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Gold-Nachfrage steigt aufgrund des Bedarfs im Investmentbereich weiter an

Gold-Nachfrage steigt aufgrund des Bedarfs im Investmentbereich weiter an
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Die weltweite Goldnachfrage stieg im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent auf 1'206 Tonnen. Dies zeigt die aktuelle Statistik der Branchenorganisation World Gold Council (WGC). Der wichtigste Wachstumstreiber war der Investmentbereich, gestützt durch einen kräftigen Anstieg der Zuflüsse in Gold-ETFs sowie eine anhaltend hohe Nachfrage nach Münzen und Barren.

Text: PD/stz.

In der Schweiz lag der Bedarf nach Investmentprodukten im ersten Quartal bei 5.8 Tonnen. Das ist mehr als viermal so viel wie im Jahr zuvor (1.4 Tonnen). Umsatzzahlen von philoro zeigen, dass der Kauf von Edelmetallen derzeit populärer ist als der Verkauf. Die Anleger rechnen wohl mit einer weiteren Rallye beim Goldpreis.

Ein kräftiges Comeback der Zuflüsse in Gold-ETFs führte dazu, dass die gesamte Investmentnachfrage im ersten Quartal dieses Jahres auf 552 Tonnen stieg. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (plus 170 Prozent) und der höchste Stand seit dem ersten Quartal 2022. Die Nachfrage nach Münzen und Barren blieb mit 325 Tonnen hoch (plus drei Prozent). Einen grossen Beitrag zum Anstieg leistete China, das das zweitstärkste Quartal bei privaten Goldinvestitionen verzeichnete (124 Tonnen Münzen und Barren). Laut World Gold Council suchten Anleger weltweit Zuflucht in Gold, um sich gegen die Bedrohung durch Handelskonflikte, anhaltende geopolitische Spannungen und Turbulenzen an den Aktienmärkten abzusichern.

Goldbedarf der Zentralbanken weiterhin hoch

Die Zentralbanken erhöhten ihre offiziellen Goldreserven weiter, wenn auch in etwas gemächlicherem Tempo. Ihr Bedarf lag bei 244 Tonnen. Das ist zwar 21 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, doch liegt die Menge weiterhin deutlich innerhalb der Bandbreite der letzten drei Jahre. Die Nachfrage aus dem Technologiesektor blieb mit 80 Tonnen im Jahresvergleich stabil. Der fortschreitende Einsatz von Künstlicher Intelligenz trieb das Wachstum in der Elektronikbranche weiter an, allerdings sorgen Unsicherheiten rund um Zölle für ein herausforderndes Umfeld im weiteren Jahresverlauf. Die Nachfrage nach Goldschmuck sank hingegen deutlich aufgrund der Rekordpreise von Gold. Der Bedarf erreichte mit 434 Tonnen den niedrigsten Stand seit dem pandemiebedingten Einbruch 2020.

Der Schweizer Edelmetallhändler Philoro verzeichnete seitens der Kunden im ersten Quartal dieses Jahres wieder ein höheres Interesse am Kauf von Edelmetall-Produkten, während der Verkauf zurückging. In Zahlen ausgedrückt steigerte Philoro den Umsatz beim Verkauf der Anlageprodukte aus Edelmetallen im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahr um 35.8 Prozent. Demgegenüber nahm der Umsatz beim Ankauf um 6.8 Prozent ab. Unter dem Strich resultierte ein Umsatzplus von 23.4 Prozent. «Das Verhalten der Kundschaft zeigt, dass derzeit ein weiterhin steigender Goldpreis erwartet wird», erklärt Christian Brenner, CEO von Philoro Schweiz.

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Christian Brenner
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«Anleger rechnen mit anhaltender Goldpreis-Rallye»

«Auch das Verhältnis bei der Stückelung weist darauf hin, dass man auf eine langfristige Goldpreis-Rallye setzt», so Brenner. So fällt bei Gold 74 Prozent des Umsatzes im ersten Quartal auf Goldbarren und nur 26 Prozent auf Goldmünzen. Bei Silber ist der Anteil des Barrenumsatzes mit 80 Prozent sogar noch etwas höher. «Es ist nahezu ein Gesetz: Kaufen Kunden vermehrt grössere Barren, ist es ein klares Signal für eine starke Nachfrage», erklärt Christian Brenner von Philoro. «Grundsätzlich sollten Anleger bei Gold einen langfristigen Fokus haben. Der Zeitpunkt für Investitionen in Gold ist immer gut, denn auf lange Sicht steigt der Goldpreis immer, auch wenn es zwischendurch Phasen von Abwärtsbewegungen geben kann», ergänzt der Edelmetall-Experte.

Bei den Goldmünzen war im ersten Quartal dieses Jahres wiederum das Goldvreneli am meisten gefragt. Bei den Goldbarren war unter den Grosskunden der 1-Kilo-Barren besonders beliebt und bei den Privatkunden der 100-Gramm-Barren. Beim Silber war generell der 1-Kilo-Barren hoch im Kurs.

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