Die Giraffe streckt sich
Text: pd
Die Auftragsbücher von Stefan Grob, Inhaber der Grob AG Gebäudehüllen, sind gut gefüllt. «Zu wenig Arbeit haben wir definitiv nicht. Aber zu wenig Platz und zu wenig Fachkräfte.» Er übernahm die Geschäftsführung von seinem Vater Hans Grob im Jahr 2016. Damals war er schon sieben Jahre für das Familienunternehmen tätig und hatte unter anderem den Aufbau einer eigenen Solarabteilung begleitet. «Damit haben wir auf das richtige Pferd gesetzt.»
Mehr Platz und Komfort …
In den vergangenen Jahren erlebten PV-Anlagen einen Boom. Verantwortlich dafür sind das gesteigerte Umweltbewusstsein der Bevölkerung sowie das wachsende Bedürfnis nach grünem Strom. «Und natürlich haben der technologische Fortschritt und die Strompreise auch ihren Teil zur Beliebtheit von Solaranlagen beigetragen.»
Im Vergleich zu «klassischen» Spengler- und Dachdeckeraufträgen generiert ein PV-Projekt aber deutlich mehr planerischen Aufwand. Dazu gehören nicht nur die technischen Details, sondern auch die Fördergelder-Abklärungen für die Kundschaft. «Anders gesagt: Für Solaranlagen braucht es mehr Büroarbeiten», sagt Stefan Grob.
Dafür sollen im Neubau deshalb auch 240 modern eingerichtete Quadratmeter zur Verfügung stehen – deutlich mehr als heute. Dazu kommen 90 Quadratmeter Mitarbeiter-Räumlichkeiten mit Pausenraum, Garderoben und Duschen und ein über 300 Quadratmeter grosses Lager im Untergeschoss.
Die Bauarbeiten für die neue Halle haben vor einem Monat begonnen. Ende Jahr soll der neue Hauptsitz der Grob AG Gebäudehüllen bezugsbereit sein. Der 42-jährige Geschäftsführer hofft, damit auch junge Fachkräfte anziehen zu können.
… als Investition in Mitarbeiter und als Motivation für neue Arbeitskräfte
Ein Blick auf die Website der Grob AG Gebäudehüllen zeigt: Das Unternehmen ist auf der Suche nach «Solarmonteuren», «Abdichtern EFZ», «Spenglern EFZ» und «Projektleitern Photovoltaik».
Leicht zu finden sind diese Fachkräfte nicht. «Der Markt ist ziemlich ausgetrocknet. Es kommen zu wenig Junge nach und die Älteren werden langsam pensioniert. Es gibt einen Wettbewerb um die guten Mitarbeiter.»
Für Stefan Grob ist der kostenintensive Neubau deshalb auch eine Investition in das bestehende und zukünftige Team. «Moderne Büros und eine gute Infrastruktur für die Mitarbeiter sind wichtig und motivieren. Aber entscheidend ist, dass das Unternehmen einen guten Ruf geniesst. Das ist bei uns zum Glück der Fall.»
Das Bauprojekt ist auch ein Bekenntnis zum bisherigen Standort. Das Unternehmen hält trotz der anspruchsvollen Bausituation – Untergrund und Strassennähe – an ihm fest. «Hier sind wir dank Autobahnanschluss nah an unserer Kundschaft und sehr flexibel.»
Bis zum Bezug der neuen Räumlichkeiten arbeiten Stefan Grob und sein 30-köpfiges Team von der Nachbarliegenschaft aus. Hier konnte sich die Grob AG Gebäudehüllen für dieses Jahr einmieten. «Das ist eine super Lösung mit kurzen Wegen. Ausserdem können wir so dabei zuschauen, wie das neue Zuhause unseres Unternehmens entsteht.»