Personelle Wechsel und thematische Weiterentwicklung
Die 91. Generalversammlung der Thurgauer Sektion von Swiss Engineering stand ganz im Zeichen personeller Wechsel und der Weiterentwicklung. Giovanni Crupi, der seit vergangenem Herbst den schweizerischen Dachverband führt, trat nach 18 Jahren als Sektionspräsident zurück, mit einem lachenden und weinenden Auge, wie er vor rund 30 Anwesenden erklärte.
Die Technik stehe zwar im Mittelpunkt, aber der Mensch werde immer wichtiger, sagte Crupi, der im Verlauf des Abends zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Er wünsche sich eine Symbiose von Mensch und Technik, ein stärkeres Miteinander und nicht nur sachbezogenes Wirken. In diesem Sinn wollen sich die Sektion Thurgau und auch der Zentralvorstand dafür einsetzen, dass Swiss Engineering als der Verband der Ingenieure und Architekten wahrgenommen werde.
Graf und Keller neu im Vorstand
Nach fünfjährigem Engagement trat mit Roger Geissbühler ein weiteres Vorstandsmitglied zurück. Neugewählt wurden die zwei Maschinenbauingenieure Ruedi Graf, 54, aus Ermatingen, und Michael Keller, 49, aus Frauenfeld.
Graf ist seit 2004 in der Lean-Beratung tätig und seit 2021 Geschäftsführer/Partner der Werren & Thomann GmbH, Sulgen, die Technologieunternehmen mit Unternehmens- und Personalberatung unterstützt. Keller agiert seit über 20 Jahren im Engineering und ist Mitbegründer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Prodema Engineering AG, Sulgen, die technisch-wirtschaftliche Projekte im Maschinenbau und in der Produktentwicklung realisiert.
Lean und digital im Fokus
Im laufenden Jahr plant die Thurgauer Sektion von Swiss Engineering eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema schlanker Entwicklungsmethoden (lean development). Damit sollen nicht nur Ingenieure, sondern auch Entscheidungsträger und Verwaltungsräte angesprochen werden. Digitale Themen, gesellschaftliche Anlässe und Mitgliedermarketing runden das Jahresprogramm des Vereins ab, der aktuell 232 Mitglieder zählt.
Vor der Generalversammlung erhielten die Ingenieure und Architekten einen Einblick in die Werft der Schweizerischen Bodensee-Schiffahrt AG. Dominik Wattinger, Schlosser und Schiffsführer/Kapitän, vermittelte einen lebendigen Einblick in die Geschichte der 1861 gegründeten Werft, die heute 30 Mitarbeiter beschäftigt und alle Bodenseeschiffe aufnehmen kann. Praktisches Anschauungsbeispiel war die MS Zürich mit Baujahr 1932, die mit Motoren der SLM bestückt ist und nach wie vor ihren Dienst auf dem Bodensee verrichtet.