Olma Messen müssen sparen und streichen Stellen
Text: PD/stz.
Die Olma Messen St.Gallen AG kündigt ein breit abgestütztes Effizienzprogramm an, im Zuge dessen unter anderem zehn Stellen wegfallen. Das Effizienzprogramm umfasst neben einem Personalabbau Massnahmen wie Kostenreduktionen bei den Zulieferern und die langfristig intensivere Nutzung des Areals. Geplante Investitionen in Informatik, Mobiliar und Immobilien sowie diverse Projekte in der Unternehmensentwicklung werden pausiert.
Ziel des Programms ist es, die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit des Unternehmens, welches eigenwirtschaftlich arbeitet, zu stärken. So sollen die Olma Messen weiterhin ihren volkswirtschaftlichen Beitrag zur Region St.Gallen und Ostschweiz leisten – mehr als 1'300 Arbeitsplätze, jährliche Umsätze von rund 177 Millionen Franken und Steuereinnahmen von über 20 Millionen Franken.
Die geplante Kapitalerhöhung über insgesamt 20 Millionen Franken wurde von der Ostschweizer Bevölkerung, der Wirtschaft sowie verschiedenen Verbänden und Institutionen bislang mit rund 14 Millionen Franken mitgetragen.
«Dank dieser Aktienplatzierung konnten wir unser Aktionariat massiv verbreitern. Waren es zu Beginn 200 Aktionäre, zählen wir heute rund 4'200 Eigentümer. Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns damit entgegengebracht wird. Der damit verbundenen Verantwortung sind wir uns sehr bewusst», sagt Thomas Scheitlin, Verwaltungsratspräsident der Olma Messen.
Es zeichnet sich ab, dass das ambitionierte Ziel von 20 Millionen Franken vorläufig noch nicht erreicht werden kann. Die Zeichnungsfrist für neue Aktien läuft weiter.
Neben dem fehlenden Betrag aus der Kapitalerhöhung und den nachwirkenden Ertragsausfällen aus der Coronapandemie sind zusätzlich Baumehrkosten für die St.Galler Kantonalbank Halle von 26 Millionen Franken zu kompensieren. Diese Bauteuerung entspricht 14 Prozent und liegt damit leicht unter dem schweizerischen Schnitt von rund 15 Prozent (zwischen April 2020 und April 2024, gemäss Bundesamt für Statistik).
Effizienzprogramm: Klare Prioritäten für die Zukunft
Im Sinne eines proaktiven Handelns haben der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Olma Messen ein breit abgestütztes Effizienzprogramm beschlossen. In den nächsten Monaten werden rund zehn Stellen, von aktuell 90 Vollzeitstellen, wegfallen. Ein Grossteil der Abgänge wird über die natürliche Fluktuation aufgefangen, dennoch sind vereinzelte Entlassungen unvermeidbar.
«Wir nehmen unsere unternehmerische Verantwortung wahr, auch wenn dies – wie heute – aus menschlicher Sicht schwerfällt», sagt Christine Bolt, CEO der Olma Messen. «Sich von verdienten Kollegen trennen zu müssen, war ein ausgesprochen schwieriger Entscheid, der mir persönlich nahe geht. Wir setzen alles daran, den Abbau weitestmöglich über die natürliche Fluktuation zu vollziehen und unterstützen die betroffenen Kollegen bei der Neuorientierung.»
Zum Effizienzprogramm gehört auch die Pausierung von Investitionen in Informatik, Mobiliar und Immobilien. Weiter werden die Verantwortlichen von Zulieferern und Dienstleistern einen substanziellen Beitrag zur Kosteneffizienz einfordern. Die Olma Messen werden künftig noch konsequenter auf die Akquisition von grossen Firmenevents sowie die Entwicklung neuer Fachmessen und Kongresse konzentrieren. Diese Formate helfen mit, die Profitabilität des Unternehmens in einem hart umkämpften Markt weiter zu stärken.
Neue Ausgangslage für die Halle 9
Die Areal- und Immobilienentwicklung spielt eine zentrale Rolle für die Zukunft und finanzielle Stabilität der Olma Messen. Das Nein zum Autobahnausbau bedeutet für die Olma Messen, dass für die Halle 9 mittelfristig Investitionen getätigt werden müssen. Diese wären bei einem durch das ASTRA finanzierten Neubau nicht angefallen.
Die Olma Messen prüfen im Kontext der umfassenden, langfristigen Überlegungen zur Areal- und Immobilienentwicklung, wie hoch der Investitionsbedarf ist und wie die Mittel beschafft werden können.