St.Gallen

Brücken bauen: Erfolgsstrategien für generationenübergreifendes Arbeiten

Brücken bauen: Erfolgsstrategien für generationenübergreifendes Arbeiten
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Rund 70 Teilnehmer aus Schule, Berufsberatung und Wirtschaft trafen sich am 24. Oktober 2024 beim Triebwerk-Forum in der GBS St.Gallen, um Ideen zur erfolgreichen generationenübergreifenden Zusammenarbeit auszutauschen.

Text: PD/stz.

Nach der Eröffnung durch Reto Graf, Präsident des Vereins Triebwerk, und einem Grusswort der Stadt St.Gallen, überbracht von Martin Annen, führte Moderatorin Jacqueline Gasser-Beck professionell und charmant durch den Abend.

Coach und Berufsbildungsexperte Michael Brecht brachte die Debatte mit seinem Referat in Schwung. Er zeigte zunächst provokante Schlagzeilen wie «Jugendliche immer gestresster» und «Fährt die Generation Z den Schweizer Wohlstand an die Wand?» und erinnerte daran, dass schon Sokrates die Jugend kritisch sah. Brecht betonte: Unser Blick auf die Jugendlichen prägt sie stark. Er beschrieb den hohen Medienkonsum junger Menschen und den Stress, den sie erleben, wie eine Studie von Pro Juventute bestätigt.

Für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen den Generationen gab Brecht fünf Tipps:

  • Vertrauen schaffen
  • Selbstständigkeit fördern
  • Freude und Sinn im Beruf vermitteln
  • Fehler zulassen
  • Den Lernenden etwas zutrauen

Diese Impulse leiteten den Themendiskurs ein, in dem Lehrer, Berufsbilder und Berufsberater in gemischten Gruppen darüber diskutierten, wie die generationenübergreifende Zusammenarbeit in Schule und Wirtschaft verbessert werden könnte.

Die Diskussionsergebnisse, vorgetragen durch die Gesprächsleiter, betonen Kernprinzipien für eine gute Zusammenarbeit: Präsenz, aktives Zuhören, gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung sowie Förderung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Authentizität und gemeinsame Ziele stärken das Gemeinschaftsgefühl und die Arbeitskultur. Empathie und Einfühlungsvermögen bilden die Basis für eine gewinnbringende Zusammenarbeit.

Case Management Berufsbildung

Stefan Kraut von der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung St.Gallen stellte in einem Kurzinterview das bedeutende Angebot des Case Managements in der Berufsbildung vor. Für Jugendliche, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen, psychische Herausforderungen bewältigen müssen und wenig Unterstützung erhalten, ist eine gezielte Begleitung bei der Berufswahl besonders wertvoll.

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Von Teenagern zu Teams: Strategien zur Rekrutierung

Um junge Talente für eine Lehre zu gewinnen, müssen Lehrbetriebe die Denkweise der Generation verstehen. Jan Hasler und Fabian Bucher von der Agentur Vitamin2 verdeutlichten in ihrem Referat, basierend auf einer Umfrage, welche Faktoren Jugendliche motivieren oder abschrecken. Sie stellten zwei Typen vor: Die Hedonisten, die Freiheit, Kreativität und Selbstverwirklichung schätzen und nach intensiven Erlebnissen suchen, und die Harmoniser, die auf Botschaften von Sicherheit, Gemeinschaft und Vertrauen ansprechen.

Damit Lehrbetriebe gezielt kommunizieren können, sollten sie ihre eigenen Werte reflektieren und überlegen, welche Persönlichkeiten ins Team passen. Ziel ist es, passende Auszubildende anzusprechen und ins Team zu integrieren. Anhand eines Praxisbeispiels zeigte Hasler, wie Betriebe die junge Generation erfolgreich gewinnen können.

Beim Apéro-riche wurde rege weiterdiskutiert.

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