St.Gallen

Schreiner investieren 30 Millionen in Kompetenzzentrum

Schreiner investieren 30 Millionen in Kompetenzzentrum
Die Schreiner investieren direkt beim Bahnhof St.Margrethen in ein neues Kompetenzzentrum. Damit kann die Aus- und Weiterbildung neugestaltet und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden
Lesezeit: 2 Minuten

Der Schreinerverband des Kanton St.Gallen baut in St.Margrethen ein Kompetenzzentrum. Die Mitglieder haben die Erhöhung der Baukosten um 7,5 Millionen Franken genehmigt. Die Baueingabe für das Schul- und Kursgebäude erfolgt noch dieses Jahr.

Text: PD/stz.

Die Schreiner haben grosses vor: In St.Margrethen wird auf einer Fläche von 2'860 Quadratmetern das neue Schreinerkompetenzzentrum entstehen. In diesem werden die beiden heutigen Schulstandorte Buchs und Flawil sowie die Kursstandorte Gossau und Schaan vereint.

Den Grundsatzentscheid zur Schaffung des Schreinerkompetenzzentrums fällte der Verband der rund 190 Mitglieder bereits vor drei Jahren. Inzwischen wurde das ursprüngliche Projekt überarbeitet, den sich verändernden Bedürfnissen angepasst und erweitert. Dies hatte zur Folge, dass die Mitglieder des Schreinerverbandes des Kantons St.Gallen an einer ausserordentlichen Generalversammlung den ursprünglich gesprochenen Investitionsbetrag von 22,5 Millionen Franken auf 30 Millionen Franken erhöhen mussten.

Die Erhöhung der Baukosten wurde mit grossem Mehr angenommen; mit der Zustimmung der Mitglieder kann der Vorstand die geplante Raumreserve von zehn auf etwa 25 Prozent erhöhen. Die zusätzliche Fläche soll in einer ersten Phase fremdvermietet werden. Die Mehrkosten sind nicht allein auf das «gewachsene» Gebäude zurückzuführen, sondern auch auf die Teuerung. Diese macht etwa 3,5 Millionen Franken aus.

Finanzierung wird gesichert

Die Planung des Schreinerkompetenzzentrums direkt neben dem Bahnhof in St.Margrethen ist soweit ausgereift, dass in den nächsten Wochen die Baueingabe erfolgen wird.

«Parallel dazu werden wir die Finanzierung sichern und in einem weiteren Schritt eine Aktiengesellschaft gründen», erklärt Urs Hungerbühler, Verbandspräsident der Schreiner des Kantons St.Gallen. Er freut sich über die erneut klare Zustimmung der Mitglieder zum Projekt: «Wir dürfen unser Schreinerkompetenzzentrum wie geplant umsetzen. Ich habe eine Riesenfreude!»

Mit der Bündelung der Schreiner-Kompetenzen an einem Standort wird die Schreinerausbildung in eine nächste Generation geführt und dem Fachkräftemangel kann massgebend entgegengewirkt werden. Die Zentralisierung wird den Austausch zwischen der Berufsschule und den überbetrieblichen Kursen verbessern. Zudem wird die Kommunikation zwischen den verschiedenen Lehr- und Fachkräften sowie Kursleitern optimiert und die Organisationsstruktur gestrafft.

Durch die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten kann die Infrastruktur besser ausgelastet werden. Hinzu kommt, dass Investitionen in den modernen Maschinenpark nur noch an einem statt an drei Standorten getätigt werden müssen. Nebst der Grundausbildung sollen auch Weiterbildungen im Schreinerkompetenzzentrum angeboten werden.

Auch interessant

SFS: Mit neuem Mobilitätskonzept in die Vorreiterrolle
St.Gallen

SFS: Mit neuem Mobilitätskonzept in die Vorreiterrolle

Abstimmungen vom 18. Mai 2025: WISG empfiehlt zweimal Ja
St.Gallen

Abstimmungen vom 18. Mai 2025: WISG empfiehlt zweimal Ja

Helvetia-GV bestätigt alle Anträge des Verwaltungsrates
St.Gallen

Helvetia-GV bestätigt alle Anträge des Verwaltungsrates

Ausbildung mit Tradition

Der Verband der St.Galler Schreiner führt die Schreinerfachschule bereits seit 1933. Vor gut 20 Jahren wurden fast alle Berufsschulen kantonalisiert. Seither sorgt grundsätzlich der Staat für den Berufsschulunterricht. Der Schreinerverband hingegen nutzte die Möglichkeit, die Schule weiterhin durch den Verband zu führen.

Der Entscheid der Eigenständigkeit hat sich bewährt. Er ermöglicht nun, losgelöst von politischen Diskussionen die Aus- und Weiterbildung der Branche den heutigen Bedürfnissen entsprechend neu zu organisieren und moderne Raum- und Beschulungskonzepte umzusetzen.

Bei der Erarbeitung des Projekts hat der Schreinerverband eng mit der Hochschule Luzern für Technik und Architektur zusammengearbeitet. Diese hat frische Inputs eingebracht, wie das Schul- und Kurszentrum multifunktional genutzt werden kann. Grosse Beachtung wurde nebst der Funktion und Nutzbarkeit auch der Nachhaltigkeit und dem Kontext zur Umgebung geschenkt.

Geplant ist, dass das neue Schreinerkompetenzzentrum im Sommer 2027 bezogen werden kann.

Auch interessant

Auf dem Weg zu mehr Selbstorganisation
St.Gallen

Auf dem Weg zu mehr Selbstorganisation

Agglo Rheintal: Friedauer übergibt an Mattle
St.Gallen

Agglo Rheintal: Friedauer übergibt an Mattle

Maestrani kauft Chocolat Ammann
St.Gallen

Maestrani kauft Chocolat Ammann