Weiterbildung

Eine Investition in die Mitarbeiter lohnt sich

Eine Investition in die Mitarbeiter lohnt sich
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Attraktive und durchdachte Weiterbildung sind eine Möglichkeit für Arbeitgeber, dem Fachkräftemangel ein Schnippchen zu schlagen. Und wer die besseren Mitarbeiter hat, performt meistens auch besser am Markt.

Es gab Zeiten, da mussten sich Unternehmen nicht um Arbeitskraft kümmern: Die war da, wichtig war nur, dass sie wenig kostet. Heute ist es noch nicht gerade so, dass Unternehmer ihre Mitarbeiter verhätscheln, doch sie bemühen sich auffällig um sie. Denn zum einen sind Arbeitskräfte rar, die berühmten Fachkräfte sowieso. Zum anderen ist der Dienstleistungsanteil an der Wertschöpfung in der Wirtschaft ungleich grösser geworden. Was so viel bedeutet wie: Das Produkt, das verkauft werden kann, ist nicht zuletzt das Know-how des einzelnen Mitarbeiters.

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Hälfte der Erwerbstätigen jedes Jahr an einer Weiterbildung teilnimmt. Das Bundesamt für Statistik weist für das Jahr 2021 aus, dass 54,5 Prozent der Erwerbstätigen im Alter von 25 bis 64 Jahren an mindestens einer Weiterbildung teilnahmen. Blendet man da noch Tangokurse und Fliegenfischen für Fortgeschrittene aus, bleiben 49,4 Prozent, die sich aus beruflichen Gründen weitergebildet haben. Nicht weniger als 93 Prozent davon wurden von ihrem Arbeitgeber unterstützt.

22,7 Prozent aller Weiterbildungen lassen sich dem Cluster Verwaltung, Finanzen und Versicherung zuordnen, 18 Prozent Informatik und Bürotechnik, 17,2 Prozent Gesundheit und Medizin, 13,9 Prozent entfallen auf Produktion, Industrie und Dienstleitung. Der Zeitaufwand für Weiterbildung lag bei einem Fünftel der Nennungen unter acht Stunden, knapp 36 Prozent liegen zwischen 8 und 40 Stunden, fast 44 Prozent darüber.

Die Hälfte der Erwerbstätigen nimmt jedes Jahr an einer Weiterbildung teil.

Weiterbildung ist ein grosser Markt

Die Frauen und Männer, die die Schweizer Wirtschaft in Schwung halten, investieren also unzählige Mannjahre in ihre Kenntnisse, in ihre Kompetenzen und in ihre Persönlichkeit. Damit ist Weiterbildung auch selbst ein beachtlicher Wirtschaftszweig; der nationale Dachverband der Weiterbildungsanbieter in der Schweiz zählt 750 Mitglieder. Oft arbeiten staatliche Institutionen, private Anbieter und Berufsverbände Hand in Hand. Für private Anbieter ist es etwa wichtig, dass eine Weiterbildung bei ihnen zu einem allgemein anerkannten Abschluss, etwa einem staatlich zertifizierten Diplom, führt. Das St.Galler Bildungsdepartement wiederum publiziert auf seinem Webauftritt eine ganze Adressliste von privaten Schulen, die beispielsweise im Bereich KV Aus- und Weiterbildungen anbieten. Klar, dass all diese Anbieter versuchen, sich auf die eine oder andere Art zu differenzieren.

Für Arbeitnehmer sind Weiterbildungen heute eine Chance, ihr Wissen aufzufrischen und ihr Können zu erweitern. Insbesondere der stetige Technologiewandel führt dazu, dass spezifisches Berufswissen rasch veralten kann. Für die meisten Mitarbeiter ist eine vom Arbeitgeber ermöglichte Weiterbildung aber auch ein Ausdruck von Wertschätzung.

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Nutzen ist nachweisbar

Das Departement Wirtschaft der Hochschule Luzern hat 2018 und 2020 in Studien den Nutzen von Weiterbildungen beleuchtet und ehemalige Absolventen eines CAS, DAS oder MAS befragt. Grundsätzlich liesse sich ein hoher Nutzen von Weiterbildungen feststellen, schreiben die Studienautoren. Die jeweilige Weiterbildung trage dazu bei, ihre gewünschte berufliche Entwicklung vorantreiben zu können. Auch für neue berufliche Herausforderungen fühlen sich die Befragten besser gewappnet, und viele gaben auch an, dass sich die Attraktivität des eigenen Job-Profils gesteigert habe.

Die Aussagen in dieser Untersuchung wurden von Leuten mit durchschnittlich höherer Bildung und beruflicher Stellung gemacht, tendenziell dürfte es aber für alle Weiterbildungen stimmen. Denn auch in einer Befragung der Portale Ausbildung-Weiterbildung.ch und Karriere.ch gaben 92 der befragten Personen, die eine Weiterbildung absolviert hatten, an, dass sie mit der letzten Weiterbildung «sehr zufrieden» oder «zufrieden» waren.

Das McKinsey Global Institute hat 2023 in einer Studie festgehalten, dass weltweit der Arbeitsmarkt nicht die nötigen Fachkräfte stellen kann, die wettbewerbsfähige Unternehmen benötigen. Deshalb, so das etwas verkürzte Fazit: Den Unternehmen bleibt gar nichts anderes übrigen, als in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren. Das kostet viel Geld, aber das lohnt sich gemäss der Studie auch.

Text: Philipp Landmark

Bild: Pixabay

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