St.Gallen

KI für das Gymnasium der Zukunft

KI für das Gymnasium der Zukunft
Marc Iseli vom St.Galler Amt für Mittelschulen stellte das Thema des diesjährigen «eBusiness Challenge» vor: «KI beim Lernen und Lehren».
Lesezeit: 3 Minuten

Künstliche Intelligenz wird das Bildungssystem grundlegend verändern. Das St.Galler Amt für Mittelschulen will deshalb wissen, wie junge Erwachsene KI beim Lernen einsetzen und welche Erwartungen sie an «den Unterricht der Zukunft» haben. An der «eBusiness Challenge 2024», eine Veranstaltung des Instituts für Informations- und Prozessmanagement der OST – Ostschweizer Fachhochschule, suchten am Dienstag rund 180 junge Erwachsene nach Lösungen, die Besten wurden mit einem Gratis-Ticket für das St.Galler OpenAir prämiert.

Text: Michael Breu

Das derzeit grösste Projekt der St.Galler Kantonsschulen heisst «Gymnasium der Zukunft». Es befasst sich in drei Teilprojekten mit neuen Lehr- und Lernformen, mit den Rahmenbedingungen des gymnasialen Lernens und Lehrens sowie mit den Schnittstellen zur Oberstufe und zu den Hochschulen. Das Projekt läuft mittlerweile seit 2018 und wird voraussichtlich im Jahr 2026 abgeschlossen.

«Der Kanton St.Gallen möchte in unterschiedlichen Bereichen, insbesondere auch in der Bildung, eine Pionierrolle einnehmen und sich für eine kritisch hinterfragte Digitalisierung einsetzen», heisst es im Projektbeschrieb, der vom Bildungsrat im März und von der St.Galler Regierung im April 2024 genehmigt wurde.

KI als wirkungsvoller Begleiter

Doch was genau wollen die jungen Erwachsenen, die eine der sechs Kantonsschulen oder eine Berufsmaturitätsschule besuchen? Welche Erwartungen haben sie an den Unterricht? Und wie lernen sie selbst? Genau dies will das St.Galler Amt für Mittelschulen als Themensponsor mit der «eBusiness Challenge 2024» herausfinden, eine Veranstaltung des Instituts für Informations- und Prozessmanagement (IPM) der OST – Ostschweizer Fachhochschule.

«Uns interessiert: Wie wird KI zum wirkungsvollen Begleiter? Wie kann KI den Unterricht noch spannender und interaktiver machen? Und wo braucht es Lehrpersonen und keine KI?», sagte Marc Iseli, wissenschaftlicher Mitarbeiter am St.Galler Amt für Mittelschulen, in seiner Begrüssungsrede.

45 Gruppen suchen nach Lösungen

Aufgeteilt in 45 Gruppen suchten anschliessend rund 180 junge Erwachsene im Fachhochschulzentrum St.Gallen nach Lösungen. In Kleingruppen entwickelten sie in einem ersten Schritt eine Persona – der «gemeinsame Nenner» aller Beteiligten zur Frage, wie ein typischer Lernalltag aussieht, welche Herausforderungen er mit sich bringt und wie dabei künstliche Intelligenz zum Einsatz kommt.

In einem zweiten Schritt entwickelten die jungen Erwachsenen in einem Brainstorming Ideen, über mögliche Einsatzgebiete von KI, über Chancen und Gefahren. Daraus abgeleitet gingen sie der Frage nach, in welcher Form eine künstliche Intelligenz die Persona beim Lernen begleiten kann. Und weil der «eBusiness Challenge» ein Wettbewerb ist, mussten die Teams die Erkenntnisse in einem dreiminütigen Kurzvortrag einer Jury vorstellen.

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KI ersetzt keine Lehrkräfte und Schulklassen

Zum Siegerprojekt wurde die Idee einer Gruppe der Kantonsschule am Burggraben aus St.Gallen gewählt: Das «IALP – Individual Artificial Learning Program». Die Besonderheit: je nach Lerntyp (visuell, auditiv, kommunikativ oder motorisch) werden von der KI auf die lernende Person massgeschneiderte Aufgaben zusammengestellt, um ein effizientes und optimales Lernergebnis sicherzustellen.

Die Gruppe weist auch darauf hin, dass die Sozialkompetenzen aber nicht vernachlässigt werden dürfen. Die Lehrkräfte und Schulklassen sollen also keinesfalls von der KI ersetzt werden. Die Teams der ersten drei Plätze wurden mit einem Vier-Tages-Ticket für das St.Galler OpenAir belohnt, für die Ränge vier bis zehn gab es einen Digitec-Galaxus-Gutschein.

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