Preis der Thurgauer Wirtschaft 2023 geht an ISA Sallmann AG

Bereits bei der Gründung im Jahr 1849 diente der Kanton Thurgau dem Unternehmen als Standort. Es war der gebürtige Sachse Johann Joseph Sallmann, der aufgrund der Deutschen Revolution in die Schweiz floh und das Traditionsunternehmen in Amriswil gründete. Die Verbundenheit mit dem Thurgau wurde über die Jahre beibehalten und ausgebaut. Im Jahr 1968 wurde das heutige Hauptgebäude erbaut.
Zuletzt wurde 2005 das Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Thurgau mit einem Neubau für Lager- und Speditionszwecke bekräftigt. Jährlich produziert die Firma rund 1.5 Millionen Wäscheteile. Ab 1989 prägte Andreas Sallmann das Unternehmen in sechster Generation über viele Jahre. 2019 – gerade zum 170-Jahre-Jubiläum – trat Christian Sallmann in die Geschäftsleitung ein. Im folgenden Jahr tat es ihm sein jüngerer Bruder, Thomas Sallmann, gleich. Damit ist nun bereits die siebte Generation in der Geschäftsleitung tätig.
Hohe Wertschöpfung in der Schweiz und Nachhaltigkeit als Qualitätsmerkmal
Das Verständnis von Nachhaltigkeit geht bei der Marke ISA bodywear weit über den Einsatz von nachhaltigen Materialien, wie biologisch angebaute Baumwolle oder Mircomodal, hinaus. So produziert das Unternehmen einen grossen Teil der Stoffe am Hauptsitz in Amriswil. Die Veredelung erfolgt ebenfalls unter Einhaltung strengster gesetzlicher Vorschriften bei einem Schweizer Partner.
Die Produkte machen keine Weltreise, bevor sie beim Kunden eintreffen: Dank der kurzen Transportwege zwischen den Produktionsstätten in der Schweiz und Portugal ist die CO2-Bilanz niedrig. Als langfristig denkendes Familienunternehmen ist sich die ISA Sallmann AG seiner sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst und geht darum schonend mit natürlichen Ressourcen um.
Am Produktionsstandort in Portugal wird 100% der benötigen Prozessenergie mittels eigener hochmoderner Solaranlage produziert. Ebenso investiert das Unternehmen konsequent in einen modernen Maschinenpark, um die Herstellung noch effizienter zu werden und dadurch auch möglichst wenig Ausschuss und Abfall zu produzieren.
Wachstum durch neue strategische Ausrichtung
Die Unternehmensgeschichte beginnt bereits innovativ. ISA Sallmann ist die Begründerin der schweizerischen Trikotindustrie im Jahr 1849. Eine grosse Neuerung für den Schweizer Markt war die erstmalige Verwendung der Materialien Helanca und Nylon ab 1960, wodurch die Herrenunterwäsche bunt wurde. Spannend zu erwähnen ist, dass erst 2006 die erste Damenwäsche-Kollektion des Unternehmens an den Markt kam.
Im Rahmen der neuen strategischen Ausrichtung fokussiert sich das Unternehmen in den nächsten Jahren auf nachhaltiges Wachstum durch Sortimentserweiterung sowie Erschliessung neuer Vertriebskanäle und Märkte. Ziel ist es auch, in ausgewählten Exportmärkten zu einer bedeutenden Marke im Bodywear-Bereich zu werden. Durch Kooperationen, wie beispielweise mit dem Nachwuchs-tennisspieler Dominic Stricker oder der Schweizer Sporthilfe, will das Unternehmen gezielt neue Zielgruppen angehen.
Auswahlkriterien für Preis werden sehr gut erfüllt
Für die Jury des «Thurgauer Apfels» erfüllt die ISA Sallmann AG entsprechend die Auswahlkriterien wie Bekenntnis zum Standort, Innovationskraft und Nachhaltigkeit sehr klar. Mit dem Einstieg der siebten Generation in die Geschäftsleitung wird offensichtlich, wie sehr das Unternehmen mit seiner Herkunft verbunden ist. Zudem ist es ein starkes Signal an die Mitarbeitenden, wenn ein Unternehmen so lange inhabergeführt und standorttreu bleibt. Die ISA Sallmann AG widersetzt sich dem Trend, Kleider von in Niedriglohnländern produzierenden Grossunternehmen zu kaufen und investiert stattdessen erfolgreich in den lokalen Standort und europäische Lieferketten. So ist der Wäschehersteller dem Thurgau treu geblieben und hat lokal Arbeits- sowie Ausbildungsplätze gefördert. Das Unternehmen lässt sich dabei von Innovationen leiten. Nicht zuletzt leistet es Beiträge zur Nachhaltigkeit.
Die Preisverleihung wird am Freitag, 12. Mai 2023, bei ISA Sallmann AG in Amriswil stattfinden.
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Der «Thurgauer Apfel» - Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft
Der «Thurgauer Apfel» als Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft wird von vier Partnern getragen – der Industrie- und Handelskammer Thurgau, dem Thurgauer Gewerbeverband, der Thurgauer Kantonalbank sowie dem Departement für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau. Der Preis wurde im Jahr 1999 erstmals verliehen.
Die Jury besteht aus neun Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Der Preisträger erhält eine an die Region angelehnte Trophäe, den so genannten «Thurgauer Apfel», sowie einen Barbetrag von 10'000 Franken. Mit dem Preis werden Unternehmen oder Unternehmensgruppen, Gemeinden, Verbände und andere Organisationen sowie in Ausnahmefällen einzelne Personen mit herausragenden Leistungen für den Wirtschaftsstandort Thurgau ausgezeichnet.
Die bisherigen Preisträger:
Stadt Frauenfeld (1999)
Mittelthurgaubahn (2000)
Max Zeller Söhne AG (2001)
Apotheke Zur Rose (2002)
AgroMarketing Thurgau (2003)
Kartause Ittingen (2004)
Weinfelder Model-Gruppe (2005)
Aadorfer Griesser-Gruppe (2006)
Klinik Schloss Mammern (2007)
Bischofszell Nahrungsmittel AG (2008)
Stadler Rail AG in Bussnang (2009)
Mosterei Möhl AG in Arbon (2010)
ESGE AG (bamix) in Mettlen (2011)
Baumer Group in Frauenfeld (2012)
RAUSCH AG in Kreuzlingen (2013)
KIFA AG in Aadorf (2014)
Chocolat Bernrain AG in Kreuzlingen (2015)
Schweizerische Bodensee Schifffahrtsgesellschaft (SBS) AG in Romanshorn (2016)
STUTZ AG in Hatswil (2017)
Ifolor AG in Kreuzlingen (2018)
De Martin AG in Wängi (2019)
Gottlieber Spezialitäten AG in Gottlieben (2020)
HRS Real Estate AG in Frauenfeld (2021)
BERNINA International AG in Steckborn (2022)