Thurgau

SBS: Zwischen Bangen und Zuversicht

SBS: Zwischen Bangen und Zuversicht
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Die Hauptsaison der Schweizerischen Bodensee-Schifffahrt AG ist am 11. September zu Ende gegangen. Das Unternehmen zieht ein verhalten positives Zwischenfazit. Die Passagierzahlen stiegen wieder deutlich an; der niedrige Pegelstand und der hohe Dieselpreis verhindern aber ein Resultat im Rahmen der Vorpandemie-Jahre. Die Geschäftsleitung reagiert mit einem angepassten Fahrplan 2023.

Per Ende August waren rund 320'000 Passagiere an Bord der SBS-Schiffe (Kursschiffe und Fähre). Dies sind 50% mehr als im Pandemiejahr 2021, es fehlen jedoch noch rund 20% oder 80'000 Passagiere, um den Vorcorona-Schnitt wieder zu erreichen.

Dies liegt neben den fehlenden Messen in Friedrichshafen im Frühjahr 2022 auch am niedrigen Pegelstand des Bodensees. So musste die Linie Rorschach – Rheineck ab dem 19. Juli 2022 wegen Niedrigwasser eingestellt werden und konnte seither nicht mehr gefahren werden. Auch in Langenargen wurde der Einstieg von der Landestelle zu steil, sodass ein anderes Schiff eingesetzt werden musste.

Hoher Dieselpreis

So erfreulich die Frequenzentwicklung ist, mit den hohen Dieselkosten droht dem Unternehmen aus Romanshorn eine nächste grosse Herausforderung. Die Dieselpreise sind so stark gestiegen, dass die defizitäre Kursschifffahrt nicht mehr mit den Erträgen der anderen Geschäftsfelder gedeckt werden kann.

Dies hat die Geschäftsleitung gezwungen, den Fahrplan 2023, um circa 15% auszudünnen und im nächsten Jahr dieselschonender zu fahren. Die Insel Mainau wird neu dreimal täglich von Kreuzlingen und einmal ab Romanshorn angefahren.

Weiter wird Bregenz neu einmal im Tag angefahren und während der Hauptsaison der Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein (VSU) wird Langenargen von Rorschach und Romanshorn täglich bedient.

Solidarische Gemeinden und Kanton

Der neue Fahrplan wurde intensiv mit den Seegemeinden und dem Kanton Thurgau diskutiert. Diese zeigten sich solidarisch mit der Schifffahrt und erhöhten Ihre Beiträge trotz der geringeren Leistung so weit, dass trotz der hohen Kraftstoffpreisen eine schwarze Null geschrieben werden soll.

Auch die Werftsaison startet schon bald. Ende September wird die MS Thurgau aus dem Kurs genommen. Auch die weiteren grösseren Kursschiffe wie das MS Zürich, das MS Säntis oder die MF Romanshorn haben einen grösseren Wartungsbedarf. «Die über die Pandemie aufgeschobenen Arbeiten müssen diesen Winter dringend abgearbeitet werden», sagt der Technische Leiter Silvan Paganini.

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Hoffnung auf einen goldenen Herbst

Nun hofft die SBS AG auf einen schönen Herbst. Neben der Fähre und den weiter verkehrenden Kursschiffen sollen insbesondere die Erlebnisfahrten wie der Sonntagsbrunch-, das Wild- oder später das Fondue/Raclette-Schiff helfen, die Umsatzziele zu erreichen.

Die Fahrten von Romanshorn zur Insel Mainau und von Rorschach nach Lindau werden auch in der Nebensaison täglich angeboten.

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