Post soll Quickmail und Quickpac übernehmen
Text: pd
Die Post kann mit der Übernahme die Fortsetzung der Dienstleistungen für die Kunden sicherstellen, bestehende Synergien nutzen und ihre Logistik besser auslasten. Die Übernahme ist möglichst zeitnah geplant, sie muss jedoch zuerst von der Wettbewerbskommission (WEKO) genehmigt werden.
Die Briefmengen gehen aufgrund der Digitalisierung stetig zurück. Zudem ist der Paketmarkt in der Schweiz hart umkämpft und die Kosten sind im europäischen Vergleich hoch. Aus diesen Gründen hat die Quickmail Holding AG aus St.Gallen, mit ihren Kernunternehmen Quickmail AG (Briefgeschäft) und Quickpac AG (Paketgeschäft), nachhaltige Verluste erwirtschaftet.
Da ein eigenständiger Fortbestand der Holding finanziell nicht mehr möglich ist, haben sich die bisherigen Aktionäre entschieden, nicht weiter zu investieren und aus dem Geschäft auszusteigen. Sie hätten aktiv nach Käufern gesucht, teilt die Quickmail Holding mit.
Post will Synergien nutzen und Fortsetzung der Dienstleistungen sicherstellen
Unter Vorbehalt der Zustimmung der WEKO beabsichtigt die Post, die Quickmail Holding AG zu 100 Prozent zu übernehmen. Sie hat einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet.
«Ein Grossteil der Kunden von Quickmail und Quickpac sind auch Kunden von uns, von der Post. Wenn wir die beiden Gesellschaften Quickmail und Quickpac auffangen, können wir diesen Kunden Stabilität gewährleisten und die Fortsetzung der Dienstleistungen sicherstellen», erklärt Johannes Cramer, Leiter Logistik-Services der Post.
Die Post kann durch die Übernahme zudem Synergien nutzen und ihre Logistikkapazitäten besser auslasten. Cramer sieht noch eine weitere Chance: «Quickpac liefert die Pakete ausschliesslich mit elektrisch betriebenen Zustellfahrzeugen. Das passt optimal in unsere ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie bei der Post.»
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Eigenständige Zukunft der Quickmail-Gruppe nicht möglich
Marc Erni, Verwaltungsratspräsident der Quickmail Holding AG, ordnet ein: «Auf der einen Seite sind die rückläufigen Briefmengen und der intensive Wettbewerb im Schweizer Paketmarkt, auf der anderen Seite stehen sehr hohe Betriebskosten. Bei diesen Voraussetzungen ist eine eigenständige Zukunft unserer Holding nicht mehr möglich.»
Und er ergänzt: «Dank der Übernahme durch die Post können wir die gewohnten Dienstleistungen für alle Kunden fortsetzen. Mit dem Verkauf an die Post gewinnen wir eine starke Partnerin, welche das Business weiterführen beziehungsweise in grössere Strukturen einbinden kann.»
Die Übernahme liegt aktuell der WEKO zur Prüfung vor. Vorbehältlich des ausstehenden WEKO-Entscheids prüft die Post, inwiefern und in welcher Form die Gesellschaften innerhalb der Post weitergeführt bzw. integriert werden könnten. Über die Einzelheiten des Kaufs haben die beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart.