das Strassennetz in 10 bis 15 Jahren aufgrund der Verkehrsmengenausweitung kollabieren. Tägliche Staus würden die Folge sein.
Der Zubringer verunmögliche zudem eine rasche Realisierung der Areal-Aufwertung, heisst es bei den Gegnern weiter. Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?
Es stimmt überhaupt nicht, dass die Arealaufwertung durch den Zubringer verunmöglicht wird. Die Gegner sind sich uneins, was auf dem oberirdischen Areal (die Autobahn verläuft unterirdisch) entstehen soll. Es fällt auf, dass die Gegner bis heute nie irgendwelche Ideen über die Arealaufwertung präsentiert haben.
Wie bereitet man sich bei der IG Engpassbeseitigung auf den Abstimmungskampf vor?
Die IG Engpassbeseitigung bereitet sich auf verschiedenen Kanälen, so unter anderem auch über die beteiligten Verbände und Parteien, intensiv auf den Abstimmungskampf vor. Auch spezielle Aktionen sind derzeit in Planung. Sie sollen die Bevölkerung auf die erheblichen Vorteile, die das Projekt mit sich bringt, nachhaltig sensibilisieren.
Wie ist Ihre Prognose? Wird das Stimmvolk dem Zubringer zustimmen?
Wir sind davon überzeugt, dass die Stimmbevölkerung, wenn sie die Vorteile des Projektes erkennt, dem Vorhaben zustimmen wird, wie sie es bereits 2016 bei 66 % Stimmbeteiligung mit 66 % Zustimmung getan hat.