Der Weg zur ersten Million
Text: Alessandro Sgro, Chief Investment Officer Cronberg AG
«Ich wär’ so gerne Millionär, dann wär’ mein Konto niemals leer»: Mit diesem Songtext begeisterte die deutsche A-capella-Pop-Band Die Prinzen in den 1990er-Jahren ihre Fans in ganz Europa.
Die Vorstellung, eines Tages Millionär zu sein, fasziniert auch Jahrzehnte später. Es geht nicht nur um den Wohlstand an sich, sondern vor allem um die finanzielle Freiheit und die Möglichkeit, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten, grosse Träume zu verwirklichen und sorgenfrei in den Ruhestand zu gehen. Die Frage ist nur, auf welchem Weg und mit welcher Wahrscheinlichkeit?
Vier Strategien im Test
Um diese Frage zu beantworten, haben wir vier verschiedene Umsetzungsvarianten näher untersucht: monatlich 1'000 Franken in Aktien, Gold, auf einem Sparkonto oder mittels Lottoscheine anzulegen. In einer umfassenden Simulation wurden für jede dieser Varianten 10’000 Portfolios erstellt, um die Wahrscheinlichkeiten und Zeiträume zu berechnen. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Die Wahl der Umsetzung ist entscheidend, ob und wie schnell die magische Grenze von einer Million erreicht wird.
Am verlässlichsten präsentierten sich Aktien. Im Durchschnitt erreichen die Aktienportfolios nach etwa 22 Jahren die Million. Der beste Aktienanleger schaffte es gar bereits nach 10 Jahren. Mit Gold resultierte im Durchschnitt nach 34 Jahren und mit dem klassischen Sparkonto nach 42 Jahren die Million. Mit dem Lotto-Spiel erreichten nur 10 von den 10‘000 Simulationen die Million. Allerdings mussten sie sich je nach Spieler zwischen 150‘000 und 450‘000 Franken verschulden, um die Lottoscheine zu zahlen.
Was bedeutet das für Anleger? Aktien bieten langfristig die effizienteste – und bei richtiger Umsetzung die robusteste – Methode für den Vermögensaufbau. Sie bieten die Möglichkeit, am Wachstumspotenzial der Unternehmen teilzuhaben.
Gold, das derzeit eine hohe Nachfrage erlebt und von Rekord zu Rekord eilt, hat sich in der Vergangenheit eher zur Absicherung und Diversifikation in Krisenphasen bewährt und weniger als Baustein für den Vermögensaufbau. Das Sparkonto bietet zwar Stabilität. Mit der wieder eingesetzten Niedrigzins- und womöglich bald wieder Negativzinsphase sind die Chancen für einen soliden Vermögensaufbau in den kommenden Jahren nicht mehr gegeben. Und Lottoscheine? Sie bieten hohen Unterhaltungswert, bleiben ein Glücksspiel und taugen nicht als Basis für einen seriösen und beständigen Vermögensplan.
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Strategisches und diszipliniertes Vorgehen
Mit grosser Selbstironie präsentierten Die Prinzen in ihrem Song «Millionär» die Geschichte eines Menschen, der viel Geld besitzen möchte, ohne dafür zu arbeiten. Doch die Realität sieht anders aus: Ohne aktive Schritte bleibt der Wunschtraum unerfüllt. Wer ein Vermögen aufbauen will, um damit seine finanzielle Zukunft zu sichern, muss nicht viel tun, aber etwas Wichtiges: Strategisch vorgehen und das Potenzial der Finanzmärkte gezielt nutzen. Ob es dabei eine reine Aktienstrategie ist oder ein Mix verschiedener Anlageklassen, hängt von den individuellen Voraussetzungen ab und bedarf einer seriösen Abklärung.
Klar ist: Mit klugen Entscheidungen und einem klaren Plan ist die Million durchaus erreichbar. Und wann ist der beste Zeitpunkt mit einem klaren Ziel und Vorsatz in Aktion zu treten, als zu Jahresbeginn?