«Mit dieser strategischen Akquisition stärken wir unser globales und stark wachsendes Photonik-Geschäft und bauen neben dem starken Halbleiterausrüstungsgeschäft insbesondere das hoch attraktive Medizintechnikgeschäft deutlich aus», so Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der Jenoptik AG.
Jenoptik übernimmt SwissOptic

Aus der Übernahme der Berliner-Glas-Anteile an der Heerbrugger SwissOptic AG, an der chinesischen SwissOptic Co.Ltd. mit Sitz in Wuhan und an der BG Medical Applications GmbH aus Berlin verspricht sich die Jenoptik AG viele Vorteile. Die SwissOptic ist Spezialistin für die Entwicklung und Herstellung optischer Komponenten und Baugruppen insbesondere für die Medizintechnik, die Halbleiterindustrie und den Messtechnikbereich.
Strategische Akquisition
Für das Jahr 2022 werden rund 130 Mio Euro Umsatzbeitrag erwartet. Der Kaufpreis liegt insgesamt bei rund 300 Mio. Euro. Über die genauen Konditionen wurde zwischen den Vertragsparteien Stillschweigen vereinbart.
Arbeitsplätze bleiben erhalten
Insgesamt beschäftigen Berliner Glas Medical und SwissOptic weltweit rund 500 Mitarbeiter. Woran sich nichts ändern soll. Die Geschäftsführung bleibt unter dem Dach des Jenoptik-Konzerns in bisheriger Funktion für die Berliner Glas Medical bzw. die SwissOptic tätig.
Im Bereich Medizintechnik erwirbt Jenoptik mit Berliner Glas Medical ein komplementäres Produktportfolio in den Bereichen der Zahnmedizin (Intraoral Scanners) sowie der roboterassistierten Chirurgie und stärkt durch die Aktivitäten der SwissOptic das eigene Geschäft in den Bereichen Augenheilkunde und Life Sciences. Durch die Akquisition kann Jenoptik das Medizintechnikgeschäft in diesem attraktiven Endmarkt in etwa verdoppeln.
Breiteres Lösungsspektrum
Das Halbleitergeschäft der SwissOptic wird das Produktportfolio von Jenoptik weiter abrunden und es ermöglichen, bestehenden und neuen Kunden ein noch breiteres Lösungsspektrum anzubieten. Jenoptik wird die bestehende, langjährige Geschäftsbeziehung zu ASML, einem der wesentlichen Marktteilnehmer im Halbleitermarkt, als verlässlicher Zulieferer und strategischer Partner weiter vertiefen.
«Wir freuen uns über diese Vereinbarung mit Jenoptik, mit der sie das Medical-Applications- und das SwissOptic-Geschäft von Berliner Glas (das zu ASML gehört) übernehmen», so Andreas Nitze, CEO der Berliner-Glas-Gruppe. «Wir sind davon überzeugt, dass beide Bereiche zusammen mit Jenoptik gut positioniert sind, um das Potenzial zu realisieren, das wir für dieses Geschäft sehen, und den Mitarbeitern das beste Umfeld bieten.»
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Moderne Reinraumkapazitäten
Die Akquisition erweitert das globale Produktionsnetzwerk der Jenoptik inklusive moderner Reinraumkapazitäten deutlich. Die Produktionsstätten befinden sich in zwei führenden Photonik-Zentren in Europa (Berlin & Heerbrugg) sowie in China (Wuhan). Die Transaktion bedarf noch der Freigabe durch das deutsche Bundeskartellamt. Das Closing wird im Dezember 2021 erwartet.
Über Jenoptik
Optische Technologien sind die Basis des Geschäfts: Jenoptik ist ein global agierender Technologie-Konzern und in den drei auf Photonik basierenden Divisionen Light & Optics, Light & Production und Light & Safety aktiv.
Darüber hinaus bietet Jenoptik unter der Marke Trioptics optische Mess- und Fertigungssysteme für die Qualitätskontrolle von Linsen, Objektiven und Kameramodulen. Unter der Marke Vincorion ist das mechatronische Geschäft zusammengefasst.
Zu den Scglüsselmärkten von Jenoptik zählen vor allem die Halbleiterindustrie, die Medizintechnik, Automotive und Maschinenbau, Verkehr, Luftfahrt sowie die Sicherheits- und Wehrtechnik. Rund 4400 Mitarbeiter arbeiten bei Jenoptik weltweit, Hauptsitz des Konzerns ist Jena (Deutschland). Die Jenopitk AG ist an der Deutschen Börse in Frankfurt notiert und wird im SDax und TecDax geführt. Im Geschäftsjahr 2020 erzielte Jenoptik einen Umsatz von rund 767 Mio Euro.