Städtische Wohnimmobilien als sichere Bank
«Natürlich bringen höhere Hypothekarzinsen Bewegung in diesen Bereich», sagt Benninger. Schon jetzt zeichne sich ab, dass die Nachfrage nach Einfamilienhäusern, vor allem Objekte mit Garten, darunter leidet. «Die Kaufkraft schwindet – und damit wird dieser bisher ausgesprochen begehrte Immobilientyp mit der Zeit schlicht zu teuer.»
Lukas Benninger, dessen Unternehmen in erster Linie in den Bereichen Bewirtschaftung und Verkauf von Immobilien mit dem Schwerpunkt Mehrfamilienhäuser tätig ist, geht davon aus, dass die Besitzer von Mehrfamiliengebäuden die moderat angestiegenen Hypothekarzinsen problemlos verkraften. «Und wer sich bei einer vor längerer Zeit erworbenen Liegenschaft für eine Festhypothek entschieden hat, profitiert auch davon und erwirtschaftet weiterhin ordentliche Renditen.»
Handlungsbedarf für Besitzer älterer Bestandsimmobilien
Geht es hingegen um ältere Bestandsliegenschaften mit verhältnismässig hohem Energieverbrauch, sieht die Ausgangslage Benningers Worten zufolge derzeit weniger rosig aus. «Ziehen die Preise für Energie weiterhin so an wie bisher, müssen Vermieter befürchten, dass Mieter sich nach erschwinglicheren Wohnmöglichkeiten umschauen und kündigen. Wohl oder übel müssen sich die Besitzer solcher Mehrfamilienhäuser um die Sanierung ihrer Objekte kümmern, etwa durch die Modernisierung der Gebäudehülle oder die Ersetzung der Heizanlage», sagt Benninger.
Auf die Frage, in welchem Segment des Immobilienbereichs derzeit Investitionen am zukunftsträchtigsten sind, verweist Benninger auf Wohnimmobilien, die möglichst in der Stadt liegen sollten. «Das dürfte wohl auch künftig eine der sichersten Anlagen sein.»
Neubauten da, wo Wohnraum nicht unbedingt benötigt wird
Dass die neueren Entwicklungen der auch in der Ostschweiz anhaltend lebhaften Bautätigkeit einen Dämpfer versetzen, hält Lukas Benninger für unwahrscheinlich: «Obgleich der verfügbare Platz in der Schweiz sehr überschaubar ist, dürfte der Bauboom ungebrochen anhalten.» Dabei behaupte der Hauptort weiterhin unangefochten den Spitzenplatz auf der Liste der attraktiven Standorte.
Der Mangel an verfügbarem Bauland führt Benninger zufolge bisweilen zu einem «Zwang, dort zu bauen, wo Wohnraum gar nicht unbedingt benötigt wird». Diese Strategie könne dazu führen, dass an solchen Orten die Leerstandsquoten ansteigen, meint er.
Text: Thomas Veser
Bild: zVg