S. Müller Holzbau AG baut in Wil die Zukunft

Text: pd
Seit Stefan Müller das Unternehmen 2008 gekauft hat, ist es in grossen Schritten gewachsen von anfangs 15 auf heute rund 100 Mitarbeiter. Mit Unternehmergeist, Innovationen und Herzblut gelang es dem Holzbauunternehmen, zu den bevorzugten Partnern in der Branche zu werden.
Die bestehende Betriebsliegenschaft platzt aus allen Nähten und das Unternehmen hat weitere Produktions- und Lagerräume in der Region dazu gemietet.
Der nächste grosse Schritt ist ein Erweiterungsbau am bestehenden Standort Wil. Das Ziel: Eine inspirierende Wirkungsstätte für alle Mitarbeitenden, eine effiziente und leistungsfähige Produktion, ein attraktiver Anziehungspunkt für die Kundschaft, ein flexibles und energieeffizientes Gebäude mit Potenzial.
Holzbau als Klimaretter
Ziel ist, ab 2026 unter einem Dach im neuen «Kompetenzzentrum Holz» vereint zu sein. Die schrittweise Zusammenlegung von mehreren Standorten an den Hauptsitz in Wil spart Transportwege und schont Ressourcen.
Ökologische Nachhaltigkeit stehen für Stefan Müller, Geschäftsführender Inhaber der S. Müller Holzbau AG, beim Werken und Wirken im Vordergrund: «Mit dem Holzbau können wir das Klima retten. Das ist kein Werbespruch, sondern eine persönliche Haltung, die sich durch alle unsere Tätigkeiten zieht. Verbautes Holz speichert CO₂ auf lange Zeit. Zudem braucht das Bauen mit Holz weniger Energie als herkömmliche Bauweisen.»
Auf dem neuen Dach entsteht in Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben Wil (TBW) ein Solarkraftwerk, das – mit einer Leistung von rund 1.5 Megawatt – Strom produziert. Geplant sind weitere ressourcenschonende Projekte mit Partnern, darunter eine grosse Heizzentrale mit einem Nahwärmeverbund.
Herzstück aus dem Toggenburg
Was am bestehenden Standort überzeugt, ist die sehr gute Erreichbarkeit für Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden. Und dass das Herzstück in der neuen und hochmodernen Produktionshalle ein Toggenburger Produkt sein wird, freut Stefan Müller besonders: «Mit Technowood haben wir im eigenen Tal einen weltweit führenden Partner für innovative und leistungsfähige Produktionsanlagen. Als Toggenburger macht es mich schon etwas stolz, bald eine solche Maschine bei uns im Betrieb zu haben.»
Mit der Leidenschaft für Holz, der Innovationskraft und dem visionären Bauvorhaben fliegen die Späne auch weiterhin am Produktionsstandort in Wil.
Die S. Müller Holzbau AG ist ein inhabergeführtes Unternehmen aus Wil, das sich im modernen Holzbau einen Namen gemacht hat. Wer heute in der Ostschweiz auf der Suche nach einem innovativen Partner unterwegs ist, stösst mit hoher Sicherheit auf das dynamische und junge Holzbauunternehmen. Entwickeln und Bauen mit Holz, dem massiven, nachwachsenden, CO₂-neutralen und vielseitigen Rohstoff ist die Leidenschaft des rund 100-köpfigen Teams. Dazu gehören 21 Lehrlinge.
Das Unternehmen ist für Anbauten, Neubauten, Aufstockungen und Umbauten ein erfahrener Partner, vom Einfamilienhaus bis zum Grossobjekt. Der Geschäftsbereich Architektur kümmert sich mit Passion um die Planung moderner Wohngebäude mit Stil und Gemütlichkeit. Die S. Müller Holzbau AG war für mehrere Awards nominiert bzw. hat diese gewonnen.
Das Unternehmen setzt zahlreiche Wohnbauten um, insbesondere Einfamilienhäuser. Auch Mehrfamilienhäuser und gewerbliche Grossprojekte gehören zu den Referenzobjekten. Beispiele sind das Schulhaus Münchwilen, die neue Halle 1 der Olma Messen in St.Gallen, die Lidl-Filiale in Adliswil und viele mehr. Ausserdem gehören mobile Raumkonzepte für Events zu den Kernkompetenzen des Holzbauers, dies gemeinsam mit Partnern unter dem Namen «VierD».
«Die Zusammenarbeit erfolgt neu auf einer Ebene und widerspiegelt unsere flachen Hierarchien»
Interview mit Stefan Müller, Geschäftsführender Inhaber der S. Müller Holzbau AG
Stefan Müller (*1984) hat 2008 das Holzbauunternehmen am heutigen Standort in Wil gegründet. Die Firma entstand durch ein Management-Buy-out aus einem Geschäftsbereich der Marty Häuser AG, wo er bis zu jenem Zeitpunkt als Praktikant tätig war. Er übernahm die Holzbauabteilung mit 15 Mitarbeitern, heute zählt er auf ein rund 100-köpfiges Team. Müller ist alleiniger Inhaber und Geschäftsführender Partner.
Als Vollblutunternehmer, Visionär und Innovationstreiber schätzt und pflegt Stefan Müller den persönlichen Kontakt zu Kunden und Mitarbeitern. Im Herzen ist er Zimmermann geblieben, lebt diese Passion nach wie vor. Er ist bei besonderen Anlässen auch mit der traditionellen Zimmermannstracht anzutreffen. Müller engagiert sich in diversen Vereinen und dem Branchenverband sehr aktiv für den Holzbau.
Stefan Müller, welche Bedeutung spielt der Erweiterungsbau am bestehenden Standort in Wil für Sie und Ihr Unternehmen?
Es ist einerseits ein starkes Signal für den Produktionsstandort Ostschweiz. Andererseits ist es auch ein Zeichen für unsere Kunden und Mitarbeitenden. Das neue «Kompetenzzentrum Holz» wird ein gut sichtbarer Leuchtturm mit Vorzeigecharakter für nachhaltiges Bauen: Eine coole Architektur, ein unkomplizierter Treffpunkt, eine dynamische Bürolandschaft und die Zusammenarbeit auf einer Ebene widerspiegeln unsere Dynamik und fördern die Innovationskraft. Wir haben flache Hierarchien, das kommt im neuen Gebäude zum Ausdruck. In einer ersten Phase ist geplant, dass wir ca. 80% der Fläche selbst nutzen und die restlichen 20% vermieten.
Unternehmen sind stark vom Fachkräftemangel betroffen. Wie zeigt sich das Bild in Ihrem Betrieb?
Es gibt gewisse Stellen, welche auch bei uns länger ausgeschrieben sind. Dennoch können wir uns als sehr glücklich einstufen. Dank unserer interessanten Arbeit, einer sehr guten Teamkultur, der guten Erreichbarkeit und Vielseitigkeit dürfen wir auf viele treue und sehr engagierte Mitarbeitende zählen. Wir sind ein aufstrebendes Unternehmen, pflegen eine unkomplizierte Unternehmens- und Lernkultur, wo Ideen und Spontanität genügend Platz haben. Zudem legen wir grossen Wert darauf, unsere Mitarbeitenden gezielt zu fördern und zu fordern. Folglich investieren wir auch viel in die Aus- und Weiterbildungen.
Sie tätigen hohe Investitionen. Von welchen Summen sprechen wir?
Der Erweiterungsbau inklusiv Einrichtungen und Maschinen kostet uns rund CHF 20 Mio. In diesem Zuge sind weitere Investitionen insbesondere in das Prozessmanagement und den digitalen Ausbau unseres Geschäfts nötig und auch geplant. Insbesondere investieren wir jedoch in gute Fachkräfte und fördern Teamarbeit und Mitwirkung.
Im September 2023 startet der Bau, Ende 2024 erfolgt der Umzug, bis 2026 sind alle Mitarbeitenden zentral in Wil. Was planen Sie darüber hinaus?
Mit dem Erweiterungsbau und dem Zusammenzug unseres Unternehmens an einem Standort werden wir schlagkräftiger. Der Holzsystembau, welchen wir noch effizienter und in gleich hoher Qualität vorantreiben können, gewinnt an Bedeutung sowohl für Wohnbauten wie auch für öffentliche Bauten und Leuchtturmprojekte. Wir gewinnen Leistungsfähigkeit für grosse und komplexe Projekte. Das macht die Arbeit bei uns noch vielseitiger und schlussendlich profitieren unsere Kundinnen und Kunden.