Ostschweiz

Starker Jahresabschluss für die Raiffeisenbanken in der Region St.Gallen, Appenzell und Glarus

Starker Jahresabschluss für die Raiffeisenbanken in der Region St.Gallen, Appenzell und Glarus
Ernst Locher, Finanzvorstand des St.Galler Verbands der Raiffeisenbanken,Marcel Helfenberger, Präsident des St.Galler Verbands der Raiffeisenbanken, und Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz
Lesezeit: 3 Minuten

Die im Regionalverband St.Gallen zusammengeschlossenen Raiffeisenbanken erzielten 2024 einen Gewinn von 49,6 Millionen Franken. Das Hypothekarvolumen erhöhte sich um 3,9 Prozent auf 29 Milliarden; die Kundeneinlagen sind um mehr als eine halbe Milliarde gewachsen und das Depotvolumen hat um eine Milliarde zugenommen.

Text: PD/stz.

Die Raiffeisenbanken in den Kantonen St.Gallen, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden sowie Glarus blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Sie haben ihre operative Stärke unter Beweis gestellt und insbesondere im Anlagegeschäft ein überdurchschnittliches Wachstum erzielt, während der Erfolg aus dem Zinsgeschäft erwartungsgemäss zurückging.

Unter dem Strich weisen die im Regionalverband St.Gallen zusammengeschlossenen Raiffeisenbanken einen konsolidierten Jahresgewinn von 49,6 Millionen Franken aus (+0,7 Prozent gegenüber Vorjahr).

Erfolgreiches Anlagegeschäft

Die Hypothekarforderungen sind 2024 um 3,9 Prozent auf 29 Milliarden Franken angestiegen. Damit konnte Raiffeisen ihre starke Stellung in der Region in einem wettbewerbsintensiven Umfeld festigen. Die Kundeneinlagen stiegen um zwei Prozent auf 26 Milliarden Franken. Der Geschäftsertrag sank im Vergleich zum von der ausserordentlichen Zinssituation geprägten Vorjahr um gut zehn Millionen Franken auf 468,3 Millionen Franken (-2,4 %).

Dies ist insbesondere auf den rückläufigen Netto-Ertrag aus dem Zinsengeschäft zurückzuführen. Der Erfolg aus dem Hauptertragspfeiler der Raiffeisenbanken ist nach einem ausserordentlich guten Vorjahr erwartungsgemäss um rund 30 Millionen bzw. 8,3 Prozent auf 337,7 Millionen Franken gesunken, liegt aber nach wie vor auf einem sehr guten Niveau.

Erfreulich ist der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, der gegenüber dem Vorjahr um 13,3 Prozent auf 82,6 Millionen Franken stieg. Auch 2024 haben wiederum viele Kunden der Anlagekompetenz der Raiffeisenbanken in der Region vertraut. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr 6’700 neue Wertschriftendepots eröffnet.

Das Depotvolumen per 31. Dezember 2024 betrug 7,9 Milliarden Franken – rund eine Milliarde Franken mehr als zum Ende des Vorjahres. Dazu beigetragen hat auch die positive Entwicklung an den Finanzmärkten. Ebenfalls zugenommen hat der Erfolg aus dem Handelsgeschäft, der mit 25,6 Millionen Franken leicht über Vorjahresniveau liegt (+2,8 %).

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Ertrags- und Kostenentwicklung im erwarteten Rahmen

Erwartungsgemäss sind aufwandseitig einige Kostenpositionen höher als im Vorjahr. Neben dem Sachaufwand, der um 10,9 Prozent auf 119,4 Millionen Franken zunahm, ist auch der Personalaufwand um 6,2 Prozent auf 150,8 Millionen Franken gestiegen. So wurden unter anderem die Beratungsteams der Banken personell verstärkt.

Per Jahresende 2024 beschäftigten die St.Galler, Appenzeller und Glarner Raiffeisenbanken insgesamt 1’071 Mitarbeitende (+51 gegenüber 2023), davon 62 Auszubildende.

Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis, die sogenannte Cost-Income-Ratio, liegt mit einem Wert von 57,8 Prozent über dem Vorjahr (2023: 52,2 %), jedoch auf einem sehr guten Niveau für eine Retailbank. Der Geschäftserfolg, die Kennzahl für das operative Geschäft, sank gegenüber dem ausserordentlich guten Vorjahr um 28,3 Millionen Franken auf 175,5 Millionen Franken (-14,0 %).

Sicher und kapitalstark

Die Kapitalsituation der Raiffeisenbanken in den Kantonen St.Gallen, Appenzell und Glarus ist sehr gut. Die konsolidierten anrechenbaren Eigenmittel IRB betragen per 31. Dezember 2024 3,05 Milliarden Franken, 195 Millionen Franken mehr als Ende 2023. Der Gewinn wird – bis auf die Verzinsung der Anteilscheine der Genossenschafter – thesauriert und verbleibt somit als Reserve im Unternehmen, was die Raiffeisen Gruppe sicher und kapitalstark macht.

Dies bestätigen auch die internationalen Ratingagenturen: Mit ihrer sehr guten Rating-Einschätzung gehört Raiffeisen zu den am besten bewerteten Banken weltweit.

125 Jahre Raiffeisen

Die Eröffnung der ersten Raiffeisenbank in der Schweiz jährt sich 2025 zum 125. Mal. Raiffeisen ist eine 125-jährige Erfolgsgeschichte, die durch gesellschaftliche Verantwortung, starke lokale Verankerung und eine einzigartige Nähe zu Mitgliedern sowie Kunden geprägt ist. Dieses Jubiläum feiert Raiffeisen in der ganzen Schweiz.

Auch auf die Mitglieder der St.Galler, Appenzeller und Glarner Raiffeisenbanken warten im Jubiläumsjahr zahlreiche Angebote und Aktionen. Neben den lokalen Aktivitäten profitieren alle Raiffeisen-Mitglieder von 125 attraktiven Jubiläumsvorteilen im Rahmen des Mitgliederangebots «Erlebnis Schweiz». Dazu gehören beispielsweise Hotelübernachtungen, ÖV-Angebote oder saisonale Events wie Erlebnisbäder und Bergbahnen.

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Anlässlich der Medienkonferenz zum Jahresergebnis warf Fredy Hasenmaile, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, einen Blick auf die aktuelle volkswirtschaftliche Entwicklung und gab eine Prognose zum Schweizer Immobilienmarkt sowie für die Region St.Gallen ab. Mit einem moderaten Wirtschaftswachstum, deutlich höheren Reallöhnen, abermals tieferen Zinsen und fortgesetzt steigenden Immobilienpreisen sieht Hasenmaile alle Ampeln auf Grün – auch für den regionalen Immobilienmarkt.

«Mit der Rückkehr des Anlagenotstands verschieben sich die Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt wieder auf das Auffinden von Kauf- oder Entwicklungsobjekten sowie auf die möglichst effiziente Bewältigung der stetig wachsenden Normen und regulatorischen Auflagen», fügt Hasenmaile an.

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