«Die Zusammenarbeit mit jungen Leuten macht mir Freude»
In welchen Berufen bietet W+P Weber und Partner Lehrstellen an?
Bettina Ruf: W+P bietet Lehrstellen für den Beruf Zeichner Fachrichtung Architektur an (Hochbauzeichner).
Sie sind gelernte Zeichnerin/Bauplanerin. Warum sind Sie zusätzlich auch noch Lehrlingsausbildnerin geworden?
Die Zusammenarbeit mit jungen Leuten macht mir extrem viel Freude. Zudem ist es schön zu sehen, wie sich die Lernenden in den vier Jahren ihrer Ausbildungszeit weiterentwickeln.
Wie viele Lernende betreuen Sie derzeit?
Ich selbst betreue im Moment zwei Auszubildende, insgesamt haben wir aktuell vier Lernende im Betrieb.
Welche Arbeiten dürfen/können Lernende bei W+P Weber und Partner übernehmen?
Im ersten Lehrjahr sind es vermehrt gestellte Aufgaben, die wir den Lernenden in Auftrag geben, um ihnen die Technik, beispielsweise die Bedienung des ArchiCAD, und die Baukonstruktion näher zu bringen. Unter anderem können die Lernenden kleinere Projektarbeiten übernehmen und Zeichner/Bauplaner in Ihren Projekten unterstützen. Nach dem ersten Lehrjahr wird dies vermehrt vertieft – bis hin zum eigenen Projekt, welches sie von A-Z begleiten und ausführen.
Wie hat sich die Ausbildung der Lernenden in den vergangenen Jahren verändert? Wo liegen die Herausforderungen?
Die Lehrlingsausbildung hat sich vor allem durch die Technik stark verändert. Der Fokus liegt heute vermehrt auf den EDV-Kenntnissen und nicht wie früher auf dem Handzeichnen. Trotzdem ist das Handzeichnen immer noch ein sehr grosser Bestandteil der Ausbildung.
Vor allem in der Berufsschule, oder?
Genau. Dort wird nämlich immer noch alles von Hand gezeichnet. Die Herausforderung bei der Ausbildung besteht darin, den Lernenden aufzuzeigen, warum beide Fähigkeiten wichtig sind. Sei es das Zeichnen am PC oder das Zeichnen und Konstruieren von Hand.
Haben sich auch die Ansprüche und/oder Erwartungen der Lernenden verändert in den vergangenen Jahren?
Ja, vor allem im Bereich EDV werden die Ansprüche immer höher. Das hat damit zu tun, dass Zeichner, wie vorhin erwähnt, heute im Büro fast alles am PC machen und nicht mehr von Hand. Bereits von Schnuppernden werden wir oft gefragt, weshalb sie nicht von Anfang an ins CAD können.
Und warum können sie das nicht?
Weil an der Lehrabschlussprüfung rund 90 Prozent der Arbeit von Hand gemacht werden muss. Das ist den meisten Lernenden am Anfang nicht bewusst. Wir stellen aber fest, dass unterdessen auch die Schulen vermehrt ein Augenmerk auf die EDV-Kenntnisse legen.
Gab es während der Corona-Krise besondere Herausforderungen bei der Lehrlingsausbildung? Wie ist man bei W+P Weber und Partner mit der schwierigen Situation umgegangen?
Am Anfang war es vor allem schwierig, überall den Sicherheitsabstand einzuhalten bei spezifischen Fragen am Arbeitsplatz. Zudem musste darauf geachtet werden, dass alle immer nur ihre eigenen Tastaturen und Mäuse verwenden und keine anderen berühren. Mit der Zeit ist dann aber eine gewisse Routine eingekehrt. Und zum Glück haben unsere Bürostühle Rollen, so konnte man immer wieder rasch Abstand nehmen, wenn man sich aus Gewohnheit mal etwas zu nahe gekommen ist (lacht).
Beschäftigt W+P Weber und Partner die Auszubildenden nach der Lehre weiter?
Wir versuchen, alle Lernenden nach der Lehrabschlussprüfung weiter zu beschäftigen. Jeder Mitarbeitende, der W+P verlässt, ist ein Verlust an Know-how, dies beinhaltet natürlich auch Lernende.