175 Jahre ISA Sallmann AG

Die gesamte Wertschöpfungskette im Blick – und im Griff

Die gesamte Wertschöpfungskette im Blick – und im Griff
Susanne Palka und Angela Bergamin
Lesezeit: 3 Minuten

Die ISA Sallmann AG bietet eine für einen Schweizer Wäschehersteller einzigartige Lieferkette, die von Anfang bis Ende aus Amriswil kontrolliert wird. Diese umfassende Kontrolle ermöglicht es der ISA bodywear, höchste Qualität zu gewährleisten, sehr nachhaltig zu arbeiten und kurze Lieferzeiten zu realisieren.

Am Standort Amriswil, wo über 60 Angestellte arbeiten, beginnt der Prozess mit der Design- und Entwicklungsphase. «Wir beziehen nur hochwertige Garne, die grösstenteils aus EU-Spinnereien stammen und die Grundlage für unsere langlebige Wäsche bilden», sagt Christian Sallmann. Über 80 Prozent der ISA-Stoffe werden in ihrer eigenen Strickerei gefertigt, welche die Thurgauer während der Pandemie weiter ausgebaut haben. «Dank unserer eigenen Strickerei haben wir die Qualität von Anfang an im Griff», begründet der Co-CEO die Investition.

Internationale Zusammenarbeit

Die Ausrüstung und Veredlung der ISA-Stoffe erfolgt grösstenteils bei der E. Schellenberg Textildruck AG in Fehraltorf. Dieses umweltbewusste Familienunternehmen in der dritten Generation nutzt ein Färbeverfahren, das 50 Prozent weniger Wasser benötigt als herkömmliche Methoden. «Als einer der letzten vollstufigen Ausrüstbetriebe in Mitteleuropa verfügt Schellenberg über sämtliche Zertifikate im Bereich Umwelt, Soziales und Nachhaltigkeit. Alle Stoffe werden in der Endkontrolle visuell geprüft – zu 100 Prozent», sagt Sallmann über den Partnerbetrieb, der auf die gleichen Werte wie die ISA bodywear setzt.

Der Zuschnitt erfolgt sowohl in Amriswil als auch in Portugal, wo die ISA bodywear über Cutter, Stanzautomaten und Handzuschnitt verfügt. Die Konfektion findet im eigenen Werk in Porto statt, das 1973 von Grossvater Robert Sallmann gegründet wurde. «Diese Pionierleistung ermöglicht uns eine sehr flexible Produktion mit hoher Qualität. Die Konfektion wird mit 100 Prozent Solarstrom betrieben, und unser Werk ist OekoTex-Step-zertifiziert sowie BSCI- und ISO-9001 akkreditiert», betont Sallmann.

Vom Entwurf bis zur Kollektion

Designt und entworfen werden die Schnittmuster in der Schweiz. «Beim Design ist es wichtig, stets darauf zu achten, was am Markt passiert», erklärt Chefdesignerin Susanne Palka. «Dabei sind wir auch mit Trendinstituten und Messen verknüpft und lassen uns so inspirieren, welche Themen wir aufnehmen wollen.» Das Erste, das beim Design einer neuen Kollektion bestimmt wird, ist die Farbe. Danach wird das Muster definiert, zuletzt kommt der Schnitt. «Nach Fixierung sämtlicher kreativen Details übernehmen die Schnitttechninkerinnen die nächsten Arbeitsschritte – hier werden die Teile produktionsfrei gemacht», so Palka.

Schnitttechnikerin Angela Bergamin teilt dann jedem Artikel eine Nummer und eine entsprechende Saison zu. So erstellt sie eine «Stückliste». Mit dieser kann schliesslich ein Prototyp oder ein Muster genäht werden. «Bei Neuentwicklungen braucht es etwa zwei bis drei Prototypen, bis das finale Muster genäht werden kann», führt Bergamin aus. «Prototypen und Musterungen werden in der eigenen Konfektion in Portugal gefertigt, wo rund 160 Personen im Einsatz stehen.» Vom ersten Entwurf bis zum Verkauf der Kollektion dauert es durchschnittlich eineinhalb Jahre.

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Digitalisierung und Zusammenarbeit

Die Digitalisierung hat natürlich auch die Produktentwicklung stark beeinflusst. «Früher hat man Designs noch ganz klassisch mit Stiften und Malkasten erstellt, heute kann man am Computer alles anmischen und ausprobieren», erläutert Susanne Palka. «Auch die Schnitterstellung hat sich deutlich vereinfacht», ergänzt Angela Bergamin. «Durch Programme wurde das Arbeiten effizienter, aber gewisse Arbeiten wie zum Beispiel das Nähen benötigt immer noch viel Handarbeit»

Das Team in Amriswil ist überschaubar, was laut Palka und Bergamin die Zusammenarbeit enorm erleichtere. «Wir arbeiten alle zusammen und können uns auch immer wieder besprechen», betont Palka. «Der Austausch untereinander ist sehr einfach und funktioniert meistens hervorragend», fügt Bergamin hinzu.

Qualitätskontrolle und lokale Beschaffung

Die Fertigteile werden bei Jerisa in Porto zu 100 Prozent kontrolliert. Jedes Teil erhält eine Qualitätsnummer, die es der ISA bodywear jederzeit ermöglicht, den Verantwortlichen zu eruieren. «Auch viele unserer Zutaten wie Knöpfe, Elaste oder Verpackungen werden lokal in Portugal beschafft, um kurze Wege und hohe Qualitätsstandards zu gewährleisten», sagt Christian Sallmann. Portugal ist ein Land mit langer Tradition im Textilbereich und verfügt (noch) über gute Fachkräfte.

Die ISA-Supply-Chain ist also sehr transparent und basiert auf langfristigen Partnerschaften, die eine Rückverfolgbarkeit vom Baumwollfeld bis zum Fertigprodukt ermöglichen. Die Distribution erfolgt vom Lager in Amriswil direkt an die Kunden. «Wir führen ein grosses Lager, was uns ermöglicht, Standardartikel innerhalb von 24 Stunden zu liefern», so der Co-CEO. So gelangen pro Jahr rund 1,3 Millionen Wäschestücke auf den Schweizer und den internationalen Markt.

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