US-Delegation besucht Bühler
Text: PD
Ziel der Koalition ist es, ein bundesweit modernes Ausbildungssystem für Jugendliche zu entwickeln, um dem wachsenden Arbeitskräftemangel in Indiana zu begegnen. Während ihres Besuchs informierten sich die Delegierten über das langjährige Lehrlingsprogramm von Bühler in der Schweiz und darüber, wie das Unternehmen dieses Berufsbildungsmodell auf seine Standorte in den Vereinigten Staaten, Südamerika, Indien, Südafrika und mehreren europäischen Ländern ausgeweitet hat.
Führungskräfte aus dem produzierenden Gewerbe in Indianapolis trafen am Nachmittag den CEO der Bühler Group, Stefan Scheiber, Chief Human Resources Officer Irene Mark-Eisenring, Head of Apprenticeship Andreas Bischof, sowie mehrere Lehrlinge der Bühler Apprentice Academy.
Sie besichtigten auch das Bühler Energy Center (BEC), ein Zentrum, das sich darauf konzentriert, das Wohlbefinden und die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter zu optimieren, und das eine hochmoderne Ausbildung für Automatisierungstechniker, Anlagen- und Apparatetechniker, Polymechaniker, Konstrukteure, kaufmännische Lehrlinge und Informatiker und weitere Berufe ermöglicht.
Die wichtigsten Merkmale des Schweizer System nach Indiana bringen
Das Ziel von CEMETS iLab Indiana ist es, sicherzustellen, dass bis 2034 jeder Schüler und jeder erwachsene Lehrling in Indiana Zugang zu hochwertigen Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten hat. Der aktuelle Besuch in der Schweiz konzentrierte sich auf den fortschrittlichen Fertigungssektor, da Indiana von allen US-Bundesstaaten den höchsten Anteil an Arbeitsplätzen im Fertigungsbereich aufweist.
Das CEMETS iLab Indiana wird von über 100 Führungskräften unterstützt und arbeitet mit der Richard M. Fairbanks Foundation in Indiana, Ascend Indiana und dem CEMETS (Center on Economics and Management of Education and Training Systems) an der ETH Zürich, Schweiz, zusammen. Gemeinsam wollen diese Organisationen ein solides Lehrlingssystem in Indiana aufbauen, um den Mangel an Fachkräften im Bundesstaat zu beheben und die wirtschaftlichen Ergebnisse zu verbessern.
«Indiana hat von allen US-Bundesstaaten den höchsten Beschäftigungsanteil im verarbeitenden Gewerbe, und die Branche ist mit einem besonders schwierigen aktuellen und prognostizierten Arbeitskräftemangel konfrontiert», sagte Claire Fiddian-Green, Präsidentin und CEO der Richard M. Fairbanks Foundation, die die Delegation leitete. «Bühler wurde uns aufgrund seines ausgezeichneten Rufs als Produktionsunternehmen empfohlen, das eine Ausbildung im Rahmen des dualen Berufsbildungssystems der Schweiz anbietet.»
Indiana hat 2019 mit der Erprobung von Lehrlingsausbildungsprogrammen nach dem Vorbild des schweizerischen dualen Berufsbildungssystems begonnen und konnte bereits erste Erfolge verzeichnen. «Die meisten Schüler unseres Bundesstaates treten in den Arbeitsmarkt ein, ohne einen Hochschulabschluss oder die von den Arbeitgebern gesuchten Kompetenzen zu besitzen. Es ist klar, dass der rein akademische Weg nur einem Teil der jungen Menschen in Indiana dient, und wir müssen einen zusätzlichen, qualitativ hochwertigen Bildungs- und Ausbildungsweg entwickeln, um die Bedürfnisse aller unserer Lehrlinge zu erfüllen», sagte Claire Fiddian-Green.
«Das Schweizer System gilt weltweit als der Goldstandard. Wenn wir mit unseren Bemühungen, dieses Programm zu verbreiten, erfolgreich sind, werden wir in der Lage sein, einen alternativen Bildungs- und Ausbildungsweg anzubieten, der junge Menschen erfolgreich auf ihre berufliche Laufbahn vorbereitet und den Bedürfnissen der Arbeitgeber und unseres Arbeitsmarktes besser gerecht wird.»
Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Unternehmen
Seit 1915 setzt sich Bühler dafür ein, jungen Lehrlingen eine berufliche Perspektive zu bieten. Im Jahr 2023 bildete Bühler weltweit 544 Lehrlinge aus, 293 davon allein in der Schweiz. Die Lehrstellen decken zehn verschiedene Berufsfelder ab und basieren auf dem Schweizer Modell der dualen Berufslehre, das praktische und akademische Ausbildung kombiniert.
«Es war uns eine Freude, die Delegation aus Indiana zu empfangen und unser Berufsbildungsprogramm vorzustellen, das junge Erwachsene auf die Arbeitswelt vorbereitet und es Bühler ermöglicht, sich kontinuierlich zu entwickeln», sagte Irene Mark-Eisenring, Chief Human Resources Officer von Bühler. «Die Aus- und Weiterbildung ist ein fester Bestandteil unserer Strategie und unsere Lehrlinge sind seit über 100 Jahren ein zentraler Bestandteil unseres Erfolgs. Da die Anforderungen an die Mitarbeiter in dieser immer dynamischeren Welt steigen, ist es unser Ziel, unser Ausbildungsprogramm weiterzuentwickeln und auszubauen, um unsere Lehrlinge auf die Berufswelt von morgen und übermorgen vorzubereiten.»
Das Schweizer System ist für viele Länder weltweit, darunter auch die USA, aufgrund seiner Kombination aus klassischer und praktischer Ausbildung ein Vorbild. Dieses duale System, das junge Menschen auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, hat dazu beigetragen, dass die Schweiz eine der niedrigsten Jugendarbeitslosenquoten in Europa aufweist.
«Das Konzept, für das Erlernen eines Berufes bezahlt zu werden, ist für junge Menschen in den USA sehr attraktiv», sagt Andreas Bischof, Head of Apprenticeship bei Bühler. «Das Schweizer Lehrlingsmodell ist wirtschaftlich sinnvoll, da es den Absolventen die nötigen Fähigkeiten vermittelt, ohne dass sie sich verschulden müssen, und die Unternehmen von hochqualifizierten Arbeitskräften profitieren.»
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«Von Weltklasse-Unternehmen wie Bühler zu erfahren, wie sie Lehrlinge ausbilden und beschäftigen, war für unsere Delegation aus Indiana sehr wertvoll, da wir versuchen, mehr Lehrstellen in unserem Staat zu schaffen. Es ist unbestritten, dass die Lehrlinge einen wertvollen Beitrag für die Unternehmen leisten können und dass die Lehrlingsausbildung den Schülern Wege zu erfolgreichen Berufs- und Bildungschancen eröffnet. Wir freuen uns darauf, die gewonnenen Erkenntnisse in Indiana umzusetzen», sagte Melina Kennedy, Präsidentin und CEO der Central Indiana Corporate Partnership – einer Organisation, die Spitzenkräfte führender lokaler Unternehmen, Stiftungen und Universitäten zusammenbringt, um das Wachstum und den Wohlstand der Region zu fördern.
Bühlers Lehrlingsausbildung ist in anderen Ländern, darunter auch in den Vereinigten Staaten, längst anerkannt. Im Jahr 2014 besuchte die Professorin – und heutige First Lady – Jill Biden Bühler in Uzwil, um sich ein Bild von der Ausbildung der Lehrlinge zu machen. Im selben Jahr wurde der Verwaltungsratspräsident von Bühler, Calvin Grieder, als Teil einer Delegation von Wirtschaftsführern ins Weisse Haus eingeladen. Die Delegierten setzten sich dafür ein, Schweizer Lehrlingsprogramme in ihre US-Standorte zu bringen.
Bühler unterhält seit 2012 am Standort Minneapolis, Minnesota, und seit 2014 in Raleigh, North Carolina, Apprentice Academies. Mit der Eröffnung des Bühler Energy Centers im Jahr 2023 hat Bühler einen weiteren Meilenstein gesetzt, um seine Berufsbildung innovativ voranzutreiben und damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Arbeitskräfte in der Schweiz und darüber hinaus zu leisten.