HEV TG: Stärkere finanzielle Belastung befürchtet
In wirtschaftlich und politisch turbulenten Zeiten gelte es umso mehr, sich fürs Wohneigentum starkzumachen, sagte Stefan Mühlemann. Der Aadorfer leitete am 12. Mai im Restaurant Klein Rigi in Schönenberg seine erste Delegiertenversammlung als Präsident des HEV Thurgau.
Augenmass gefordert
Vizepräsident Pascal Schmid war es, der im Grossen Rat mehrere erfolgreiche Vorstösse mitlanciert hatte. Dazu gehört die Forderung nach der Abschaffung der Liegenschaftssteuer, zu welcher der Regierungsrat nun eine Gesetzesvorlage ausarbeitet: «Die Abschaffung würde alle Hauseigentümer pro Jahr um rund 300 bis 500 Franken entlasten», sagte Schmid.
Parallel gehe es beim Vorstoss «Denkmalpflege mit Augenmass» in die heisse Phase: «Die vorberatende Kommission behandelt aktuell die Botschaft, die der Regierungsrat nach dem Vernehmlassungsverfahren ausgearbeitet hat. Werden die ursprünglichen Forderungen vollumfänglich umgesetzt, wird sich die Denkmalpflege künftig auf wirklich schützenswerte Objekte fokussieren und bei Unterschutzstellungen mehr Augenmass anwenden müssen.»
Man beobachte auch die von der Verwaltung angekündigte Beschleunigung bei der Bearbeitung von Baugesuchen genau.
Aufgaben gesetzt
Stefan Mühlemann ging auf weitere politische Themen ein, die den HEV Thurgau derzeit beschäftigen: so etwa die gesetzlichen Anpassungen rund um die Kleinsiedlungen sowie die für Besitzer von Wohneigentum überraschende und unverständliche Prämienerhöhung der Gebäudeversicherung Thurgau. Der Vorstand sei deshalb bereits im Gespräch mit den Verantwortlichen der Gebäudeversicherung.
Um die Wohneigentümer im Thurgau über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten und die Stellung als grösster kantonaler Verband zu stärken, baue der Verband die Kommunikation via soziale Medien aus.
Mit Blick auf die Wirtschaftslage betonte Stefan Mühlemann, dass die weltweite Inflation auch in der Schweiz spürbar werde und sich in steigenden Zinsen zeige: Für die Wohneigentümer bedeute das zumindest mittel- und langfristig eine stärkere finanzielle Belastung.
Hinzu kämen die steigenden Energiepreise aufgrund des Ukraine-Kriegs. «Es kommen einige Herausforderungen auf uns zu. Wir sind also weiterhin gefordert, die Interessen der Wohneigentümer zu verteidigen.»
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Austausch gepflegt
Dieses Engagement wurde von den anwesenden Delegierten sehr begrüsst. Sie winkten auch die weiteren Traktanden – darunter die positive Rechnung 2021 und die gleichbleibenden Jahresbeiträge – durch. Der von der Sektion Sulgen organisierte Abend wurde mit einem gemeinsamen Nachtessen im Restaurant Klein Rigi abgerundet. Bereits vor der Versammlung hatten die Delegierten die Firma «The Botanicals» besichtigt, die in Schönenberg Heilpflanzen für die Nutzung in Kosmetikprodukten und Lebensmitteln aufbereitet.