Stadler, Erfurter Bahn und Freistaat Thüringen: Nachhaltige Mobilität mit dem RS ZERO
Text: PD/stz.
Die feierliche Unterzeichnung fand auf der InnoTrans in Berlin statt, im Beisein von Susanna Karawanskij, Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Michael Hecht, Geschäftsführer der Erfurter Bahn, Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland und Steffen Obst, Vertriebsleiter von Stadler in Deutschland.
Thüringen plant, die Treibhausgasemissionen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) bis Mitte des kommenden Jahrzehnts erheblich zu reduzieren und derzeit eingesetzte Dieselfahrzeuge mittelfristig durch umweltfreundlichere Schienenfahrzeuge zu ersetzen. Der auf der InnoTrans ausgestellte Prototyp des RS ZERO verfügt über einen lokal-emissionsfreien Wasserstoffantrieb und wurde entwickelt, um auf oberleitungsfreien Strecken eingesetzt werden zu können.
Damit hat das Fahrzeug das Potenzial, bestehende Dieselverkehre zu ersetzen und so wesentlich zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im SPNV beizutragen. Deshalb unterstützt das TMIL die Erprobung des RS Zero Prototypen und wird die Projektergebnisse nutzen, um die aktuelle Strategie zur Erreichung eines weitestgehend emissionsfreien SPNV in Thüringen zu prüfen und weiterzuentwickeln.
Ministerin Karawanskij ist zuversichtlich: «Der RS ZERO könnte als Nachfolger des im Thüringer Nahverkehr bewährten Regio-Shuttle eine bestehende Lücke im bisherigen Portfolio der Fahrzeughersteller schliessen und mit seinen technischen Eigenschaften an die Leistungsfähigkeit des Regio-Shuttles anknüpfen. Dies eröffnet neue Perspektiven für einen umweltfreundlicheren SPNV der Zukunft. In Thüringen gibt es die idealen Voraussetzungen, dieses Fahrzeug auf Herz und Nieren zu prüfen.»
Innovative Technologie für eine grünere Zukunft
Der RS ZERO wird zukünftig – so wie auf der InnoTrans vorgestellt – mit einem Wasserstoffantrieb oder als batterieelektrische Variante angeboten und liefert damit eine zukunftsweisende Lösung für den CO₂-emissionsfreien Betrieb auf nicht elektrifizierten Strecken.
Mit der Schaffung geeigneter Infrastrukturen – egal ob Wasserstoff-Tankstellen oder Ladeinseln – kann mit Blick auf das zu befahrende Schienennetz ein technisch optimiertes Fahrzeugkonzept angeboten werden. Dank seiner Leichtbauweise und einer Achslast von unter 18 Tonnen ist der RS ZERO ideal für Nebenstrecken mit geringer Fahrgastnachfrage geeignet und schafft damit die Möglichkeit für wirtschaftlich attraktive Verkehrsangebote auch abseits der Hauptstrecken.
Jure Mikolčić, CEO der Stadler Division Deutschland, betont: «Durch die technologische Offenheit sowie die Konzeption sowohl als einteiliges oder zweiteiliges Fahrzeug können wir unseren Kunden immer das passende Fahrzeug anbieten und so einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende leisten.»
Steffen Obst, Vertriebsleiter der Stadler Division Deutschland, ergänzt: «Mit dem RS ZERO wird die Erfolgsgeschichte des Regio-Shuttle RS1 fortgesetzt – äusserst hoher Fahrgastkomfort, barrierefreie Gestaltung im grosszügigen Fahrgastbereich, umweltfreundlicher und spurtstarker Antrieb für kurze Fahrzeiten sind die wesentlichen Aspekte für ein attraktives Angebot im Nah- und Regionalverkehr. Auch zur Reaktivierung von in der Vergangenheit stillgelegter Strecken kann der RS ZERO die richtige Lösung sein.»
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Zukunftsweisendes Pilotprojekt
Anknüpfend an die heute unterzeichnete Absichtserklärung streben alle drei Partner den Abschluss einer Projektpartnerschaft in den nächsten Monaten an, in der die Details und die Voraussetzungen für den Start des Pilotprojekts vereinbart werden. Im Rahmen des Pilotprojekts ist der Einsatz des Prototyps im Probebetrieb mit Fahrgästen voraussichtlich ab Mitte 2026 auf oberleitungsfreien Strecken in Thüringen geplant.
Durch den Probebetrieb wird sichergestellt, dass der RS ZERO die Anforderungen der Fahrgäste und die betrieblichen, technischen sowie wirtschaftlichen Erwartungen der Eisenbahn-Verkehrsunternehmen erfüllt. Dafür geeignete SPNV-Linien werden in Zusammenarbeit der drei Partner ausgewählt. Der Betrieb wird je nach Einsatzort von der Erfurter Bahn oder der Süd-Thüringen-Bahn durchgeführt.
Der Geschäftsführer der Erfurter Bahn, Michael Hecht, sagt: «Wir freuen uns, diese neue Technologie im realen Betrieb, unter den in Thüringen bestehenden anspruchsvollen topografischen Bedingungen testen zu können und erwarten hier das Schliessen einer Lücke für die Anforderungen auch auf Nebenbahnen.»