Smart Products Report 2025: Nutzung und Ängste nehmen zu

Text: PD/stz.
Smarte Technologien sind aus dem Alltag der Menschen in der Schweiz kaum mehr wegzudenken: Heute besitzen oder nutzen 85 Prozent der Befragten smarte Produkte – ein Anstieg von 17 Prozent seit 2022. Besonders beliebt sind Smart-TVs (42 %), Smartwatches (41 %) und Saugroboter (24 %), gefolgt von smarten Kopfhörern (23 %) und Lautsprechern (20 %). Neu wurde auch die Nutzung von KI-Chatbots wie ChatGPT untersucht: Bereits fast ein Drittel (31 %) der Befragten greift regelmässig darauf zurück, bei den Teenagern sind es mehr als Zweidrittel (76 %).
Die Vorteile dieser Technologien liegen für viele auf der Hand. Nutzer berichten, dass sie durch smarte Produkte wöchentlich zwei Stunden Zeit sparen, die sie vor allem für Freizeit, Entspannung und Familie einsetzen. Somit können smarte Produkte auch zur Work-Life-Balance beitragen. Gleichzeitig entwickeln viele eine enge Beziehung zu ihren Geräten: Einige geben ihnen Spitznamen, andere sehen sie sogar als «Familienmitglied» oder «Freund».
Doch smarte Produkte lösen auch Ängste aus, besonders in der französischsprachigen Schweiz. Viele empfinden sie als unheimlich und sorgen sich um den Verlust menschlicher Kompetenzen oder ihrer persönlichen Autonomie. Der «Smart Products Report 2025» der Universität St.Gallen zeigt, wie neue digitale Technologien den Alltag bereichern – aber auch zu Herausforderungen werden.
«Mit 85 Prozent Nutzenden nimmt die Schweiz eine weltweite Vorreiterrolle bei smarten Produkten ein. Die rasante Integration dieser Technologien in unseren Alltag bringt signifikante Vorteile, erzeugt jedoch gleichzeitig auch Bedenken in der Bevölkerung.»
Ausgewählte Studienergebnisse zur Verwendung smarter Produkte
1. Verbreitung und Nutzungsmuster
Smarte Produkte sind aus Schweizer Haushalten kaum mehr wegzudenken. Ihre Verbreitung nimmt stetig zu, wobei jüngere Generationen und bestimmte Regionen eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Nutzungsmuster zeigen deutliche Unterschiede zwischen Altersgruppen und Lebensstilen.
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85 Prozent der Schweizer – das sind 908 von 1062 Befragten – besitzen oder nutzen smarte Produkte; das sind 17 Prozent mehr als 2022.
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Nutzer smarter Produkte sind im Schnitt jünger (44 Jahre gegenüber 54 bei Nicht-Nutzern) und arbeiten mehr (9,6 Stunden pro Tag gegenüber 7,8 Stunden).
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31 Prozent nutzen regelmässig KI-Chatbots; bei Studierenden liegt der Wert bei 71 Prozent, bei Schülern bei 50 Prozent.
2. Nutzen und Ängste
Smarte Produkte bieten Komfort und Zeitersparnis, werfen aber auch Fragen zu Datenschutz, Entscheidungsfreiheit und alltäglichen Fähigkeiten auf.
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Die drei grössten Vorteile sind Zeitersparnis, hoher Komfort und das Mitgehen mit Trends.
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Im Schnitt sparen Nutzer zwei Stunden pro Woche – Zeit, die vor allem für Freizeit und Familie genutzt wird.
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67 Prozent befürchten, alltägliche Fähigkeiten wie Kochen zu verlernen; 62 Prozent sorgen sich um einen Intelligenzverlust.
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64 Prozent fühlen sich in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt.
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25 Prozent empfinden smarte Produkte als gruselig, 28 Prozent sehen in ihnen eine potenzielle Bedrohung.
3. Soziale und psychologische Auswirkungen
Smarte Produkte beeinflussen nicht nur den Alltag, sondern auch die Beziehung zur Technik.
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37 Prozent sehen smarte Produkte zunehmend als Konkurrenten – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022 (29 %).
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36 Prozent geben ihren Geräten Spitznamen (2022: 29 %).
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47 Prozent sehen smarte Produkte als Assistenten; 8 Prozent als Familienmitglied, 7 Prozent als Freund.
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Smart Products Report 2025
Der Bericht erscheint in dritter Ausgabe und basiert auf einer repräsentativen Umfrage mit 1062 Teilnehmern in der Schweiz. Die Studie wurde durch Vorwerk unterstützt und vom Institute of Behavioral Science and Technology (IBT-HSG) durchgeführt. Studienautoren sind Prof. Dr. Emanuel de Bellis und Sophia Prix.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse («Selected Insights») steht zum Download zur Verfügung unter: ibt.unisg.ch