Olma: Hohe Wachstumsziele mit begrenzten Ressourcen

Text: PD/stz.
Die Generalversammlung der Olma Messen St.Gallen AG hat sich mit der zweiten Durchführung bereits zu einem bedeutenden gesellschaftlichen Anlass in der Ostschweiz etabliert. Es ist eine von rund 130 Veranstaltungen, welche jährlich auf dem Olma-Gelände stattfinden. Seit über einem Jahr ist die St.Galler Kantonalbank Halle neuer Anziehungspunkt und Schauplatz zahlreicher Messen und Events.
«Wir sind die führende Plattform für Begegnungen in der Ostschweiz. Das Messe-, Kongress- und Eventgeschäft ist auf Kurs – unser Business läuft», eröffnete Verwaltungsratspräsident Thomas Scheitlin die Generalversammlung. Über 1’200 Aktionäre und Gäste folgten der Einladung – darunter Unternehmen, Verbände, Banken und Privatpersonen, die sich mit Olma-Aktien für einen wichtigen Wirtschaftsmotor und ein Stück Ostschweizer Identität einsetzen.
«Die Olma Messen machen St.Gallen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Ich wünsche mir, dass dieses innovative Unternehmen auch in 20 Jahren noch mit frischen Ideen begeistert.»
Anträge genehmigt, Verwaltungsrat bestätigt
Über 608’000 Besucher strömten 2024 auf das Gelände der Olma Messen. Der Betriebsertrag lag bei 31,8 Millionen Franken und damit 19 Prozent über dem Vorjahr. Daraus resultierte ein Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 4,0 Millionen Franken (2023: 2,4 Mio.). Der Jahresverlust lag bei –3,7 Millionen Franken (2023: –1,4 Mio.).
Dieses Resultat ist vor allem auf die seit 2024 anfallenden Abschreibungen der St.Galler Kantonalbank Halle zurückzuführen und zeigt die Notwendigkeit einer zusätzlichen stabilen Ertragsquelle für die Zukunft auf.
«Das Resultat liegt trotz hart umkämpfter Märkte leicht über den Erwartungen und entspricht der langfristigen Finanzplanung. Das Jahr machte deutlich, dass die ambitionierte Wachstumsstrategie im Kerngeschäft greift und die Ressourcen weiterhin begrenzt sind», betont CEO Christine Bolt und ergänzt: «Das gute Ergebnis ist dank hoher Teamleistung möglich. Wir haben uns in den Disziplinen Marketing, Verkauf und Entwicklung verstärkt und sind gleichzeitig schlanker und flexibler aufgestellt als früher.»
Das starke Kollektiv war im Rahmen des Geschäftsleitungstalks, moderiert von Philipp Langenegger, deutlich sicht- und spürbar. Das Aktionariat genehmigte den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung 2024 deutlich.
«Die Generalversammlung war sehr gut organisiert – flüssig, konstruktiv und transparent. Die Olma Messen sind ein zentraler Standortfaktor für St.Gallen und bieten als Plattform eine enorme Strahlkraft – auch für uns als Eventveranstalter.»
Unter dem Traktandum «Wiederwahlen und Wahlen» wurde Peter Bruhin, Vizepräsident und Mitglied des Verwaltungsrates, verabschiedet. Er zieht sich nach zwölf Jahren Engagement aus dem Verwaltungsrat zurück. Die weiteren Verwaltungsratsmitglieder sowie der Verwaltungsratspräsident wurden für eine weitere Amtsdauer wiedergewählt.
Als Vizepräsidentin amtiert neu Christine Egger-Schöb; sie ist vom Kanton St.Gallen als Verwaltungsrätin mandatiert und gehört dem Gremium seit 2017 an. Thomas Scheitlin kündigte an, nach 19-jähriger Tätigkeit auf die Generalversammlung 2026 als Verwaltungsrat und Verwaltungsratspräsident zurückzutreten. Die Rekrutierung seiner Nachfolge wird durch die Stadt und die Olma Messen gemeinsam erfolgen.
«Die Olma Messen gehören zur Ostschweiz wie der FCSG und die Bratwurst. Es war beeindruckend, an der GV in eine Halle voller begeisterter Aktionäre zu treten – ein starkes Zeichen für die Zukunft.»
«Wir brauchen für unser Kerngeschäft einen starken und motivierten Standort»
Im Rahmen des Traktandums «Ausblick» informierten Verwaltungsratspräsident und CEO über anstehende Herausforderungen. Das Commitment der Stadt St.Gallen, auch in Zukunft eine Messe- und Kongressstadt zu sein, sei für die Olma Messen entscheidend. «Wir brauchen einen starken und motivierten Standort, um unser Kerngeschäft erfolgreich in die Zukunft zu bringen», bringt es CEO Christine Bolt auf den Punkt.
Der operative Fokus liege aktuell auf dem Verkauf und der Entwicklung profitabler Formate sowie der Akquise für die neue St.Galler Kantonalbank Halle als Anziehungspunkt auf dem Olma-Gelände. Die eigenen Ressourcen seien äusserst begrenzt – bei gleichzeitig hohen Wachstumszielen. Deshalb brauche es lokale und regionale Partner, die am gleichen Strick ziehen. Ein Beispiel sei die neue Fachmesse für Präzisionstechnologien, welche gemeinsam mit der Branche und regionalen Partnern konzipiert wurde und 2026 erstmals stattfinden werde.
«Mich hat die perfekte Kombination aus Show und Sachlichkeit an der Generalversammlung und bei der anschliessenden OFFA-Eröffnung beeindruckt. Die Olma Messen sind eine zentrale Institution für die Region – hier bringe ich mich gerne ein.»
Die Arealentwicklung als zusätzlich tragende Säule
Für die Zukunftssicherung benötigen die Olma Messen neben dem Kerngeschäft weitere stabile und langfristige Ertragsquellen. Die Verantwortlichen sehen den Hebel in der Entwicklung und besseren Auslastung des Areals. Auch städtebaulich sei es wünschenswert, das Gelände an bester Lage ganzjährig auszulasten. Gespräche mit der Universität St.Gallen für einen dritten Campus seien bereits angelaufen.
Verwaltungsratspräsident Thomas Scheitlin spricht von einer Vision: «Wir möchten gemeinsam mit der Stadt, dem Kanton und Bildungspartnern einen lebendigen Stadtteil entwickeln – eine Plattform für Wissenstransfer. Der Bildungssektor hat räumlich ähnliche Bedürfnisse wie Kongresse und Seminare, wir sehen viele Synergien.» Diese und weitere Ideen – etwa zusätzlicher Wohnraum oder höhere Bauten – seien noch Zukunftsmusik. Doch genau diese Themen prägten bereits heute die Traktandenlisten der zuständigen Arbeitsgruppen. Bis Ende Jahr sollen erste konkrete Ansätze vorliegen.
Auch interessant
«Die Olma Messen beweisen: In der Ostschweiz existiert kein Stadt-Land-Graben. Die besondere Mischung aus familiärer Atmosphäre gepaart mit hoher Professionalität an der GV ist schlicht einzigartig – ein echtes Highlight im Jahreskalender.»
OFFA-Eröffnung exklusiv für Aktionäre
Nach der Generalversammlung fand die offizielle Eröffnung der Frühlingsmesse OFFA statt – exklusiv für Aktionäre. Ein Video über das «OFFA-Powerteam» und ein Interview mit den Co-Messeleiterinnen Melanie Frei und Pascale Lüthi zeigten eindrücklich, wie eine Messe entsteht und welche Zahnräder bis zum Eröffnungstag ineinandergreifen müssen. Anschliessend genossen die Anwesenden einen Imbiss, angeregte Gespräche und den traditionellen Ausklang in den Degustationshallen.
Die dritte ordentliche Generalversammlung der Olma Messen St.Gallen AG und die OFFA-Eröffnung finden am Dienstag, 14. April 2026, statt.
«Die Generalversammlung war auf den Punkt – informativ, unterhaltsam und mit einer Prise Humor moderiert. In einer Zeit, in der es immer schwieriger wird, dass Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen zusammenkommen, bieten die Olma Messen einen Ort, an dem man sich gerne trifft.»