Thurgau

Schreiner: Nachfrage hat sich wieder normalisiert

Schreiner: Nachfrage hat sich wieder normalisiert
Heinz Fehlmann
Lesezeit: 2 Minuten

Die Auftragslage im Thurgauer Schreinergewerbe ist nach wie vor gut.  Nach wie vor ein schwieriges Thema ist bei den Schreinern der latente Fachkräftemangel.

Text: Christof Lampart

Der Präsident des Verbandes Schreiner Thurgau VSSM, Heinz Fehlmann, Müllheim, beurteilte am 23. Mai an der verbandseigenen Generalversammlung in Sulgen die Geschäftslage für die Schreiner als «gut bis sehr gut».

Vor 43 Stimmberechtigten und einigen Gästen erklärte Fehlmann in den Räumen der V-Zug Kühltechnik AG, dass das Auftragsvolumen in den letzten Monaten zwar «leicht zurückgegangen» sei. Doch sei dies erklärbar. Denn die Nachfrage nach Schreinerprodukten war während der Pandemie sehr stark angestiegen. Und die Lage habe sich nun «wieder normalisiert».

Fachkräftemangel beschäftigt Betriebe

Während die Auftragslage bei vielen Schreinereien im Thurgau also sehr zufriedenstellend ist, könne dies hinsichtlich der Verfügbarkeit von Fachkräften nicht behauptet werden. Laut Fehlmann meldeten sich nur sehr wenige bis gar keine ausgebildeten Schreiner EFZ auf ausgeschriebene Stellen hin. Ausländer mit einer geringen Schreinerausbildung oder gar keiner fänden sich jedoch immer.

Für Heinz Fehlmann ist klar, in welche Richtung die Entwicklung gehen muss: «Es ist extrem wichtig, dass wir in die Schreinerbildung extrem investieren.» Da (inter-)nationale Veränderungen nicht vor dem Schreinergewerbe Halt machten, sei es umso wichtiger, dass man als Verband die Veränderungen als Chance auffasse, denn «diese finden trotzdem statt. Und da ist es wichtig, dass wir als Branche mithalten und mitgestalten können», betonte Fehlmann.

Lehrgänge sollen deutlich verkürzt

So wurden aktuell erste Gespräche für einen neuen Gesamtarbeitsvertrag geführt, und die Grundbildungsreform eingeleitet. So ist angedacht, dass sich in der Grundbildung der Schreiner EFZ in Richtung Generalist entwickelt – bei dem, nach drei Jahren Grundbildung, noch ein Jahr Vertiefung auf einem Fachgebiet angehängt wird. Und beim Schreiner EBA soll es in den zwei Jahren Grundausbildung Richtung Spezialisten-Ausbildung gehen.

Bei der laufenden Reform der höheren Berufsbildung gehe der Trend, so Heinz Fehlmann, zu Lehrgängen, sowohl zeitlich (von rund 3,5 auf 2 Jahre) als auch von den Lektionen her (840 statt 950 Lektionen) gestrafft werden. Auch soll es neue Verbandsdiplome (Fertigungsspezialisten/-in, AVOR-Spezialist/-in und Montagespezialist/-in) geben, die über sechs Monate hinweg erworben werden können.

Auch interessant

Carmen Rutz aus Niederstetten ist die beste Schreinerin
St.Gallen

Carmen Rutz aus Niederstetten ist die beste Schreinerin

Linda Steiger und Marc Strasser sind die besten St.Galler Schreiner-Absolventen
St.Gallen

Linda Steiger und Marc Strasser sind die besten St.Galler Schreiner-Absolventen

Schreiner stellen Weichen für die Zukunft
St.Gallen

Schreiner stellen Weichen für die Zukunft

Vorstand wurde verkleinert

Mit dem bisherigen Chefexperten Pascal Graf und Roman Süess traten zwei Vorstandsmitglieder zurück. Für Roman Süess wurde neu Raphael Bührer (Hechelmann AG, Egnach) in den Vorstand gewählt. Als neuer vom VSSM Thurgau vorgeschlagener Chefexperte stünde Sascha Berchtold (Erich Keller AG, Sulgen) bereit. Allerdings wird er nicht vom VSSM, sondern vom Regierungsrat gewählt, was bald geschehen sollte.

Zudem wurde einstimmig beschlossen, den Vorstand um eine Person zu reduzieren. So soll der Chefexperte nicht mehr dem Gremium angehören.

Auch interessant

Riederer tritt zurück
St.Gallen

Riederer tritt zurück

Thurgauer Schreinerbeitriebe sehr gut ausgelastet
Thurgau

Thurgauer Schreinerbeitriebe sehr gut ausgelastet

Schreiner investieren in ihren Nachwuchs
Ostschweiz

Schreiner investieren in ihren Nachwuchs