Kommt Meyer Burger ins Toggenburg?
Text: stz.
Urs Anderegg sieht trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – grosses Potenzial in einem Schweizer Produktionsstandort. Sein Plan sieht vor, dass die Solarmodule nicht nur mit dem Gütesiegel «Made in Switzerland» versehen werden, sondern durch einen innovativen Finanzierungsansatz – etwa durch ein Kickback-System der Nutzer – zu Preisen chinesischer Produkte angeboten werden könnten. Dies würde sowohl den Absatz der Module fördern als auch die Position des Toggenburgs als innovatives «Energietal» stärken.
In den vergangenen Wochen hat Anderegg Kontakte mit Entscheidungsträgern gehabt, darunter mit der St.Galler Stadträtin Sonja Lüthi, dem Lichtensteiger Stadtpräsidenten Mathias Müller, Stefan Merz von Solarmotion, Mathias Moser von der Genossenschaft Solar St.Gallen oder Patrick Piller von Meyer Burger.
Als potenzielle Standorte kommen sowohl die Region Wil West als auch andere Gemeinden im Toggenburg infrage. Besonders die Positionierung des Toggenburgs als «Energietal» könnte dabei eine zentrale Rolle spielen.
Auch interessant
Warum engagiert sich Urs Anderegg für Meyer Burger?
«Einerseits bin ich Aktionär und will mein Geld natürlich nicht verlieren», sagt der St.Galler Fotograf. «Andererseits war SunGallen (so heisst Andereggs Unternehmen) eigentlich schon immer ein Solarprojekt, wollte ich damit doch vor Jahrzehnten Solarzellen auf einem Schulhaus installieren lassen. Mein Herz schlägt also für Solarenergie.»
Deshalb sei es nur folgerichtig, dass er sich für eine Solarmodulproduktion in der Schweiz einsetze – «wir dürfen uns doch nicht in einem so wichtigen Bereich vom Ausland abhängig machen». Und weil das Toggenburg sich selbst als «Energietal» bezeichnet, sei die Standortwahl eine logische Konsequenz.
Ob Meyer Burger tatsächlich ins Toggenburg kommt, bleibt vorerst offen. Doch die Initiative von Urs Anderegg zeigt, dass es kreative Ansätze gibt, die Zukunft des Unternehmens und der Solarproduktion in der Schweiz neu zu gestalten. Sollte das Projekt realisiert werden, könnte dies nicht nur Meyer Burger, sondern auch der Region wirtschaftliche und innovative Impulse verleihen.