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Innovatives Wohnen: Das «Einraumhaus» in Kreuzlingen

Innovatives Wohnen: Das «Einraumhaus» in Kreuzlingen
Roman Vollenweider, Inhaber/Geschäftsführer Fritschi + Griesmer AG
Lesezeit: 2 Minuten

In einer idyllischen Lage hoch über Kreuzlingen entstand ein innovatives Wohnprojekt: Ein Einraumhaus, das durch klare Architektur, kompakte Raumkonzepte und materialehrliche Bauweise überzeugt. Roman Vollenweider, Inhaber und Geschäftsführer der Fritschi + Griesemer AG aus Güttingen, gibt Einblicke in die Herausforderungen und Lösungen dieses Projekts.

In der malerischen Umgebung von Kreuzlingen steht eine beeindruckende Altstadtvilla, umgeben von weitläufigem Land. Doch was tun, wenn man sich als Einzelperson in einem solchen Anwesen verliert? «Irgendwann stellt man sich als Bewohnerin oder Bewohner eines solchen Hauses die Frage, ob man noch so viele Zimmer und so viel Garten braucht», sagt Roman Vollenweider. Das hat sich auch die Bewohnerin der prächtigen Villa gefragt. «Wegziehen von dieser schönen Lage mit Seesicht und Sicht über die Stadt Kreuzlingen wollte sie allerdings nicht», erklärt Vollenweider.

Und so entstand die Idee eines Einraumhauses auf dem weitläufigen Grundstück. Mit Unterstützung des Architekturbüros Klein + Müller und des Holzbauingenieurs Markus Krattiger wurde dafür ein innovatives Raumkonzept entwickelt, das auf klarem Design und funktionalem Minimalismus basiert. «Ein Haus, indem es alles hat, was man zum Leben braucht, und das auf kleinstem Raum», beschreibt Vollenweider die Vision.

Das Einraumhaus: quadratisch, praktisch, nachhaltig.
Das Einraumhaus: quadratisch, praktisch, nachhaltig.

Keine Innenwände, dafür ein Stahlrahmen

Die Umsetzung dieses Projekts stellte die Beteiligten vor einige Herausforderungen. So wurde das Erdgeschoss beispielsweise in Sichtmauerwerk und Sichtbeton errichtet, während der obere Kubus von Vollenweiders Team aus Holz gefertigt wurde. Doch das war nicht die grösste Hürde. «Das Haus ist, einfach gesagt, lediglich eine viereckige Kiste. Das Problem waren aber die Masse», erklärt Roman Vollenweider. Das Einraumhaus ist 15,5 Meter lang, 4,7 Meter breit und 4,3 Meter hoch.

Erschwerend kam hinzu, dass die Wohnbox keine Innenwände zur Aussteifung besitzt. «Ohne Aussteifung würde diese ‹Kiste› aber wie eine Schuhschachtel zusammenklappen», so Vollenweider weiter. Besondere Ingenieurskunst war also gefragt. Die Lösung lag in der Integration von Stahlrahmen zur Stabilisierung, die in den Böden, Decken und Wänden eingebaut wurden.

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«Das Haus ist, einfach gesagt, eine viereckige Kiste.»

Fixfertig auf die Baustelle geliefert

Eine weitere Herausforderung war der Transport und die Montage der einzelnen Teile. «Da kam mir die Idee, dass man das Haus komplett im Betrieb produzieren und fixfertig auf die Baustelle liefern könnte», berichtet Vollenweider. Nachdem abgeklärt wurde, ob es auf der Baustelle genügend Platz für ein so grosses Fertigteil und einen Baukran hat, und ob man mit dem fertigen Haus überhaupt noch aus dem Betrieb herauskommt, gelang dank präziser Vorarbeit und modernster CNC-Technik die millimetergenaue Platzierung des Einraumhauses vor Ort.

Das Ergebnis ist beeindruckend: Ein stilvolles Einraumhaus mit Skyframe-Fenstern, massgefertigten Holz-Möbeln und einer modernen Küche, letztere ist komplett in Schwarz gehalten. Die Aussenwände wurden mit Weisstannenholz verkleidet, innen sind die Wände und die Decke aus Birkenholz gefertigt. Zur Dämmung und Isolation wurde Schafswolle verwendet. «Für unseren Betrieb war das zwar kein Riesenprojekt, aber eines mit vielen Herausforderungen», resümiert Vollenweider. «Wichtig ist, dass man frühzeitig alle Möglichkeiten abschätzt, offen ist für Neues und auch bereit ist für Hybridbauten. Dies gehört meiner Ansicht nach heute einfach zum modernen Bauen dazu.»

Text: Patrick Stämpfli

Bild: zVg

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