Swiss Engineering Sektion Thurgau besucht Rolls Royce in Friedrichshafen
Text: Martin Sinzig
Die erstmalige Exkursion über die Landesgrenze hinaus wurde zu einem Höhepunkt des diesjährigen Verbandsprogramms. Am Hauptsitz des Geschäftsbereichs Power Systems zeigte der Rolls Royce Konzern am 29. Oktober 30 Schweizer Gästen, wie das Unternehmen seine Produkte entwickelt, um weiterhin Vorreiterin bei Antriebs- und Energielösungen zu bleiben. Vermarktet werden diese unter der Marke mtu, die auf die 1969 formierte Motoren- und Turbinen-Union zurückgeht.
«Wo Leistung zu hören ist»
«Wir sind hier unter Ingenieuren», machte Thomas Bubolz, seit 22 Jahren in der Forschung und Entwicklung tätig, deutlich. Zusammen mit weiteren Ingenieurskollegen vermittelte er Einblicke ins Test-Umfeld, «wo Brennstoff verbraucht wird und wo Leistung zu hören ist.»
Im Motoren-Prüffeld wurde gerade ein schnelllaufender Dieselmotor der Baureihe 4000 in der Auslegung mit 12 Zylindern getestet. Dieser für die Schifffahrt verwendete Motor, der zu den erfolgreichsten Produkten zählt, wird seit Jahrzehnten ständig optimiert und ist neu auch für erneuerbare Kraftstoffe zugelassen.
Dezentrale Energiesysteme
Zum Portfolio gehören aber auch Diesel- und Gassysteme sowie Batteriecontainer für sicherheitskritische Anwendungen, zur Dauerstromerzeugung, für Wärme-Kraft-Kopplung und für Microgrids. Für Letztere entwickelt Rolls Royce Management-Systeme, die fürs Management solcher lokaler Stromnetze benötigt werden, und darum wird in Friedrichshafen auch ein sogenanntes Microgrid Validation Center betrieben.
Mit 20'000 jährlich produzierten Motoren für verschiedenste Anwendungen, mit den Lösungen für dezentrale Energiesysteme und mit umfassenden Servicepaketen sei das Unternehmen gut aufgestellt, versicherte Bubolz. Gleichzeitig vermittelte er einen imposanten Rückblick auf die wechselvolle Geschichte der Firma, für die 1909 ein gewisser Wilhelm Maybach die Grundlagen gelegt hatte.