Chat GPT und Co. – gekommen um zu bleiben
Text: pd
Tagungsleiter Prof. Dr. Thomas Merz, Prorektor an der PHTG und Stiftungsrat Think Tank Thurgau, freute sich sehr über das breite Interesse und hielt fest, dass damit auch wertvolle Vernetzung im Kanton möglich werde. In einem vielfältigen Programm erhielten die Teilnehmer dann eine Fülle von Informationen, Ideen und Anregungen. Neben Impulsen aus Mittel- und Berufsschulen zeigten auch Vertreter verschiedener Wirtschaftsbetriebe, wo bei ihnen künstliche Intelligenz bereits eingesetzt wird.
«Diese Einblicke in die Berufswelt», so Merz, «geben Hinweise, auf welche Arbeitswelt vieler unserer Schüler treffen werden.» Vor allem wies Merz aber darauf hin, dass wir in Schule und Bildung nicht nur Technologie nachvollziehen, sondern die Frage stellen müssen, auf welche Welt hin wir Schüler vorbereiten wollen. Ethische und philosophische Fragen seien daher genauso wichtig wie technische.
Stetiges Weiterlernen ist unverzichtbar
«Wer glaubt, mit dem heutigen Wissen in vier Wochen noch aktuell zu sein, der irrt», betont Matthias Mölleney, Präsident des Stiftungsrats Think Tank Thurgau in seiner Begrüssung, und machte damit darauf aufmerksam, dass stetiges Weiterlernen unverzichtbar ist. Auch für Stadtpräsident Anders Stokholm führt kein Weg mehr am Einsatz von Künstlicher Intelligenz vorbei.
Doch welche Fähigkeiten brauchen insbesondere Lehrer und Schüler im Umgang mit KI? Für Reto Ammann und Christoph Anrig vom SBW Haus des Lernens ist die Antwort klar. Am Ende geht es um Werte und Kompetenzen, die uns befähigen, die Zukunft zu gestalten.
Einsatzmöglichkeiten in der Schule
Wie viele Einsatzmöglichkeiten es von KI gestützten Tools im schulischen Kontext heute bereits gibt, stellte Jürg Widrig, Lehrer an der Kantonsschule Romanshorn, eindrücklich vor. «Jeder der lernen will, kann es heute besser denn je. Er muss es nur wollen», fasst er seine Ausführungen zusammen.
Lehrkräfte verschiedener Stufen zeigten beispielshaft auf, wie sie bereits heute KI als Hilfsmittel nutzen. KI wird das Lernen nicht ersetzen, vielmehr geht es darum, sich mit ihr und durch sie neues Wissen zu erschliessen. Das bedeutet für die Lehrkräfte nicht mehr Kontrolle, sondern die Eigenverantwortung der Schüler soll gestärkt werden. Ergänzt wurden sie vom Einblick verschiedener Führungspersonen in die entsprechend notwendigen Schritte der Schulentwicklung.
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KI fördert Interaktion mit Schülern
Salome Merz, Primarlehrerin und Lerncoach setzte den Schlusspunkt: «Die Menschlichkeit wird nicht nur weiter bestehen, sondern soll noch mehr Platz bekommen. Ob uns einfach mehr Zeit bleibt für Interaktionen mit Schülern, ob wir als Lernende dank KI eine geduldigere Lehrerin haben, weil wir sie unendlich oft fragen können – Das Lernen und der Lernprozess soll auch in Zukunft noch mehr im Zentrum stehen.»
Think Tank Thurgau und PH Thurgau werden das Thema weiter vertiefen und am 24. Oktober 2024 am TTT-Forum einem breiten Publikum die Ergebnisse präsentieren.