Neuer Namensgeber für den Kybunpark?
Text: pd
Die Hintergründe scheinen nicht ganz klar zu sein, und die Beteiligten haben sich bislang nicht geäussert. Es fragt sich aktuell, was zwischen dem langjährigen Namensgeber des Stadions Kybunpark und dem FCSG vorgeht – Stein des Anstosses: ein Freizeitschuh von Puma im FCSG-Look.
Gesundheitsschuh gibt Fussballstadion seinen Namen
Im Jahr 2016 verkündet der FC St.Gallen 1879, den regional verwurzelten Schuhhersteller Kybun als Namensgeber für das Fussballstadion verpflichtet zu haben. Seitdem trägt die Heimstätte des FCSG den Namen «Kybunpark». Regelmässig pilgern 17'500 Fans zu den Heimspielen der ersten Mannschaft.
Kybun wurde fortan erfolgreich und aktiv in die Rehabilitation und den Sportalltag der Spieler mit seinen Gesundheitsschuhen und Therapiematten integriert. Zudem wurde ein Kybun/FCSG-Sondermodell eingeführt. Ein Schuh, der bis heute zur Ausrüstung des Vereins gehört.
Ein Freizeitschuh als Konkurrenz
Seit der neuen Saison wurden die Fussballprofis, die Frauenequipe sowie der gesamte Nachwuchs von Puma ausgestattet. Was als Trainingsbekleidung geplant war, stellt nun den Namensgeber des Kybunpark vor eine Herausforderung. Seit Kurzem gibt es einen Freizeitschuh mit dem FC St.Gallen 1879 Emblem.
«Wir schätzen die starke Entwicklung des Vereins, die der FCSG in den letzten Jahren durchgemacht hat. Wir sind jedoch überrascht, dass unser Verein einen Konkurrenzschuh lanciert», erläutert Karl Müller, CO-CEO der Kybun-Joya-Gruppe. Eine vorherige Information zu diesem Thema hat nicht stattgefunden, bestätigt der Thurgauer Schuhhersteller.
Kybun hinterfragt das Sponsoring
Die Marke Kybun, Teil der Kybun-Joya-Gruppe, wird von Karl Müller IV., Sohn des gleichnamigen Kybun-Gründers, und Claudio Minder geführt. «Wir engagieren uns mit Herz und Seele beim FCSG. Als Namensgeber des Stadions investieren wir enorm viel in dieses Sponsoring, und es ist unsere Aufgabe, immer wieder zu prüfen, ob ein Engagement im Sponsoring wirtschaftlich Sinn macht oder eben nicht», erläutert Claudio Minder.
Der Sponsoringvertrag mit dem FCSG läuft noch bis Ende Juni 2026, bis dahin möchte Kybun Joya alle Vertragsverpflichtungen erfüllen. Karl Müller fügt hinzu: «Bis heute haben wir immer einen offenen und fairen Austausch in unseren Geschäftsbeziehungen mit dem FCSG gehabt und werden dies auch in Zukunft so handhaben. Die entstandene Inhouse-Konkurrenz mit anderen FCSG-Sponsoren entspricht aus unserer Sicht nicht einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit».
Müller bestätigt damit, dass eine zukünftige Umbenennung des Kybunparks kein Aprilscherz war.