St.Gallen

Weltweite Gold-Nachfrage seigt – Gold-ETFs feiern ein Comeback

Weltweite Gold-Nachfrage seigt – Gold-ETFs feiern ein Comeback
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Die weltweite Nachfrage nach Gold nimmt weiterhin zu. Die Gesamtgoldnachfrage einschliesslich Freiverkehrsmarkt (Over-The-Counter) stieg laut World Gold Council (WGC) im dritten Quartal im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 1'313 Tonnen. Der hohe Bedarf wirkte sich laut WGC auch auf den Goldpreis aus, der in letzter Zeit mehrere Allzeithochs erreichte. Die Barren- und Münzinvestitionen (269 Tonnen) gingen im Jahresvergleich um 9 Prozent zurück. Ein Grund für den Rücklauf ist, dass die Händler derzeit viele Ankäufe verzeichnen und damit weniger Neuware bestellen müssen. Das WGC misst nur den Bedarf an Neuware.

Text: pd/jos

Bezüglich dem Bedarf nach Münzen und Barren gibt es geografische Unterschiede. In Europa nahmen die Käufe um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab (18 Tonnen). Dafür stieg die Nachfrage im Osten, allen voran in Indien mit 41 Prozent Zuwachs (77 Tonnen). «Die starken Goldkäufe in Indien deuten auf die Hochzeitssaison hin und auf das Diwali-Fest», erklärt Christian Brenner, CEO beim Edelmetallhandelsunternehmen Philoro Schweiz.

Dass das World Gold Council in Europa einen Rücklauf beim Anlage-Gold verzeichnet, hat laut Brenner auch damit zu tun, dass die Händler derzeit viel Ware ankaufen und damit weniger neue Münzen und Barren bei den Prägestätten bestellen müssen. «Der tatsächliche Bedarf nach Münzen und Barren wird in der Statistik nicht erfasst, weil das World Gold Council nur die Nachfrage nach Neuware misst», erklärt Christian Brenner.

Anleger verkaufen Gold aus Not oder für Gewinnmitnahmen

Philoro verzeichnete beim Ankauf von Edelmetallen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr einen markanten Umsatzzuwachs von 160 Prozent. Der Verkauf von Edelmetallen verzeichnete ein Umsatzplus von 42 Prozent. Für die Gesamtaktivität (Ankauf und Verkauf) ergibt sich ein Umsatzplus von 65 Prozent. «Es ist sehr viel Dynamik im Markt», sagt Christian Brenner, CEO von Philoro. «Dass der Verkauf von Edelmetallen seitens der Kunden an Bedeutung gewonnen hat, hat einerseits mit der allgemeinen Teuerung (Inflation) zu tun und andererseits mit dem hohen Goldpreis. Die Leute suchen nach Liquidität und tätigen Notverkäufe oder aber sie sichern sich Gewinnmitnahmen», so Brenner. Seit Anfang Jahr hat der Goldpreis in Schweizer Franken um 38 Prozent zugelegt.

Christian Brenner, CEO Philoro
Christian Brenner, CEO Philoro

In der Edelmetall-Studie 2024 der Universität St. Gallen (HSG) und von Philoro zeigte sich, dass 43 Prozent der Studienteilnehmer ihr Edelmetall als Notverkauf veräussern und 35 Prozent, um Gewinnmitnahmen zu realisieren. Lediglich 15 Prozent verkaufen, weil sie eine grössere Anschaffung planen.

Im dritten Quartal waren bei Philoro im Segment der Goldmünzen das «Gold Vreneli 20 Franken» und der «Gold Krügerrand 1 Unze» besonders gefragt. Bei den Goldbarren waren zunehmend kleinere Stückelungen von 5 Gramm bis 100 Gramm Goldbarren am gefragtesten. Bei Silber wurde der «Silber Philharmoniker 1 Unze» und der «Silberbarren 1 Kilogramm» favorisiert. Bei beiden Edelmetallen wurden mehr Barren als Münzen verkauft.

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Laut World Gold Council verlangsamte sich das Tempo der Gold-Käufe bei den Zentralbanken (186 Tonnen) im dritten Quartal, aber die Käufe im Jahresvergleich entsprechen denen von 2022 und sind weiterhin weit verbreitet. Die Verwendung von Gold in der Technologie (83 Tonnen) wuchs von einer recht niedrigen Basis aus im Jahresvergleich um 7 Prozent. Der Verbrauch beim Goldschmuck (459 Tonnen) sank trotz des starken Wachstums in Indien um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Minenproduktion hat um 6 Prozent zugelegt (990 Tonnen), das Recycling gar um 11 Prozent (323 Tonnen).

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