St.Gallen

Ostschweizer erobern die sieben Weltmeere

Ostschweizer erobern die sieben Weltmeere
Das Schiff namens «Saentis». Bild: geoquip-marine.com
Lesezeit: 2 Minuten

Das Meeresforschungs-Unternehmen «Geoquip» hat seinen Sitz in St.Gallen. Warum der Standort Ostschweiz so lukrativ ist, hat mehrere Gründe.

Text: fam

Die meisten Schweizer sind zuhause bei ihren Liebsten und feiern Weihnachten. Doch es gibt einen Schweizer, der derzeit vor der Elfenbeinküste unterwegs ist. Nämlich der Säntis. Nein, das ist kein Scherz. Eines der Boote des Meeresforschungsunternehmens «Geoquip» heisst so. Dies schreibt das «St.Galler Tagblatt».

Der Name kommt nicht von ungefähr – denn unweit des Säntis im Kanton St.Gallen hat das Unternehmen seinen Hauptsitz. Genauer gesagt direkt im Herzen der Stadt am Bärenplatz. In der Ostschweiz mag «Geoquip» unbekannt sein, aber sie ist von globaler Bedeutung.

Öl- und Gaskonzerne als Hauptkundschaft

Das Geschäft der Ostschweizer: Sie errichten Bauwerke auf dem Meeresgrund. Jedes Schiff kann den Meeresboden anbohren und Proben entnehmen, die anschliessend im Labor ausgewertet werden.

Der eigenen Aussage nach hat sich Geoquip erfolgreich auf dem Markt behauptet – über 20% Marktanteil an geologischen Meeresbodenuntersuchungen soll es sein.

Zu den wichtigsten Kunden der seit 2011 bestehenden Firma gehören Öl- und Gaskonzerne. «Geoquip» prüft für sie den Baugrund für neue Plattformen, Verladeterminals oder Pipelines. Bis 2019 kamen rund 90% der Aufträge aus der Öl- und Gas-Branche. Jetzt sind es nicht mal mehr 10%. Doch das tut der Erfolgsgeschichte der Ostschweizer keinen Abbruch. Im Gegenteil.

Aufträge stapeln sich

Seit 2019 können die Ostschweizer bestens vom Boom der Offshore-Windkraftwerke profitieren. Länder auf der ganzen Welt setzen bei der Ablösung fossiler Energie auf die Windkraft.

Damit alles sicher verbaut ist und die Windkraft optimal genutzt werden kann, braucht es genaue Baugrunduntersuchungen – der perfekte Auftrag für die Gallusstädter. Es läuft so gut, dass die Anzahl der Mitarbeitenden verdoppelt werden konnte und vier weitere Schiffe der Flotte hinzugefügt wurden. Die Aufträge stapeln sich.

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Der Ostschweiz treu

Doch weshalb baut man ein solches Unternehmen in St.Gallen, so weit entfernt vom Meer auf? Der Brite Andrew Wright, Unternehmer, Geoingenieur und Gründer von Geoquip weiss die Antwort. Gegenüber dem «St.Galler Tagblatt» sagt er: «Ich hatte nie geplant, in die Schweiz zu kommen.» Und doch tat er es. «Ich weiss, es klingt verrückt – aber das Telekommunikationsnetz war gut», führt er aus. Gute Telekommunikation und der nahe Flughafen Kloten sind für die Pflege internationaler Beziehungen sehr wichtig.

Doch der Brite kam auch für die Liebe her. Er lernte eine Schweizerin kennen und heiratete sie. Sie bauten sich eine Parzelle im Toggenburg – eigentlich nur als Ferienhaus. Doch als sie dann mit Zwillingen beglückt wurden, machten sie sich sesshaft.

Der Ostschweiz bleiben sie bis heute treu. Und so schnell wird es sich auch nicht ändern: Viele wichtige Mitarbeiter haben hier in der Ostschweiz Wurzeln geschlagen. Daher stand bis heute nie zur Debatte ob der globale Player aus der Gallusstadt wegziehen soll.

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