Digital Conference Ostschweiz 2024: KI im Rampenlicht
Unter der Moderation von SRF-Moderatorin Bigna Silberschmidt bot die Konferenz eine Plattform für Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der KI zu diskutieren. Zahlreiche Vorträge, Breakout Sessions und Panels ermöglichten den rund 200 Teilnehmern, wertvolle Einblicke zu gewinnen und mit Experten in den Dialog zu treten.
Keynote: Tiefgreifende Veränderungen durch KI
Die Konferenz startete mit einer fesselnden Keynote von Miriam Meckel, Professorin für Kommunikationsmanagement an der Universität St.Gallen, Publizistin und Unternehmerin, die in ihrem Vortrag die tiefgreifenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen durch Künstliche Intelligenz thematisierte.
«In Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung könnten über 50 Prozent der Arbeitsschritte durch KI übernommen werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Mitarbeitenden wegfallen, sondern, dass sie anspruchsvollere Aufgaben übernehmen können, während die einfachen, wiederholenden Tätigkeiten von der KI erledigt werden. Jetzt müssen wir entscheiden, in diese Richtung zu gehen, um die Wirtschaft weiterzuentwickeln», so Meckel.
Entscheidungsmodellen, KI und emotionaler Intelligenz
Die Breakout Sessions erlaubten den Teilnehmern, tiefer in spezifische Themenfelder einzutauchen. Prof. Dr. Roger Moser, Titularprofessor an der Universität St.Gallen, zeigte an der Session «Decision Model Innovation» auf, warum auch Technologieführer innovative Entscheidungsmodelle benötigen.
Dr. Gulnaz Partschefeld, Lehrbeauftragte an der Universität St.Gallen, und Barnaby Skinner, Ressortleiter Visuals bei der NZZ, diskutierten in ihrer Breakout Session die Rolle der Künstlichen Intelligenz bei der Bekämpfung von Desinformation und der Gestaltung der modernen Medienwirklichkeit.
In einer weiteren Session thematisierte Miriam Mayer, Expertin für emotionale Intelligenz und Körpersprache, die Bedeutung von emotionaler Intelligenz in einer digitalisierten Welt und erläuterte, wie Körpersprache und stille Signale in der modernen Kommunikation erkannt und richtig gedeutet werden können. Diese Perspektive eröffnete den Teilnehmenden neue Einblicke in die zwischenmenschlichen Herausforderungen der Digitalisierung.
Kathrin Stäheli (Projektleiterin Standortförderung, Stadt St.Gallen) und Jacqueline Gasser-Beck (Leiterin Teaching Innovation Lab, Universität St.Gallen) referierten zum Thema «ChatGPT in der Ostschweiz: Revolution durch KI in der lokalen Wirtschaft – wird das Tool tatsächlich angewendet?» Ralf Schmidt (Leiter Competence Center Data und AI, Adesso) fragte seine Zuhörer: «Wie fit ist dein Unternehmen in der wertstiftenden Nutzung von KI?» und AI Fashion Designerin Andrea Riege widmete sich dem Thema: «Kreative Freiheit neu definiert – wie künstliche Intelligenz die Fashion Branche revolutioniert.»
Spannende Diskussionen im Panel: Das Potenzial des Metaverse
Die Panel-Diskussion zum Thema «Metaverse/Web3» bot spannende Einblicke in die Potenziale und Risiken dieser Technologien. Unter der Moderation von Dr. Stefanie Leimeister diskutierten die Experten Alexander Fürer, Jan Thoma und Patrick Buchholz über Human-Computer Interaction, Augmented Reality sowie die Sicherheitsaspekte des Metaverse. Im Anschluss an das Panel sorgte der St.Galler Stand-up-Comedian Fabio Landert für die nötige Prise Humor an der #DCONO24.
Strategische Einblicke in die Zukunft von KI
Ein Highlight der Digital Conference Ostschweiz 2024 war der Fireside Chat mit Roi Tavor, Managing Director Schweiz und Österreich bei Google Cloud. In einem lebhaften Gespräch mit Christoph Lanter, Moderator und erfahrener Digital-Experte, gewährte Tavor tiefe Einblicke in die strategische Bedeutung von Künstlicher Intelligenz für Unternehmen und Organisationen.
Tavor betonte, wie wichtig es sei, dass Unternehmen KI nicht nur als technisches Tool sehen, sondern als strategischen Treiber, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und Innovation voranzutreiben. «KI ist überall super-relevant. Entscheidend ist, dass man die KI so nutzt, dass sie auch einen Impact hat – entweder direkt im Unternehmen oder bei den Kunden», erklärte Tavor.
Der Digital Shaper Ostschweiz 2024
Ein weiterer Höhepunkt der Konferenz war die Wahl des Digital Shapers Ostschweiz 2024. Mit 197 eingereichten Stimmen wurde Christian Brenner, CEO der Philoro Schweiz AG aus Wittenbach, als Sieger gekürt. Er erhielt die Auszeichnung für sein Projekt «Crypto-Vreneli». Diese digitale Version des legendären Goldvrenelis hat nicht nur die Fachwelt, sondern auch die breite Öffentlichkeit überzeugt und wird als innovatives Beispiel für die Symbiose von Tradition und digitaler Innovation gefeiert. Brenner selbst zeigte sich begeistert über die Auszeichnung: «Es war für mich extrem überraschend, denn die Konkurrenz war ausserordentlich hart. Umso stolzer macht es mich, dass ich stellvertretend für das Team diese tolle Auszeichnung entgegennehmen darf.»
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Nachhaltigkeit auf der #DCONO24: Der CO2-Fussabdruck im Blick
Zum Abschluss der Konferenz präsentierte Florian Stemplinger, Dekarbonisierungs-Experte bei der SAK, den CO2-Fussabdruck der Veranstaltung. Er hob hervor, dass auch digitale und innovative Events ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten müssen. Dank gezielter Massnahmen konnte der ökologische Fussabdruck der Digital Conference signifikant reduziert werden, was die Verbindung von technologischem Fortschritt und Nachhaltigkeit einmal mehr unterstrich.
Die Digital Conference Ostschweiz 2024 hinterliess bei den Teilnehmern nicht nur neue Erkenntnisse und Denkanstösse, sondern bewies auch, dass die Ostschweiz als Innovationsstandort in der digitalen Welt eine führende Rolle einnimmt. Der Blick ist bereits auf die nächste Konferenz gerichtet, die sicherlich wieder zahlreiche Innovationstreiber zusammenbringen wird.
Text: Patrick Stämpfli
Bild: Marlies Beeler-Thurnheer