Rückblick 17. Mitgliederversammlung des Forum BGM Ostschweiz
Text: pd
«Gerade die Betriebe sind wichtige Multiplikatoren, wenn es darum geht, Gesundheitsförderung und betriebliches Gesundheitsmanagement am Arbeitsplatz zu stärken und verankern.» Mit diesen Worten begrüsste die Liechtensteiner Gesundheitsdirektorin Eva Mödlagl die Mitglieder des Forums BGM Ostschweiz (FBO) an der Hauptversammlung.
Rund 50 Mitglieder, die sich aus Mitarbeitern sowie Zuständigen für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) verschiedenster Firmen aus der Ostschweiz und dem Fürstentum Liechtenstein zusammensetzten, waren der Einladung am 25. April 2024 bei der Dr. Risch Ostschweiz AG in Buchs SG gefolgt.
Das Unternehmen ist in der labormedizinischen Diagnostik tätig. Heute verfügt es über 25 Standorte in der Schweiz und Liechtenstein. Das erste Labor wurde vor rund 50 Jahren in Liechtenstein gegründet. «Dr. Risch ist im Bereich BGM ein Musterbetrieb. Es freut mich daher umso mehr, dass wir heute hier zu Gast sind», sagte Eva Mödlagl und betonte, wie stark die Bedeutung von Gesundheitsförderung bei der Arbeit gerade in den vergangenen Jahren zugenommen hat.
Betriebliches Gesundheitsmanagement
Einen Einblick in den Arbeitsalltag bei der Dr. Risch Ostschweiz AG sollten die Mitglieder später während eines Rundgangs durch den Betrieb erhalten. Zunächst standen aber die Traktanden auf dem Programm. Gemäss Jahresbericht ist das FBO im vergangenen Jahr um 31 Betriebe auf 300 Mitglieder gewachsen.
Zudem hat der Kanton Schaffhausen per Anfang 2024 eine Leistungsvereinbarung mit dem FBO unterzeichnet. Aktuell sind der Kanton St.Gallen, beide Appenzell, der Thurgau und das Fürstentum Liechtenstein dabei. Nun erhalten auch alle Schaffhauser Betriebe und Organisationen Zugang zu den Angeboten des Vereins.
«Diese Entwicklungen stärken betriebliches Gesundheitsmanagement und das FBO», sagte Vereinspräsidentin Karin Faisst, die durch die Traktanden führte. Die Jahresrechnung 2023 schloss mit einem Gewinn von 3‘145 Franken. Zudem wurden Michaela Hänggi, Beauftragte für Prävention und Gesundheitsförderung im Kanton Schafhausen, sowie Andreas Daurù, Co-Leiter Abteilung Gesundheitsförderung im Amt für Gesundheit des Kantons Appenzell Ausserrhoden, neu in den Vorstand gewählt.
Coronapandemie und neue Testverfahren
Zu den Höhepunkten der Mitgliederversammlung gehörte die Führung durch die Labore der Dr. Risch Ostschweiz AG. Zu den Herausforderungen in der Branche gehöre es, trotz Tarifkürzungen und somit Umsatzverlusten für das Unternehmen hochwertige Labormedizin anbieten zu können, sagte Andrea Rütsche, Geschäftsführerin der Dr. Risch Ostschweiz AG. Als Beispiel nannte sie das während der Coronapandemie vom Unternehmen neu entwickelte Testverfahren. Damit konnte das Unternehmen als eines der ersten grosse Mengen Covidtests auf einmal durchführen.
Während des Rundgangs erfuhren die Mitglieder des FBO, wie Covidtests in der Abteilung Mikrobiologie analysiert werden. Dort werden unter anderem auch verschiedene Körperflüssigkeiten auf Bakterien, Viren und Parasiten untersucht. Eine weitere Abteilung ist die Spezialanalytik, wo etwa Medikamentenspiegel bestimmt, verschiedene Steine wie Gallen- und Nierensteine analysiert und Alkohol- und Drogenkontrollen gemacht werden.
Sicherheitsstandard und Absenzmanagement als wichtige Bausteine
In der Hämatologie können hingegen Blutbilder erstellt und Blutgruppen bestimmt werden. Zudem können die Mitarbeiter dort beispielsweise Malaria oder Leukämie im Blut feststellen. Zudem gibt es Ambulatorien mit zwei Zimmern, in denen Patienten unter anderem Blut entnommen werden kann. Und schliesslich besichtigten die Mitglieder die Probenverteilung, also die Abteilung, in der die Mitarbeitern die Proben des Kurierdienstes entgegen nehmen und diese an die entsprechenden Bereiche verteilen.
Den Fachkräftemangel nannte Geschäftsführerin Andrea Rütsche als eine weitere Herausforderung des Unternehmens. Gerade in diesem Zusammenhang sei ein gutes betriebliches Gesundheitsmanagement wichtig. Bei Dr. Risch Ostschweiz AG ist mit Andrea Fässler daher eine Fachspezialistin BGM angestellt. Partizipation, einen hohen Sicherheitsstandart am Arbeitsplatz sowie ein Absenzenmanagement bezeichnete Andrea Fässler als wichtige BGM-Bausteine.
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Regelmässiger Austausch ist wichtig
«Das Absenzenmanagement haben wir eingeführt, um Mitarbeitende langfristig begleiten zu können», sagte sie. Fehle beispielsweise jemand öfters, könne man ihm Gesundheitsgespräche und Unterstützung anbieten oder allfällige arbeitsbezogene Belastungsfaktoren definieren.
Seien die Vorgesetzten für das Thema sensibilisiert, könnten sie zudem präventiv und schnell reagieren, wenn bei Mitarbeitern etwas anders sei als sonst. Schätzen würden Mitarbeiter auch gute Eingliederungsmassnahmen, wenn sie bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz also begleitet und gemeinsam nach Lösungen gesucht würde.
Abschliessend lud die Dr. Risch Ostschweiz AG die Mitglieder zu einem Apéro ein, bei dem sie sich austauschen und vernetzen konnten. An der nächsten Mitgliederversammlung am 15. Mai 2025 ist das FBO bei der Lista AG in Erlen zu Gast.