Ostschweiz

Fachkräftemangel in der Ostschweiz bleibt deutlich über Vor-Pandemie-Niveau

Fachkräftemangel in der Ostschweiz bleibt deutlich über Vor-Pandemie-Niveau
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Der Fachkräftemangel in der Ostschweiz bleibt trotz eines Rückgangs im Jahr 2024 auf einem hohen Niveau. Laut dem aktuellen Adecco-Fachkräftemangel-Index liegt die Situation weiterhin 47 Prozent über dem Vor-Pandemie-Niveau. Besonders stark betroffen bleiben Gesundheitsberufe sowie Elektriker und Elektroniker.

Text: PD/stz.

Der Fachkräftemangel-Index sank 2024 um 18 Prozent, nachdem er im Vorjahr einen Anstieg von 24 Prozent verzeichnet hatte. Dieser Rückgang ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen: einen Rückgang der ausgeschriebenen Stellen um 7 Prozent sowie eine Erhöhung der Arbeitslosenquote von 2 auf 2,4 Prozent. Dennoch bleibt der Bedarf an Fachkräften insgesamt höher als vor der Pandemie.

Marcel Keller, Country President der Adecco-Gruppe Schweiz, erklärt: «Die konjunkturelle Abkühlung hat spürbare Auswirkungen auf den Schweizer Arbeitsmarkt. Dennoch bleibt der Markt robust: Es gibt weiterhin mehr offene Stellen als vor der Pandemie, und die Arbeitslosenquote bleibt historisch betrachtet niedrig. Unternehmen müssen in ihre Mitarbeitenden investieren und gezielte Um- und Weiterbildungsprogramme anbieten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.»

 

Marcel Keller
Marcel Keller

Gesundheitsberufe weiterhin stark betroffen

Die grösste Knappheit besteht weiterhin bei Fachkräften im Gesundheitswesen, wie Pflegefachleuten, Fachärzten und Apothekern. Obwohl der Mangel in dieser Berufsgruppe leicht zurückgegangen ist, bleibt die Situation angespannt. Laut Heiko Mauersberger, Director Adecco Operations Medical Schweiz, könnten die finanziellen Herausforderungen im Gesundheitswesen dazu beitragen, die Attraktivität dieser Berufe weiter zu mindern.

In der IT-Branche zeigt sich eine deutliche Entspannung. Berufsgruppen wie Entwickler und Analytiker von Software sowie IT-Anwendungsspezialisten verzeichnen rückläufige Zahlen im Fachkräftemangel Index.

Benjamin Déglon, Head of Business Department Consulting & Solutions bei Akkodis Schweiz, sieht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) als wichtigen Faktor: «Studien zeigen, dass KI in der Softwareentwicklung die Produktivität um bis zu 30 Prozent steigern kann. Das wirkt dem Fachkräftemangel in der IT entgegen.»

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Ostschweiz: Heterogene Entwicklungen im industriellen Sektor

In der Ostschweiz verzeichneten industrienahe Berufsgruppen unterschiedliche Entwicklungen. Während der Bedarf an Polymechanikern und Produktionsmechanikern deutlich zurückging, nahm das Überangebot bei Maschinenführern und Montageberufen erheblich zu.

Martin Meyer, VP Adecco Operations Switzerland, erläutert: «Die Ostschweiz zeichnet sich durch eine breite Vielfalt an Industriebranchen aus – vom Maschinenbau über die Elektrobranche bis hin zur Holzindustrie. Diese Vielfalt führt zu einer heterogeneren Entwicklung im Fachkräftemangel Index als in anderen Regionen.»

Der Fachkräftemangel bleibt eine zentrale Herausforderung für Unternehmen in der Ostschweiz. Gesundheitsberufe, technische Fachkräfte und industrienahe Berufe stehen weiterhin im Fokus. Unternehmen sind gefordert, durch gezielte Massnahmen in Weiterbildung und Personalbindung zu investieren, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

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