Schreiner stellen Weichen für die Zukunft
Text: pd
Viel Prominenz nahm dieses Jahr an der Generalversammlung der Schreiner des Kantons St.Gallen im Verrucano in Mels teil. Allen voran der frisch gewählte St.Galler Regierungspräsident Stefan Kölliker, Kantonsratspräsident Jens Jäger, die Gemeindepräsidenten Guido Fischer (Mels) und Reto Friedauer (St.Margrethen) sowie Thomas Iten, Zentralpräsident des Schweizerischen Schreinermeisterverbands.
Sie alle sind gekommen, um einerseits den scheidenden Präsidenten Ferdinand Riederer zu würdigen und andererseits sich über die Entwicklung der Schreinerbranche zu orientieren. Ein Schwerpunkt bei den Informationen galt dem geplanten Kompetenzzentrum der Schreiner in St.Margrethen. Dieses soll die heutigen Schul- und Kursstandorte unter einem Dach vereinen.
Die Kernfrage bei der Planung ist, wie in Zukunft ein Schulzimmer auszusehen hat. Der klassische Frontalunterricht gehört vielerorts der Vergangenheit an. Viel mehr wird in Lernlandschaften gearbeitet. Um einen Eindruck von innovativen Unterrichtsformen zu erhalten, hat eine Delegation verschiedene Schulen und Institutionen besucht und arbeitet eng mit dem Studium für Innenarchitektur der Fachhochschule Luzern zusammen.
Vorgesehen ist, dass bis im Sommer die Vorarbeiten abgeschlossen sind und mit der eigentlichen Planung gestartet werden kann. Eröffnet soll das Kompetenzzentrum der Schreiner im Sommer 2026 werden.
Wechsel im Vorstand
Die statutarischen Geschäfte konnten zügig abgewickelt werden. Sämtliche Anträge wurden einstimmig angenommen. Während sich die Vorstandsmitglieder Patrick Bregenzer (St.Gallen), Simon Schwitter (Engelburg), Prisco Egli (Wil), Charles Odermatt (Berneck), Cornelius Jäger (Vilters) und Sven Manser (Balgach) für eine weitere Amtsdauer zur Verfügung stellten, gaben der Präsident Ferdinand Riederer (Valens) sowie Günter Bührer (Vertreter der Untersektion Obertoggenburg) ihren Rücktritt bekannt.
Als Ersatz für Günter Bührer wurde Christoph Stolz (Unterwasser) in den Vorstand gewählt. Der in Herisau lebende Urs Hungerbühler seinerseits stellte sich zur Wahl als Präsident und tritt damit die Nachfolge von Ferdinand Riederer an. Riederer stand dem Verband 16 Jahre bevor.
Der frisch gewählte Präsident Urs Hungerbühler gehört bereits seit 2015 dem Kantonalvorstand an und freut sich nun auf die präsidialen Aufgaben: «Ich habe mir vorgenommen unser Verband als eine Art Interaktionszug zu führen, bei dem die Türe zur Führerkabine stets offensteht und wir auf die Inputs und Mitarbeit der Verbandsmitglieder zählen.»
Neu in diesem Zug fährt Sabina Hollenstein, die erste Geschäftsführerin des Schreinerverbands des Kantons St.Gallen, mit. Sie hat im Dezember den langjährigen Geschäftsführer Martin Hälg abgelöst und sich innert Kürze in ihre Aufgaben eingearbeitet.
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Laudatio rührt Ehrenpräsident zu Tränen
Eine besondere Überraschung für den scheidenden Präsidenten Ferdinand Riederer war, dass er von der Versammlung zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde. Seine Verdienste der letzten Jahrzehnte wurden einerseits von Vizepräsident Patrick Bregenzer und Zentralpräsident Thomas Iten gewürdigt und andererseits von Regierungspräsident Stefan Kölliker.
Dieser gestand: «Kein Weg führte an Ferdinand Riederer vorbei.» Er habe sich sowohl als Verbandsvertreter als auch als Politiker stets für seine Anliegen eingesetzt. So kam es, dass die Schreinerfachschule noch heute erfolgreich vom Branchenverband und nicht vom Kanton geführt wird.
Emotional wurde es bei der anschliessenden Gala-Veranstaltung im Löwensaal im «Verrucano». Bei der Rede von Kantonsratspräsident Jens Jäger war Ferdinand Riederer zu Tränen gerührt. Jens Jäger seinerseits hat dem ehemaligen Präsidenten der Schreiner einiges zu verdanken. Nach dem Rücktritt von Riederer aus dem Kantonsrat rutschte Jäger nach und legte bis anhin ebenfalls eine steile Polit-Karriere hin.
Zum Schluss meinte Ferdinand Riederer: «Ich bin mit einem guten Gefühl zurückgetreten, denn der Verband ist gut aufgestellt und die Weichen für eine positive Zukunft sind gestellt.»