Fokus Gesundheit 2022

Wie Betriebe die Gesundheit ihrer Angestellten fördern

Wie Betriebe die Gesundheit ihrer Angestellten fördern
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Das Forum BGM Ostschweiz (FBO) setzt sich für die Förderung von Gesundheit bei der Arbeit ein. Der Verein zählt mehr als 300 Ostschweizer Unternehmen und Organisationen zu seinen Mitgliedern. Darüber hinaus engagieren sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sowie Bildungs- und Forschungsinstitutionen im Verein.

Alle drei Jahre fragt das FBO in Ostschweizer Betrieben nach, wie verbreitet ein systematisches Konzept zur Förderung der Gesundheit in den Unternehmen ist, welche Massnahmen umgesetzt werden und bei welchen Themen Handlungsbedarf besteht. Die aktuelle Befragung wurde im Zeitraum April bis Juni 2022 im Auftrag des FBO durch die OST – Ostschweizer Fachhochschule durchgeführt.

Hohe Beteiligung an der Umfrage
813 Betriebe und Organisationen aus den Kantonen AI, AR, SG, TG sowie dem Fürstentum Liechtenstein haben an der Befragung teilgenommen. Bei rund 51 Prozent wurde der Fragebogen durch die Geschäftsleitung oder ein Geschäftsleitungsmitglied ausgefüllt. Bei rund 19 Prozent waren es Personalverantwortliche und bei rund 16 Prozent sonstige Führungspersonen. Diese stammen zu rund 17 Prozent aus Grossunternehmen und zu rund  83 Prozent aus KMU. Mit rund 26 Prozent ist das Gesundheits- und Sozialwesen am stärksten vertreten, gefolgt vom Baugewerbe mit rund 14 Prozent, der öffentlichen Verwaltung mit rund 11 Prozent sowie dem verarbeitenden Gewerbe mit 9 Prozent.

Die wichtigsten Ergebnisse
Aus der Studie geht hervor, dass rund 20 Prozent der Umfrageteilnehmenden bereits ein Gesamtkonzept zur betrieblichen Gesundheitsförderung umgesetzt haben. Bei 15 Prozent befindet sich ein Gesamtkonzept im Aufbau. Über die Hälfte aller Befragten verfügt noch über kein Konzept (65 Prozent). Erfreulich ist, dass bei 84 Prozent der Befragten die Vorgesetzten es als Führungsaufgabe verstehen, die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern.

Gemäss den Befragten ergreifen 93 Prozent Massnahmen bei Anzeichen von Belästigung oder Mobbing (trifft voll und ganz zu bzw. trifft eher zu). Bei 90 Prozent sind die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der einzelnen Angestellten geklärt. 88 Prozent der Befragten bieten ihren Mitarbeitern aktiv Mitwirkungsmöglichkeiten bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen sowie der Aufgabeneinteilung an. Auf der anderen Seite treffen lediglich 40 Prozent der Betriebe spezielle Vorkehrungen zur Gesundheitsförderung von älteren Angestellten.

 

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Handlungsbedarf aus Sicht der Betriebe
43 Prozent und damit fast die Hälfte der Befragten möchte die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter vermehrt fördern. Betriebe und Organisationen können durch die Gestaltung von gesunden Verhältnissen und Arbeitsbedingungen sowie durch die Förderung der Gesundheitskompetenzen ihrer Angestellten einen wichtigen Beitrag leisten. 42 Prozent der Befragten möchten ein gesundheitsförderliches Führungsverhalten fördern.

Führungskräfte beeinflussen mit ihrem Verhalten die psychische Gesundheit der Mitarbeiter. Zu einem gesundheitsförderlichen Führungsverhalten gehören zum Beispiel Mitbestimmung, Wertschätzung, Unterstützung durch die Führungspersonen oder die Qualität der Kommunikation. 41 Prozent der Befragten gaben an, weiterführende Massnahmen zur Förderung der Konflikt- und Teamfähigkeit zu planen. 66 Prozent setzen bereits Massnahmen zur Förderung der Konfliktfähigkeit der Angestellten um.

Im Verhältnis zu anderen Massnahmen, welche Umsetzungswerte von bis zu über 90 Prozent erzielen, gibt es hier Entwicklungspotenzial: 34 Prozent der Befragten sehen Handlungsbedarf im Hinblick auf die Verbesserung der Arbeitsabläufe und der Klärung von Zuständigkeiten. 31 Prozent möchten zusätzliche Massnahmen für einen wertschätzenden Umgang umsetzen. Ein wertschätzender Umgang ist Voraussetzung für ein gesundheitsförderliches Arbeitsumfeld und beeinflusst die Arbeitszufriedenheit wesentlich.

Im Rahmen der Erhebung gaben 22 Prozent derjenigen Befragten an, welche ein Gesamtkonzept zur Gesundheitsförderung planen oder aufbauen, dass sie sich externe Unterstützung wünschen. Diese wünschen sie sich primär von der Suva (42 Prozent), vom FBO (33 Prozent) oder vom Branchen- bzw. Berufsverband (33 Prozent).

Einfluss der Corona-Pandemie auf die Gesundheitsförderung
Gemäss 72 Prozent der Befragten ist die Gesundheit der Mitarbeiter durch die Corona-Pandemie und den dazugehörigen Massnahmen wie zum Beispiel Home Office, Maskenpflicht oder erschwerte Arbeitsbedingungen, gleich geblieben. Rund ein Viertel stellte jedoch eine Verschlechterung fest. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass bei 25 Prozent der Befragten das Engagement für Gesundheitsförderung durch die Corona-Pandemie zugenommen hat.

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