Team «Jansen» mobilisierte für den Publikum-Award
Wirtschaftsstudierende an der OST – Ostschweizer Fachhochschule bleiben nicht in der Theorie verhaftet: Sie erhalten die Gelegenheit, ihr Können als Team in Praxisprojekten – bezahlten Echtaufträgen von Unternehmen – unter Beweis zu stellen. Die sechs überzeugendsten Arbeiten wurden in zwei Kategorien für den WTT YOUNG LEADER AWARD 2021 nominiert. Am Montag, 27. September, wurden in der Tonhalle St.Gallen die Sieger gekürt.
Jury-Awards für Prägnanz und Leidenschaft
In der Kategorie Marktforschung gewann das Team «Gebäudeversicherung St.Gallen» mit Oliver Mosberger (Projektleiter), Raphael Eisenhut, Michael Bösch, Stefanie Durrer, Anja Platt, Stefanie Moser und Nils Ham den prestigeträchtigen Preis. Jury-Vertreter Christof Oswald, Personalchef von Bühler, würdigte, dass das Team die Erkenntnisse auf den Punkt gebracht habe.
In der Kategorie Managementkonzeption platzierte sich das Team «Zur Rose Suisse», das den Nutzen automatisierter Medikamentenbewirtschaftung in Arztpraxen quantifizierte, im ersten Rang. Das Team aus Martin Guler (Projektleiter), Michèle Beerli, Ladina Tellenbach, Rico Schmid, Robin Ochsner und Melissa Weibel ging dafür mit Stoppuhren in Praxen, um Prozesse zu erforschen. Jury-Vertreter Thomas Harring, CEO von Leica Geosystems, lobte: «Die Jury spürte viel Leidenschaft.»
Publikum mit eigener Meinung
Die Verleihung des WTT YOUNG LEADER AWARD war wiederum als hybrider und interaktiver Anlass konzipiert; neben 400 Gästen in der Tonhalle war auch eine Online-Community mit 300 Haushalten zugeschaltet – erstmals übertrugen Medienpartner den Livestream öffentlich. Der Publikum-Award ging mit 27.7 Prozent der Stimmen ans Team «Jansen», übergeben von Marco Letta, Unternehmensleiter der St.Galler Stadtwerke. Das Team mobilisierte seine Fans bis zuletzt und konnte so während der Show nicht mehr abgefangen werden.
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Digitalisierung kann stationären Handeln befeuern
Keynote-Speaker Jan Martel ist Geschäftsführer der Martel AG St.Gallen, die seit 145 Jahren Weine in einem Laden verkauft, aber auch in den 1990er Jahren den ersten Online-Shop für Weine in Europa einrichtete. Er führte aus, dass der stationäre Handel gerade jetzt eine Renaissance erlebe, weniger trotz, sondern vor allem auch wegen der Digitalisierung: Kunden würden einen Einkauf meist im Netz starten und sich dort informieren, dann aber das Erlebnis im stationären Geschäft suchen: «Digitalisierung ist der Türöffner fürs neue Retail», hielt Martel fest.
Diese These vertiefte Tagblatt-Chefredaktor Stefan Schmid in einer «Praxisarena» mit Heidi Bösch, Personalchefin der Migros Ostschweiz, Martin Knöpfel, Direktor PwC St.Gallen, und Daniel Wessner, Leiter Amt für Wirtschaft und Arbeit Thurgau. Dabei kamen sie überein, dass eine intelligente Vernetzung der verschiedenen Kanäle am erfolgsversprechendsten sei.