LEADER-Special

Gestaltung mit Weitblick: Wie Domus Räume neu definiert

Gestaltung mit Weitblick: Wie Domus Räume neu definiert
Cornel Speich und Marc Künzle
Lesezeit: 6 Minuten

Marc Künzle und Cornel Speich leiten das St.Galler Einrichtungshaus mit eigener Planungsabteilung als Co-Geschäftsführer gemeinsam. Im Interview geben sie Einblicke in die Methodik, die Angebote und die Kompetenzen von Domus im privaten und geschäftlichen Bereich.

Marc Künzle, Cornel Speich, Domus sieht sich als Gestalter von Räumen und nicht «nur» als Einrichtungsberater. Was bedeutet das für Ihre tägliche Arbeit und wie unterscheidet sich Domus von klassischen Möbelhäusern?
Marc Künzle: Bei uns steht der Raum im Zentrum, lange bevor die Einrichtung definiert wird. Basierend auf einem durchgängigen Konzept mit einer Leitidee, die aus unserer Erfahrung und Kreativität entspringt. Alle unsere Projekte sind absolut individuell und immer auf die Bedürfnisse der Kundschaft abgestimmt.

Wie wichtig ist Domus die Gesamtgestaltung eines Raumes im Vergleich zum Verkauf von Einzelmöbeln und Leuchten?
Cornel Speich: In erster Linie geht es darum, dass sich der Kunde zu Hause oder am Arbeitsplatz wohlfühlt. Ob wir dies mit einer Gesamtgestaltung oder einem Einzelstück erfüllen, ist zweitrangig. Ziel ist es, dass unsere Kundschaft die Zeit in ihren Räumlichkeiten mit Freude verbringt – genauso wie wir unsere Arbeit mit Leidenschaft ausführen.

Marc Künzle: Im Fokus stehen die Bedürfnisse unserer Kunden, ob es um ein Gesamtprojekt, ein Einzelmöbel oder eine Leuchte geht. Wenn wir frühzeitig einbezogen werden, können wir unsere Expertise einbringen und ein durchdachtes und stimmiges Konzept entwickeln oder ein abgestimmtes Einzelprodukt empfehlen, das perfekt zu unserer Kundschaft passt.

 

Domus bietet Gesamtprojekte an, bei denen Sie Beratung, Planung und Möbel liefern. Dominieren hier private oder gewerbliche Kunden?
Cornel Speich: Etwa hälftig B2B und B2C, wobei uns viele eher aus dem Wohnbereich kennen. Oft ist nicht bewusst, dass wir auch gewerbliche Kunden bedienen – sei es im Dienstleistungssektor, der Gastronomie und Hotellerie oder im Gesundheitswesen. Um beide Bereiche optimal bedienen zu können, führen wir über 160 Kollektionen in unterschiedlichen Preisklassen und bieten damit für jedes Budget die passende Lösung.

Welche Fachkompetenzen hebt das Domus-Team von der Konkurrenz ab?
Marc Künzle: Wir vereinen die gesamte Wertschöpfungskette der Raumgestaltung unter einem Dach: Innenarchitektur, Einrichtungsberatung, Lichtplanung, New-Work, Möblierungsplanung und Produktberatung. Nicht zu vergessen sind unser Showroom über vier Stockwerke sowie unsere Serviceleistungen wie Montage und Reparatur. Mit 23 MitarbeiterInnen, die alle über eine Fachausbildung verfügen, können wir auch komplexe Projekte stemmen und umfassende Dienstleistungen anbieten. 

Wie stellen Sie sicher, dass Ihre Kunden diesen Mehrwert erkennen?
Cornel Speich: Unsere Kunden, die wiederholt unsere Fachkompetenz in Anspruch nehmen, sind der beste Beweis, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir erhalten Anfragen für Projekte aus der gesamten Schweiz und sogar aus dem Ausland. Unsere Herausforderung bleibt es, diesen Mehrwert nach aussen zu kommunizieren. Marketingaktivitäten spielen dabei eine wichtige Rolle. Auch der Erstkontakt in unserer Ausstellung soll den Unterschied spürbar machen. Es ist immer wieder schön, Neukunden zu begeistern, die wir mit unserer Arbeit überzeugen können – ebenso freuen wir uns über die vielen Empfehlungen, die für uns ausgesprochen werden.

 

Community  MiBa  

«Oft ist nicht bewusst, dass wir auch Geschäftskunden bedienen.»

Wann ist der beste Zeitpunkt, um Domus einzubeziehen?
Marc Künzle: So früh als möglich. Idealerweise vor der Baueingabe bei einem Umbau oder Neubau. So können wir bereits die Möbelplatzierung und Beleuchtungsplanung berücksichtigen oder auf bauliche Details hinweisen. Es gab schon Projekte, bei denen wir vorgeschlagen haben, die Fenstereinteilung in einem Restaurant anzupassen, um die Tische optimal zu platzieren. Auch bei kleineren Projekten, wie dem Kauf eines Sofas oder der Erneuerung der Beleuchtung, helfen wir gerne – also immer, wenn eine Veränderung im Raum ansteht.

Welche Rolle spielt Ihr Showroom bei der Präsentation Ihrer Dienstleistungen und Produkte?
Cornel Speich: Unser Showroom ist ein zentraler Ort, um unsere Philosophie der Raumgestaltung zu vermitteln. In unserer rund 800 m² grossen Ausstellung, in der alle Objekte kuratiert sind, taucht man in die Welt der Raumgestaltung ein. Kunden erleben die Vielfalt von Materialien nicht nur visuell, sondern auch haptisch. Unsere Philosophie ist es, nicht möglichst viele Möbel und Leuchten auszustellen, sondern ausgewählte Objekte, die alle Bedürfnisse der Kunden abdecken. Ein Beispiel: Mit unseren auserwählten Sofas können wir jegliche Sitzerlebnisse aufzeigen, ohne dass wir 20 verschiedene Modelle benötigen. Oder unsere Occhio-Gallery ermöglicht es, unterschiedliche Lichtstimmungen und -möglichkeiten direkt zu erleben.

Welche Herausforderungen sieht Domus darin, als Gesamtanbieter aufzutreten und gleichzeitig Einzelkunden zu bedienen?
Marc Künzle: Das eine tun, ohne das andere zu vernachlässigen. Ein Einzelmöbelstück steht immer im Kontext des Raumes. Je mehr wir über den Raum und den Kunden wissen, desto genauer können wir das Möbelstück darauf abstimmen. Auch wenn ein Kunde eine klare Vorstellung hat, ist es unsere Aufgabe, ihn kompetent zu beraten – egal, ob es sich um ein Einzelstück oder ein Gesamtprojekt handelt.

 

Auch interessant

Remo Knechtle verhilft B2B-Kunden zu nachhaltigen Lösungen
LEADER-Special

Remo Knechtle verhilft B2B-Kunden zu nachhaltigen Lösungen

Gisela Bischof sorgt dafür, dass Wohnträume wahr werden
LEADER-Special

Gisela Bischof sorgt dafür, dass Wohnträume wahr werden

Individuelle Gestaltung und inspirierende Konzepte
LEADER-Special

Individuelle Gestaltung und inspirierende Konzepte

Wie entwickeln Sie ein Raumkonzept für einen Kunden und welche Schritte werden durchlaufen, bevor es an die Möbelauswahl geht?
Marc Künzle: Das Erstgespräch ist unverbindlich und kostenlos. Wir wollen die Werte, Vision und Bedürfnisse des Kunden kennenlernen und eine klare Zielsetzung sowie Budget- und Terminrahmen vereinbaren. Bei Geschäftskunden prüfen wir das Organigramm und die Arbeitsabläufe, um ein Nutzungskonzept zu entwickeln. Im Privatbereich stehen die individuellen Bedürfnisse im Mittelpunkt. Anschliessend stellen wir einen ersten Gestaltungs- und Einrichtungsvorschlag vor oder präsentieren eine Auswahl passender Möbel. In der Projektphase wird das Gestaltungskonzept weiter ausgearbeitet und das Detailkonzept mit einer transparenten Kostenaufstellung vorgelegt. Wir kümmern uns auch um die Koordination, Beleuchtungsplanung und Produktspezifikation.

Gibt es Räume, mit denen Sie nichts anfangen können – oder gibt es für jeden eine Lösung?
Cornel Speich: Es gibt für jeden Raum eine Lösung, da jeder Raum einem Bedürfnis und einer Funktion folgt. Räume verschmelzen immer mehr und haben oft multifunktionale Verwendungen, sowohl im Geschäfts- als auch im Wohnbereich.

Können Sie ein Beispiel für ein besonders erfolgreiches Projekt nennen?
Marc Künzle: Die Lokremise in St.Gallen ist ein schönes Beispiel. Das bestehende Konzept war für die Nutzer nicht zufriedenstellend, doch wir konnten mit unserem Ansatz überzeugen. Wir haben 2010 viel von der ursprünglichen Architektur hervorgehoben, wie die rollbaren Bänke, die mit grünem Leder bezogen sind und an alte SBB-Sitze erinnern. So konnten wir ein einzigartiges Raumerlebnis schaffen. Dass bis heute kaum etwas verändert wurde, zeigt den Erfolg.

Cornel Speich: Ein weiteres Beispiel ist ein kürzlich abgeschlossenes Büroprojekt in St.Gallen: Teams, die bisher an verschiedenen Standorten arbeiteten, wurden an einem Ort zusammengeführt, und eine neue Arbeitsweise wurde integriert. In Workshops entwickelten wir eine räumliche Lösung, die überzeugt hat. Wir durften die komplette Gestaltung übernehmen und das Projekt im August termingerecht und im Budget übergeben.

 

east#digital breakfast, 14.11.2024  Ankunftszeit Ihrer Sendung?  

Wie arbeiten die verschiedenen Fachkompetenzen im Domus-Team zusammen, um ein stimmiges Endergebnis zu erzielen?
Marc Künzle: Je nach Umfang des Projekts stellen wir ein interdisziplinäres Team aus Innenarchitekten, Einrichtungsberatern, Textil- und Lichtplanern zusammen. Jeder bringt seine Expertise ein, um das bestmögliche Ergebnis für den Kunden zu erreichen.

Wie überzeugen Sie Kunden in einer Zeit, in der viele Möbel online kaufen, von den Vorteilen einer professionellen Raumgestaltung?
Cornel Speich: Unsere 50-jährige Erfahrung zeigt, dass mit kompetenter Beratung bessere und nachhaltige Lösungen entstehen. Mit der Expertise unserer Fachspezialisten und  unseren Qualitätsprodukten schaffen wir Raumkonzepte, die den Kunden lange Freude bereiten.

Arbeiten Sie nur mit bekannten Marken oder auch mit lokalen Herstellern?
Marc Künzle: Wir arbeiten sowohl mit nationalen und internationalen als auch mit regionalen Herstellern zusammen. Wichtig ist, dass die Lösungen zu den Kundenbedürfnissen passen, unabhängig davon, woher die Produkte stammen.

Welche Entwicklungen in der Raumgestaltung sehen Sie aktuell und wie integrieren Sie diese in Ihre Arbeit?
Cornel Speich: Künstliche Intelligenz ist eine Entwicklung, die uns in der Projektentwicklung unterstützen könnte, indem sie Zeit spart und uns mehr Raum für kreative Entscheidungen lässt.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
Marc Künzle: Wir möchten unsere Qualitätsstrategie und Werte weiterverfolgen. Unser Ziel ist es, weiterhin individuelle Raumkonzepte zu bieten, die genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt sind – sei es für ein Einzelmöbel oder ein Gesamtprojekt.

Auch interessant

Vom Leuchtengeschäft zum Experten für Raumgestaltung
LEADER-Special

Vom Leuchtengeschäft zum Experten für Raumgestaltung

Im Zentrum steht der Raum
Domus 2024

Im Zentrum steht der Raum

Domus & Möbelmanufaktur – stilvoll Synergien nutzen
Domus 2024

Domus & Möbelmanufaktur – stilvoll Synergien nutzen