Hotel Ibis Styles Mineralheilbad St. Margrethen

Ein neuer Leuchtturm für St. Margrethen

Ein neuer Leuchtturm  für St. Margrethen
Dr. Martin Meyer, CEO der ITW-Unternehmensgruppe aus Balzers und Verwaltungsratspräsident des Mineralheilbads, sieht grosses Potenzial im Standort St. Margrethen.
Lesezeit: 4 Minuten

Die ITW­Unternehmensgruppe aus Balzers hat 2013 das damals vor dem Konkurs stehende Mineralheilbad erworben und 2016 wiedereröffnet. Nun folgt mit dem Hotelneubau ein weiterer Meilenstein. ITW-CEO Dr. Martin Meyer spricht über die Gründe, weshalb die ITW bisher 55 Millionen Franken in den Standort investiert hat.

Martin Meyer, was hat die ITW 2013 dazu bewogen, das marode Bad zu erwerben?
Die ITW-Unternehmensgruppe ist seit knapp 50 Jahren in der Ostschweiz und in Liechtenstein aktiv und zu hundert Prozent in Privat­besitz. In den 1990er-Jahren war die ITW einer der ersten General- und Totalunternehmer in der Region und entwickelte schlüsselfertige Immobilien für Kunden in unterschiedlichsten Branchen. In den letzten Jahren haben wir uns zu einer Immobilien­dienstleisterin weiterentwickelt, die Immobilien vorwiegend für den eigenen Bestand errichtet. Hierbei haben wir vermehrt auch Spezialbauten realisiert, beispielsweise im Gesundheits­bereich. In diese strategische Neuausrichtung passte 2013 der Kauf des damals kurz vor der Insolvenz stehenden Heilbads perfekt.

St. Margrethen hatte ein eher zweifel­haftes Image und galt jahrelang als «Klein Balkan». Weshalb fiel die Wahl für Ihr In­vest­ment ausgerechnet auf den Standort St. Margrethen?
Wir glauben stark an das Potenzial, das in dieser Gemeinde lange geschlummert hat und nun aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Die Lage dieses neuen Leuchtturmprojekts mitten im Vierländereck eröffnet einerseits vielversprechende Perspektiven in Sachen Personalrekrutierung, aber natürlich auch für mögliche Gäste. In einem Radius von fünfzig Kilometern leben hunderttausende potenzielle Gäste für unser Bad. Zudem verfügt St. Margrethen über eine erstklassige Infrastruktur, in die in den vergangenen Jahren sukzessive investiert wurde. Es hat hier eine perfekte Autobahnanbindung, die Flughäfen Altenrhein und Friedrichshafen sind nahe, es gibt diverse Einkaufsmöglichkeiten – und der Bodensee, aber auch der Alp­stein sind neben dem Mineralheilbad ideal für Erholungssuchende.

Nicht selten werden Pläne von Investoren von Einsprachen be- oder gar verhindert, scheitern an mangelndem Bauland oder an anderen behördlichen Sachzwängen. Ist das in St. Margrethen anders?
Ich erlebe St. Margrethen als eine Vorzeigegemeinde in Sachen Zusammenarbeit von Politik und privaten Investoren. Hier wird eine aktive Standortpolitik betrieben. Diese Aufbruchstimmung spüren wir beispielsweise daran, dass uns seitens der Behörden, aber auch der Nachbarn sehr viel Wohlwollen für unsere Bauvorhaben entgegengebracht wird. Dies honorieren wir, indem wir wo immer möglich Unternehmen aus der Region engagieren und somit die Wertschöpfung vor Ort bleibt.

ZbW  neho  

«Mit den umliegenden Industrieunternehmen wie Stadler Rail, SFS oder der Bauwerk Group besteht eine enorme Nachfrage an Hotelbetten für Geschäftsleute.»

Wie gross ist Ihr bisheriges Investment in den Standort St. Margrethen?
Momentan sind es 55 Millionen Franken: 30 Millionen für den Mineralheilbadneubau, 20 Millionen für das Hotel, und fünf Millionen entfallen auf das neue Parkhaus.

Weshalb ist es ein Business- und kein Wellnesshotel oder eine Reha-Klinik geworden?
Wir haben sämtliche möglichen Positionierungen im Vorfeld der Planungsphase eingehend mit Experten evaluiert. Dabei zeigte sich, dass mit den umliegenden Industrie­unternehmen wie Stadler Rail, SFS oder der Bauwerk Group eine enorme Nachfrage an Hotelbetten für Geschäftsleute besteht.

Sie haben es angesprochen: Namhafte Industrieunternehmen befinden sich in der Nachbarschaft des Hotels. Bestehen bereits Partnerschaftsverträge mit diesen Firmen?
Da die ITW-Unternehmensgruppe das Hotel der Tristar-Hotelgruppe vermietet, haben wir mit dem operativen Hotelgeschäft nichts zu tun. Aber bereits in der Planungsphase haben die angesprochenen Firmen grosses Interesse bekundet, dass sie das Angebot mit 104 modernen Businesshotelzimmern künftig rege nutzen möchten. Schliesslich hat es in der näheren Umgebung – weder in der Schweiz noch in Deutschland oder Österreich – ein annähernd so grosses Hotel in diesem attraktiven Preissegment.

Weshalb vermieten Sie das Hotel und betreiben es nicht selbst?
Ganz einfach: Wir sind keine Hoteliers (lacht). Mit der deutschen Tristar-Hotelgruppe haben wir eine erfahrene und international erfolgreiche Partnerin, deren Inhaber genau wissen, wie Businesshotellerie und das Lizenzgeschäft funktionieren. Die ITW ist spezialisiert auf Immobilienrealisierung im Vierländereck. Unser Kerngeschäft ist es, für den jeweiligen Standort und die Bedürfnisse, zielgerichtete, moderne Infrastrukturen für unsere Mieter zu bauen.

Inwiefern spielt die Anbindung an das Mineralheilbad für den Hotelbetrieb eine Rolle?
Obschon die Tristar-Hotelgruppe als Generalmieterin völlig autonom in Eigenverantwortung wirtschaftet, wollen wir natürlich gemeinsame Synergien nutzen und Packages anbieten. Die Möglichkeit, sich nach einem anstrengenden Arbeitstag im Mineralheilbad oder bei einem Saunagang zu entspannen, wird von den künftigen Hotelgästen hoffentlich intensiv wahrgenommen.

Sie kündigten bei der Eröffnung 2016 des Mineralheilbad-Neubaus an, dass dies lediglich der erste Schritt sei und die ITW weiter rund um das Mineralheilbad investieren will. Nun steht die Eröffnung des fünfstöckigen Hotels kurz bevor. Was sind die nächsten baulichen Schritte, die Sie in St. Margrethen geplant haben?
Da wir 2013 nicht nur das Heilbad, sondern insgesamt auch rund 13 500 Quadratmeter Grundstücksfläche erwerben konnten, befinden wir uns in Sachen Erweiterungspotenzial in einer komfortablen Ausgangslage. Unser mehrstufiger Ausbauplan sieht vor, dass wir in den nächsten Jahren beim Mineralheilbad ein Gesundheitszentrum realisieren möchten.

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«Ich erlebe St. Margrethen als eine Vorzeigegemeinde in Sachen Zusammenarbeit von Politik und privaten Investoren.»

Mit welchem konkreten Angebot?
Das ist noch nicht definiert. Es könnte beispielsweise in Richtung Dermatologie gehen, da wir ja mit dem Mineralheilbad ideale ergänzende Therapien anbieten könnten. Vielleicht zielt die Ausrichtung aber auch in ein anderes Themengebiet, etwa in die ortho­pädische Rehabilitation. Fest steht, dass hier Erholung und Ruhe auch in Zukunft im Zentrum stehen werden.

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