Ostschweiz

IHK begrüssen Bestrebungen der Ostschweizer Regierungen zum Internationalen Bodenseeraum

IHK begrüssen Bestrebungen der Ostschweizer Regierungen zum Internationalen Bodenseeraum
Jérôme Müggler und Markus Bänziger
Lesezeit: 2 Minuten

Die Industrie- und Handelskammern St.Gallen-Appenzell und Thurgau begrüssen das Bekenntnis der Regierungen von St.Gallen, Thurgau, Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden, gemeinsam mit Vorarlberg als «Internationaler Bodenseeraum» aufzutreten. Gemäss dem gemeinsamen Positionspapier bekennt sich der Kanton Thurgau neu zum Zielbild dieses Raums. Die Chancen auf eine vollwertige Anerkennung des Bodenseeraums mit eigenständigem Profil im Raumkonzept Schweiz steigen damit – ein zentrales Anliegen der beiden IHK.

Text: Fabian Pernstich

Die Regierungen der Kantone St.Gallen, Thurgau, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden haben gestern ein gemeinsames Positionspapier hinsichtlich der Überarbeitung des Raumkonzepts Schweiz verabschiedet. Dieses Strategiepapier soll der Kernregion Ostschweiz mehr Gewicht in der Schweizer Raumplanung geben.

Die beiden IHK begrüssen die gemeinsame Absicht, die Ostschweiz als «internationalen Bodenseeraum» zu etablieren. Die bisherige Bezeichnung «klein- bis mittelstädtischer Handlungsraum» im bestehenden Raumkonzept Schweiz wird der Bedeutung der Region nicht gerecht. Die kantonsübergreifende Position würdigt nicht nur den starken Wirtschaftsstandort Ostschweiz, sondern betont auch die Bedeutung des Metropolitanraums Zürich für den Bodenseeraum.

Im Bodenseeraum eingebettete Ostschweizer Industrie

Die Bedeutung der Ostschweiz spiegelt sich vor allem in der Wirtschaftsstruktur wider: Der Anteil der Beschäftigten in der MEM-Industrie ist in der Kernregion Ostschweiz fast doppelt so hoch wie im gesamtschweizerischen Schnitt (13.5 % resp. 7 %; Anteil in Vollzeitäquivalent). Auch in der Hightech-Industrie ist die Beschäftigung überdurchschnittlich (9.5 % resp. 7.3 %).

Alle Regionen des Internationalen Bodenseeraumes zählen zu den am stärksten industrialisierten Regionen Europas. Entsprechend begrüssen die IHK die Bestrebungen, die Bodenseeregion als Hightech-Standort zu positionieren. «Die staatlichen Akteure müssen ihre Verantwortung wahrnehmen, gerade bei der grenzüberschreitenden Vernetzung in Bildung, Forschung, und Infrastruktur», sagt Markus Bänziger, Direktor der IHK St.Gallen-Appenzell.

Bessere Abstimmung mit dem Metropolitanraum Zürich

Der internationale Bodenseeraum soll ebenfalls besser mit dem Metropolitanraum Zürich abgestimmt werden. «Funktionale Wirtschafts- und Lebensräume sind keine in sich isolierten Systeme. Die Grenzen dieser überschneiden sich und orientieren sich nicht an kantonalen Hoheitsgebieten», so Jérôme Müggler, Direktor der IHK Thurgau.

So ist der Metropolitanraum Zürich für die Kernregion Ostschweiz sowohl wirtschaftlich als auch strukturell von grösster Bedeutung. Die Unterstreichung der industriestarken Ostschweiz sowie dessen Einbettung in den internationalen Bodenseeraum und den Metropolitanraum Zürich rücken das Raumkonzept näher an die Realität heran.

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Der «Metropolitanraum Bodensee» ist ein Schlüsselprojekt auf der IHK-Zukunftsagenda. Die gemeinsame Positionierung der Ostschweizer Regierungen zum Internationalen Bodenseeraum ist ein bedeutender Schritt zur verbesserten Stellung der Ostschweiz im Raumkonzept Schweiz und gleichzeitig ein Bekenntnis zur gemeinsamen Entwicklung der Region.

Sowohl die IHK St.Gallen-Appenzell als auch die IHK Thurgau sind Mitunterzeichner der Gründungscharta des Metropolitanraums Bodensee. Die Strategie des Internationalen Bodenseeraums nimmt zentrale Elemente des Metropolitanraums auf und bringt sie in einen erweiterten Kontext.

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