Medienlandschaft Ostschweiz

Erfolgsstory mit Erfolgsstorys aus der Wirtschaft

Erfolgsstory mit Erfolgsstorys aus der Wirtschaft
Natal Schnetzer, Stephan Ziegler
Lesezeit: 4 Minuten

Seit über 20 Jahren gibt das Unternehmermagazin Leader der Ostschweizer Wirtschaft eine Stimme. Das Mutterhaus MetroComm betreibt darüber hinaus auch lokale News-Portale.

Verleger Natal Schnetzer mischt bald 30 Jahre im Medienbusiness mit. 1996 begann er mit seiner Firma Schnetzer und Partner GmbH in der Vermarktung; 2002 formte er daraus die MetroComm AG, die sich nun einem breiteren Tätigkeitsgebiet widmete. «In den ersten Jahren haben wir viele Corporate-Publishing-Projekte gemacht», erinnert sich Schnetzer. Produziert wurden unter anderem Magazine für Hotels, Bahnbetriebe oder Spitäler, die über Anzeigen finanziert wurden. Im Laufe der Zeit kamen etliche Verbandspublikationen zum Portefeuille dazu.

2002 machte Schnetzer aber auch einen anderen entscheidenden Schritt: Er gründete das Magazin Leader. «Wirtschaftsthemen von allgemeinem Interesse wurden in der Ostschweiz nur marginal behandelt; so etwas wie ein Wirtschaftsmagazin gab es nicht», sagt Natal Schnetzer. Auch die überregionalen Schweizer Wirtschaftspublikationen aus Zürich richteten ihren Blick höchst selten gen Osten.

Zu jener Zeit produzierte die MetroComm auch ein Magazin für den St.Galler Gewerbeverband, das inhaltlich freilich mehr der Verbandslogik und weniger journalistischen Kriterien folgte. Doch Schnetzer erkannte: Interessante Themen aus der regionalen Wirtschaft gibt es zuhauf. Er beschloss, die publizistische Marktlücke mit einem eigenen Magazin zu schliessen.

«Wirtschaftsthemen wurden in der Ostschweiz nur marginal behandelt.»

Zielgruppe C-Level

22 Jahre später ist der Leader das unbestrittene Flaggschiff der MetroComm, wie Natal Schnetzer bestätigt: «Das gilt sowohl von der Wahrnehmung als auch von der kommerziellen Bedeutung her.» Der Leader steht für gut zwei Drittel des MetroComm-Umsatzes, was auch den «Specials» zu verdanken ist – ins Magazin integrierte oder oft separat gedruckte Beilagen zu Anlässen wie Jubiläen oder Neubauprojekten von Ostschweizer KMU und Institutionen. 

Auch diese Sonderpublikationen haben sich gut etabliert, manchmal erscheinen über zwei Dutzend Specials im Jahr, mehr als 300 sind es seit dem Start. Durch die Verbreitung mit den jeweils 8000 Exemplaren des Hauptmagazins erreichen die Specials die gleiche Zielgruppe, Entscheidungsträger auf C-Level in der Ostschweiz. Wer in der Region in KMU und Konzernen das Sagen hat, blättert mit grosser Wahrscheinlichkeit regelmässig im Leader.

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Liberale Wirtschaftsordnung

Der Anspruch des Leaders ist zu zeigen, was die Ostschweizer Wirtschaft zu leisten imstande ist. «Anhand von zahlreichen Puzzleteilen wollen wir ein stimmiges Gesamtbild schaffen – das Bild einer starken, leistungsfähigen Region, in der es sich zudem überdurchschnittlich gut leben lässt», erklärt Natal Schnetzer. 

Damit sich diese Wirtschaft als Rückgrat des Wohlstands in dieser Region entfalten kann, braucht es eine liberale Wirtschaftsordnung; sowohl Verleger Natal Schnetzer als auch Chefredaktor Stephan Ziegler stehen dafür in ziemlich jeder Ausgabe des Magazins mit pointierten Kommentaren ein.

Ziegler war schon bei der ersten Leader-Ausgabe Teil des Redaktionsteams; heute ist er als Chefredaktor des Leaders auch publizistischer Leiter der MetroComm AG und verantwortet sämtliche Publikationen, ob gedruckt oder online.

«Wir sind publizistisch klar positioniert und haben eine ebenso klare Zielgruppe.»

Menschen zeigen

Als verbandsunabhängiges Magazin ist der Leader frei in Themenwahl und -aufbereitung; offensichtlich ist, dass das Magazin eine dezidiert wirtschaftsfreundliche Haltung pflegt und vorzugsweise Erfolgsgeschichten präsentiert – und insbesondere die Menschen, die dahinterstehen. «Wir machen auch People-Journalismus», sagt Schnetzer.

Auf die Spitze getrieben wird dies jedes Jahr mit dem «who's who Ostschweiz», einer besonders gut beachteten Sonderausgabe des Leaders. Viele der 300 berücksichtigen Personen aus der Ostschweiz posten ihren Eintrag stolz in ihrem LinkedIn-Profil – und mancher, der nicht gewürdigt wurde, versucht, das zu ändern: «Wir erhalten regelmässig Bewerbungen von Menschen, die gerne mit dabei wären», verrät Chefredaktor Stephan Ziegler, der diese Sonderausgabe als besonderes Highlight bezeichnet.

In der Hauptausgabe soll der Leader seriöse und relevante, aber auch «knackige» Inhalte liefern – ein interessantes Umfeld, das Gewerbetreibenden die Aufmerksamkeit von Gewerbetreibenden garantiert. Ein Konzept, das funktioniert, wie Natal Schnetzer sagt: «Im Werbemarkt sind alle Konkurrenten; es ist ein hartes Business geworden. Wir sind publizistisch klar positioniert und haben eine ebenso klare Zielgruppe, das ist unser Alleinstellungsmerkmal.»

Ökonomisch stand die MetroComm 2022 wie so mancher Betrieb im Zeichen der Corona-Erholung, doch 2023 konnte das Ergebnis wieder deutlich gesteigert werden. «Vor allem im zweiten Halbjahr hat es richtig angezogen», sagt der Verleger. Im laufenden Jahr hat sich der Geschäftsgang normalisiert.

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Leader goes digital

Den Leader gibt es längst auch als digitale Plattform; 2008 wurde die erste Website erstellt, auf der anfangs primär die Print-Inhalte gespiegelt wurden. Ab 2015 entwickelte sich leaderdigital.ch zu der Wirtwschafts-Newsplattform der Ostschweiz, auf der weit mehr als nur die Magazin-Inhalte publiziert werden – was einen entsprechenden Ausbau der Redaktion bedingte. Seit einigen Jahren betreibt MetroComm mit StGallen24 und Rheintal24 auch zwei Newsplattformen für ein breites Publikum. Natal Schnetzer sieht hier Potenzial: «Das ist ein Projekt, das sich weiterentwickeln kann.»

Ein Fuss im Event-Bereich

Definitiv Potenzial hat der Bereich Events, den die MetroComm AG weiter ausbauen möchte. Seit 2019 wird alle zwei Jahre an einem Gala-Abend der viel beachtete Leader Digital Award verliehen. MetroComm ist auch Mitveranstalter der Digital Conference Ostschweiz und der regelmässigen east#digital Breakfasts – mit eastdigital.ch betreibt der St.Galler Verlag auch die grösste IT-Newsplattform der Ostschweiz. Ferner engagiert sich das Unternehmen an der «Nacht des Ostschweizer Fussballs»; Schnetzer und Ziegler sitzen in deren OK.

Mit der Übernahme der Thurgauer Webagentur Chrisign holte sich der St.Galler Verlag 2017 Digitalisierungs-Know-how an Bord, der Leader bekam inzwischen einen Newsletter, der gegen 10’000 Ostschweizer auf C-Level erreicht. Zusammen mit der Thurgauer Tochterfirma sind nun rund 20 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig.

Text: Philipp Landmark

Bild: Marlies Beeler-Thurnheer

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