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Geberit macht weniger Umsatz und Gewinn

Geberit macht weniger Umsatz und Gewinn
Der Konzernhauptsitz von Geberit in Rapperswil-Jona
Lesezeit: 3 Minuten

Geberit hat im ersten Quartal 2023 weniger verkauft als im gleichen Quartal des Vorjahres, das sehr stark ausgefallen war. Im Vergleich zum Schlussquartal 2022 hat sich der Abwärtstrend verlangsamt; die Gewinnmarge konnte zudem gesteigert werden.

Text: pd

Der Nettoumsatz der Geberit-Gruppe nahm im ersten Quartal 2023 um 8,9% auf CHF 893 Mio. ab. Bereinigt um negative Währungseffekte in Höhe von CHF 46 Mio. betrug der Rückgang 4,3%. Positiv beeinflusst war die Entwicklung von Preiserhöhungen in Höhe von rund 12%.

Der Volumenrückgang war hauptsächlich durch das rekordhohe Vorjahresquartal begründet. In geringerem Ausmass spielten der nun abgeschlossene Abbau der Lagerüberbestände beim Grosshandel und eine Abschwächung im Renovationsgeschäft hinein. In einigen europäischen Ländern war zusätzlich eine durch die Energiekrise verursachte Verschiebung der Nachfrage von Sanitär- zu Heizungslösungen zu beobachten.

Regional betrachtet ging der währungsbereinigte Nettoumsatz in Europa um 6,0%, in Fernost/Pazifik um 7,7% und in Amerika um 1,3% zurück. In der Region Nahost/Afrika stieg er dagegen um 37,4%. Bei den Produktbereichen reduzierte sich der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Rohrleitungssystemen um 2,0%, bei den Badezimmersystemen um 4,6% und bei den Installations- und Spülsystemen um 5,8%.

Zwei Belastungsfaktoren im ersten Quartal

Die Ergebnisse für das erste Quartal waren durch tiefere Volumina und eine ungünstige Währungsentwicklung belastet. In lokalen Währungen konnten die Ergebnisse dennoch auf allen Stufen gesteigert werden. Den tieferen Volumina, den im Vorjahresvergleich nach wie vor höheren Rohmaterialpreisen sowie den tarifbedingt stark angestiegenen Personalkosten standen die Erhöhungen der Verkaufspreise sowie tiefere Energiepreise gegenüber.

Insgesamt sank der operative Cashflow (EBITDA) um 2,5% auf CHF 296 Mio., währungsbereinigt resultierte jedoch eine Zunahme von 3,9%. Die EBITDA-Marge stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 220 Basispunkte auf 33,1% an. Das Nettoergebnis nahm um 2,3% auf CHF 215 Mio. ab, was einer Nettoumsatzrendite von 24,1% (Vorjahr 22,5%) entspricht.

Beim Gewinn je Aktie führten die positiven Effekte des beschleunigten Aktienrückkaufprogramms dagegen zu einer Zunahme von 1,1% auf CHF 6.36 (Vorjahr CHF 6.29); in lokalen Währungen stieg der Gewinn je Aktie deutlich um 8,6%.

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Einschätzungen für Gesamtjahr 2023 unverändert

Die Einschätzungen für das laufende Jahr haben sich seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2022 im März nicht wesentlich verändert. Es wird für das Gesamtjahr 2023 insgesamt ein anspruchsvolles Umfeld für die Bauindustrie erwartet. Die spezifischen Herausforderungen für die Sanitärindustrie ergeben sich aus:

  • dem Rückgang der Bautätigkeit in Europa angesichts der Inflation und höheren Zinsen,
  • Vorzieheffekten aus dem COVID-19-bedingten Home-Improvement-Trend der letzten Jahre sowie
  • der temporären Verschiebung in einigen europäischen Ländern von Sanitär- zu Heizungslösungen, hauptsächlich zu Wärmepumpen.

Positive Einflussfaktoren für die Sanitärindustrie ergeben sich aus:

  • dem grundsätzlichen Bedarf an Renovierungen und Neubauten im Wohnungsbau in verschiedenen europäischen Märkten,
  • dem strukturellen Trend zu höherwertigen Sanitärstandards und
  • dem positiven Marktumfeld in mehreren aussereuropäischen Ländern wie beispielsweise Indien oder der Golfregion.

Vor dem Hintergrund des sehr herausfordernden Marktumfelds hat die Unternehmensleitung zwei Leitprinzipien für das Jahr 2023 definiert: 1) strategische Stabilität und 2) operative Flexibilität. Damit sollen die Unsicherheiten in Bezug auf die Volumenentwicklung bewältigt werden, ohne das mittelfristige Potenzial zu beeinträchtigen.

Die Unternehmensleitung ist überzeugt, auch künftig die mittelfristigen Ziele eines durchschnittlichen jährlichen Nettoumsatzwachstums in lokalen Währungen von 4% bis 6% und einer durchschnittlichen EBITDA-Marge von 28% bis 30% erreichen zu können.

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