Der Startfeld-Förderprozess – der professionelle Business Booster
Der Startfeld-Förderprozess beginnt mit der sogenannten Erstberatung. Dort erhalten Startups wertvolle Inputs zu ihrem Geschäftsmodell und es werden ihnen Chancen und Risiken ihres Vorhabens aufgezeigt. Bis Ende 2023 haben bereits über 1700 Startups von dieser Beratung profitiert. Nach der Erstberatung pitchen die Startups vor dem Startfeld-Expertenkomitee, das aus Unternehmerinnen und Unternehmern aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammengesetzt ist, wie die Geschäftsführerin der Stiftung Startfeld Dr. Cornelia Gut-Villa erklärt: «Wir haben verschiedene thematische Clusters und ziehen je nachdem unterschiedliche Experten bei. Dies sind Personen mit unterschiedlichen Profilen und Erfahrungen. Dazu gehören unter anderem Software Experten, ehemalige Gründer, MedTech-Experten, usw.»
Das Expertenkomitee prüft auch, ob ein Startup gewisse Kriterien erfüllt. Dazu gehören der Fokus auf Innovation, ein wissenschafts- und technologiebasierter Ansatz, ein skalierbares Geschäftsmodell, ambitionierte Wachstumspläne oder die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Ostschweiz. «Je mehr dieser Punkte erfüllt werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass ein Startup ein Förderpaket erhält», sagt Dr. Cornelia Gut-Villa. Für sie ist bei der Beurteilung eines Startups vor allem das Team wichtig:. «Das Team sollte möglichst komplementär sein und die Kernkompetenzen müssen im Unternehmen vorhanden sein. Wichtig ist auch, dass die Geschäftsidee möglichst einfach erklärt wird und aufgezeigt werden kann, wie ein Mehrwert geschaffen wird, welcher auch gegenüber der Konkurrenz geschützt ist.» Bis Ende des vergangenen Jahres haben 195 Startups diese Vorgaben erfüllt und ein Förderpaket von bis zu 18’000 Franken erhalten, zu dem auch die externe Beratung von Spezialisten aus dem Startfeld-Netzwerk gehört.
Doch damit noch nicht genug: Kann ein Startup mit seiner Idee begeistern, besteht die Chance, dass es zu einem Big Deal mit der Stiftung Startfeld kommt. Pro Startup kann die Stiftung nämlich bis zu 300’000 Franken in Form von Eigenkapital oder Darlehen vergeben. Bislang hat die Stiftung 33 Startups finanziert und dabei mehr als acht Millionen Franken investiert. «In die von uns finanzierten Startups flossen zusätzlich rund 180 Millionen Franken weitere Gelder von Privaten, u.a. Business Angels, Venture Capitals oder auch Familiy Offices», sagt Dr. Cornelia Gut-Villa.
Raumpioniere sind «happy»!
Gerade mal zwei Jahre ist es her, seit die Raumpioniere das Startfeld-Expertenkomitee von ihrer Geschäftsidee der «Immobilienentwicklung 2.0» überzeugen konnten. Das Jungunternehmen um CEO Atilla Färber will mit einem eigenen Potenzialrechner und Daten (u. a. digitalisierte Bau- und Zonenordnungen der gesamten Deutschschweiz), mit einem frischen Marketing und klassischen Entwickler-/Architekturservices eine zeitgemässe und nachhaltige Raumentwicklung, die auf Verdichtung basiert, unterstützen. Konkret lokalisiert das Startup attraktive Grundstücke und Liegenschaften, macht auf Knopfdruck Verdichtungspotenziale im bestehenden Gebäudepark sichtbar, zeigt mögliche Sanierungs-, Verdichtungs- und Nutzungsstrategien auf und setzt diese dann auf Wunsch auch gleich um. Gleichzeitig bietet es Immobilieninvestoren die Möglichkeit, am zukunftsträchtigen Bauen ohne Land mitpartizipieren zu können.
«Happy machten uns schon ganz früh die persönlichen Beziehungen, die sich sehr rasch aufgebaut haben – wir spürten von Anfang an viel Interesse für unsere Ideen, später kam dann Support auf den verschiedensten Ebenen hinzu», sagt Atilla Färber. Der Tag, an dem die Raumpioniere vom positiven Förderentscheid erfahren haben, sei ein wichtiger Moment in der Firmengeschichte, so Färber weiter. «Diesen ersten grösseren Erfolg unserer Gründerstory haben wir auf einer sonnenbeschienenen Terrasse hoch oben im Appenzellerland gefeiert.»
Die Mischung macht es aus
Doch was hat den Raumpionieren schlussendlich am meisten geholfen? «Ganz klar das Gesamtpaket», sagt CPO und Mitgründer der Raumpioniere, Christoph Giger. «Die zahlreichen Gespräche, Tipps, Tricks und Kniffe, später dann sicher auch die Kontakte, die sich zum Teil als sehr wertvoll herausgestellt haben. Und natürlich kamen auch das Fördergeld und dann das Wandeldarlehen genau zum richtigen Zeitpunkt, um es für die Weiterentwicklung unserer Geschäftsideen optimal einzusetzen.»
«Das Startfeld hat uns damals einen grossen Sprung ermöglicht. Hätte es uns nicht unterstützt, hätten wir, Vollblutunternehmer, die wir sind, wohl einen anderen Weg gesucht und im besten Fall auch gefunden. Aber wir sind auf jeden Fall unglaublich glücklich darüber, dass es das Startfeld gibt und dass wir von dessen Startup-Hilfe profitieren durften», zeigt sich Atilla Färber dankbar.
Unterdessen haben die Investoren der St.Galler Raumpioniere den erfolgreichen Exit geschafft und die Raumpioniere stehen erfolgreich auf eigenen Beinen. Aktuell entwickeln sie acht Projekte mit knapp 100 Wohneinheiten – darunter sind auch drei grössere Projekte mit 20 und mehr Wohneinheiten. Weitere neue Entwicklungsprojekte stecken bereits in der rappelvollen Pipeline.