St.Gallen

«Action»-Markteintritt: Herausforderung für Schweizer Detailhändler

«Action»-Markteintritt: Herausforderung für Schweizer Detailhändler
In Deutschland ist ein Viertel der Action-Produkte günstiger als ein Euro
Lesezeit: 2 Minuten

Was sollten Schweizer Händler beim bevorstehenden Markteintritt des niederländischen Non-Food-Discounters «Action» in den Schweizer Detailhandel beachten? Dies untersucht der neue Trend Report des Instituts für Handelsmanagement (IRM-HSG) an der Universität St.Gallen. Der Report analysiert das Geschäftsmodell von Action und erklärt, wie die tiefen Preise zustande kommen.

Text: PD/stz.

Attraktive Niedrigstpreise, ein Standardsortiment und dazu ein dynamisches Sortiment mit rund 150 neuen Artikeln pro Woche sind Teil der Unternehmensstrategie von Action. Auch dank seines effizienten Lieferantennetzwerks erzielt der Discounter europaweit hohe Wachstumsraten. 

Der Warenkorb des Discounters Action ist im Preiseinstiegsbereich über sieben Warengruppen hinweg durchschnittlich 23 Prozent günstiger als der des chinesischen Online-Händlers Temu. In den vier Warengruppen Haushalt, Körperpflege, Büro- & Schulbedarf sowie Garten & Handwerk bietet Action deutliche Preisvorteile. 90 Prozent  der Produkte kosten weniger als fünf Euro.

Diese Preisvorteile erzielt Action durch effiziente Prozesse und kostengünstige Standorte – ein Ansatz, der Schweizer Detailhändler vor neue Herausforderungen stellt.

«Der Markteintritt von Action im Verlauf des Jahres 2025 könnte den Preiskampf im Schweizer Detailhandel verschärfen – insbesondere im Non-Food-Bereich. Für viele Händler wird es eine Gratwanderung, ihre Preise wettbewerbsfähig zu gestalten, ohne die ohnehin bereits unter Druck stehenden Margen weiter zu gefährden.»

IRM-HSG-Direktor Prof. Dr. Thomas Rudolph

Die Studienautoren geben folgende Handlungsempfehlungen für Schweizer Händler:

  • Frühzeitige Vorbereitung: Den Markteintritt von Action ernst nehmen und den neuen Wettbewerber genau analysieren – die Beispiele Aldi und Lidl vor 15 Jahren zeigen das Potenzial solcher Discounter.
  • Kosteneffizienz steigern: Weitere Einsparungen realisieren, um den erwarteten Margenrückgang abzufedern.
  • Differenzierung statt Preiskampf: Auf Stärken wie Qualität, Regionalität und exzellenten Service setzen sowie einzigartige Kundenerlebnisse schaffen, z. B. durch Events und innovative Beratungsansätze.
  • Kundenbindung stärken: Personalisierte Ansprache intensivieren und Treueprogramme gezielt einsetzen, um langfristige Kundenloyalität zu steigern

Detaillierte Informationen finden Sie im Trend Report: redx-irm.ch/action.

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